Wer träumt nicht davon, den grauen Büroalltag gegen sonnenverwöhnte Strände und eine relaxte Arbeitsatmosphäre einzutauschen? Genau diese Mischung aus Abenteuer und der Chance, gutes Geld zu verdienen, macht die Faszination der Arbeit in Australien aus. Jedes Jahr zieht es Tausende nach Down Under, nicht nur zum Reisen, sondern um dort ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen.
Dein Abenteuer zur Arbeit in Australien beginnt hier
Der Gedanke, einen Job am anderen Ende der Welt anzunehmen, ist viel mehr als nur eine kurze Flucht aus dem Gewohnten. Es ist eine bewusste Entscheidung, über sich hinauszuwachsen, neue Sichtweisen zu entdecken und Erfahrungen zu sammeln, die man ein Leben lang nicht vergisst. Australien ist dafür die perfekte Kulisse: eine starke Wirtschaft, attraktive Mindestlöhne und eine gelebte „Mateship“-Kultur, bei der Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe großgeschrieben werden.
Gerade in der heutigen Zeit fragen sich viele, ob so ein Schritt überhaupt noch Sinn ergibt. Die Antwort ist ein klares Ja. Interessanterweise wurde das Beschäftigungswachstum in Deutschland im Jahr 2023 fast ausschließlich von ausländischen Arbeitskräften getragen. Während die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs um 116.000 stieg, ging dieser Anstieg beinahe komplett auf das Konto von Menschen ohne deutschen Pass. Das zeigt, wie normal und wichtig globale Arbeitsmobilität geworden ist. Mehr dazu erfährst du im Bericht über die Rolle ausländischer Arbeitskräfte am deutschen Arbeitsmarkt.
Was dich erwartet und wie du am besten startest
Dieser Guide ist dein ganz persönlicher Fahrplan. Wir nehmen dich an die Hand und zeigen dir, dass der Traum vom Arbeiten in Australien mit der richtigen Vorbereitung absolut machbar ist. Es geht eben nicht nur darum, die Koffer zu packen, sondern strategisch und clever zu planen.
Stell dir deinen Weg nach Australien wie die Planung einer großen Bergtour vor. Du würdest ja auch nicht ohne Karte, passende Ausrüstung und ein klares Ziel aufbrechen. Genauso ist es mit der Jobsuche Down Under – eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
Um dir eine klare Struktur zu geben und Unsicherheiten von Anfang an aus dem Weg zu räumen, haben wir die wichtigsten Etappen für dich zusammengefasst. Deine Reise lässt sich grob in drei große Phasen aufteilen:
- Vorbereitung und Planung: Hier legst du das Fundament für dein Abenteuer. Das fängt bei der Wahl des richtigen Visums an, geht über die Erstellung deiner Bewerbungsunterlagen bis hin zur finanziellen Planung.
- Ankunft und Organisation: Die ersten Tage vor Ort sind entscheidend. Hier geht es darum, die wichtigsten bürokratischen Hürden zu nehmen, wie die Beantragung einer Steuernummer oder die Eröffnung eines Bankkontos.
- Jobsuche und Arbeitsleben: Im letzten Schritt geht es ans Eingemachte: die aktive Jobsuche, das Einleben in die australische Arbeitskultur und natürlich das Management deiner Finanzen.
Jeder dieser Schritte braucht seine Zeit, aber keine Sorge – wir führen dich durch jeden einzelnen. Dieser Artikel gibt dir das Rüstzeug, um dein Abenteuer selbstbewusst und bestens informiert zu starten.
Um das Ganze noch übersichtlicher zu machen, haben wir die wichtigsten Schritte in einer Tabelle für dich aufbereitet.
Dein weg zur arbeit in australien im überblick
Diese Tabelle fasst die zentralen Phasen zusammen, die du bei der Planung deiner Arbeitsreise nach Australien durchlaufen wirst, um dir einen schnellen Überblick zu geben.
Phase | Beschreibung | Wichtige hinweise |
---|---|---|
1. Vorbereitung in Deutschland | Du legst den Grundstein für deine Reise: Visum beantragen, Finanzen checken, Bewerbungsunterlagen auf Englisch vorbereiten und Flüge buchen. | Starte mindestens 3-6 Monate vor geplanter Abreise. Das Working Holiday Visum (Subclass 417) ist für viele die beste Option. |
2. Erste Schritte in Australien | Nach der Ankunft kümmerst du dich um die Bürokratie: australisches Bankkonto eröffnen, eine Tax File Number (TFN) beantragen und eine australische SIM-Karte besorgen. | Ohne TFN zahlst du den Höchststeuersatz! Erledige diese Punkte direkt in den ersten Tagen. |
3. Die Jobsuche vor Ort | Jetzt geht es an die aktive Suche. Nutze Online-Jobbörsen wie Seek oder Indeed, aber gehe auch persönlich in Hostels, Cafés und auf Farmen fragen. | Ein gut formatierter, englischer Lebenslauf („Resume“) ist essenziell. Netzwerken ist in Australien extrem wichtig – sei offen und sprich mit Leuten. |
4. Das Arbeitsleben meistern | Du hast einen Job! Nun geht es darum, dich in die Arbeitskultur einzufinden, deine Rechte als Arbeitnehmer zu kennen und deine Finanzen im Blick zu behalten. | Der Mindestlohn in Australien ist vergleichsweise hoch. Informiere dich über deine Rechte bezüglich Pausen und Arbeitszeiten. |
Mit dieser Struktur im Kopf wird die Planung deines großen Abenteuers deutlich greifbarer und weniger einschüchternd. Jetzt können wir uns die einzelnen Punkte genauer ansehen.
Das richtige Visum für deine Pläne finden
Dein Visum ist die goldene Eintrittskarte für deine Arbeit in Australien. Ohne dieses offizielle Dokument geht absolut nichts, der australische Arbeitsmarkt bleibt dir schlichtweg verschlossen. Stell es dir wie den Zündschlüssel für dein Traumauto vor – ohne ihn kommst du nicht vom Fleck, egal, wie viel PS unter der Haube stecken.
Der ganze Prozess kann auf den ersten Blick ziemlich bürokratisch und unübersichtlich wirken. Aber keine Sorge, mit ein paar guten Infos an der Hand wird die Sache schnell klarer. Australien hat eine ganze Reihe von Visa im Angebot, die auf ganz unterschiedliche Pläne zugeschnitten sind – vom kurzen Job-Abenteuer bis zur langfristigen Auswanderung. Für die allermeisten jungen Backpacker ist aber eine Option ganz besonders interessant.
Das Working Holiday Visum (Subclass 417) im Detail
Für junge Leute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Working Holiday Visum (Subclass 417) die mit Abstand beliebteste und unkomplizierteste Wahl. Es ist perfekt dafür gemacht, das Reisen mit dem Arbeiten zu verbinden – und das für bis zu 12 Monate. Du kannst also quer durchs Land tingeln und immer dann, wenn die Reisekasse leer wird, einen Job annehmen und sie wieder auffüllen.
Um dieses Visum überhaupt beantragen zu können, musst du ein paar grundlegende Voraussetzungen mitbringen:
- Alter: Du musst zwischen 18 und 30 Jahre alt sein.
- Nationalität: Dein Reisepass muss aus einem der teilnehmenden Länder stammen – Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören dazu.
- Finanzielle Mittel: Du musst nachweisen können, dass du genug Geld für die erste Zeit hast. Die australische Regierung spricht hier von rund 5.000 AUD (ca. 3.000 EUR) plus dem Geld für ein Rückflugticket.
Der Antrag läuft komplett online über die Website des australischen Department of Home Affairs. Nimm dir dafür Zeit und fülle alles sorgfältig und ehrlich aus. Schon kleine Fehler können zu unnötigen Verzögerungen führen oder im schlimmsten Fall sogar zur Ablehnung.
Eine wichtige Regel beim Working Holiday Visum, die du kennen solltest, ist die „Sechs-Monats-Regel“. Sie besagt, dass du im Normalfall nicht länger als sechs Monate für ein und denselben Arbeitgeber arbeiten darfst. Das unterstreicht noch mal den eigentlichen Zweck des Visums: Im Vordergrund steht das Reisen, die Arbeit ist Mittel zum Zweck.
Alternativen und weitere Visa-Optionen
Aber was, wenn du die Kriterien für das 417-Visum nicht erfüllst oder ganz andere Pläne hast? Auch dann ist Australien nicht unerreichbar. Eine häufige Alternative ist das Work and Holiday Visum (Subclass 462). Es ist dem 417er-Visum sehr ähnlich, richtet sich aber an Staatsbürger anderer Länder und hat teilweise etwas andere Anforderungen, zum Beispiel was deinen Bildungsabschluss angeht.
Für alle, die eine richtige Karriere in Australien starten wollen und gefragte berufliche Qualifikationen mitbringen, gibt es die sogenannten Fachkräftevisa (Skilled Visas). Deren Beantragung ist aber eine ganz andere Hausnummer: deutlich komplexer und oft nur mit einer Einladung von einem Arbeitgeber oder einer Nominierung durch einen australischen Bundesstaat möglich. Das ist dann der Weg für eine dauerhafte Arbeit in Australien.
Wenn du dir nicht sicher bist, welches Visum für dich das passende ist, hat die offizielle Website der australischen Einwanderungsbehörde ein super praktisches Tool, den „Visa Finder“.
Dort klickst du dich durch ein paar Fragen zu deinen Plänen und deiner persönlichen Situation und bekommst am Ende die passende Visum-Option vorgeschlagen. Ein echt guter Startpunkt, um den Dschungel der Möglichkeiten zu lichten.
Häufige Fehler und wichtige Tipps für den Antrag
Dein Visumantrag ist der erste wirklich offizielle Schritt deines Abenteuers – und genau hier solltest du besonders gründlich sein. Ein typischer Fehler: den Antrag zu spät stellen. Auch wenn die Bearbeitung oft überraschend schnell geht, plane lieber einen Puffer ein. Stell den Antrag mindestens zwei bis drei Monate vor deiner geplanten Abreise, dann bist du auf der sicheren Seite.
Ein weiterer Klassiker sind Flüchtigkeitsfehler. Überprüfe deinen Namen, deine Passnummer und dein Geburtsdatum lieber dreimal. Ein kleiner Tippfehler kann den ganzen Prozess unnötig in die Länge ziehen. Wenn du tiefer in die Details der verschiedenen Visa-Optionen eintauchen möchtest, findest du in unserem ausführlichen Artikel eine umfassende Übersicht aller Visa für Australien.
Und ganz wichtig: Wenn die Zusage für dein Visum im Postfach landet, lies dir die Bedingungen genau durch! Jedes Visum hat seine eigenen Spielregeln, und die solltest du kennen, damit dein Aufenthalt reibungslos verläuft. Mit der richtigen Vorbereitung ist der Visumantrag aber wirklich nur eine Formsache auf deinem Weg nach Down Under.
Eine strategie für deine jobsuche entwickeln
Das Visum ist im Kasten? Perfekt, dann kann die eigentliche Jagd losgehen: die Suche nach einem Job in Australien. Dieser Teil hier ist dein praktischer Kompass, damit du nicht nur irgendeinen Job findest, sondern den, der wirklich zu dir und deinem Abenteuer passt. Der Trick dabei ist, strategisch und clever vorzugehen, anstatt einfach blind loszulaufen.
Stell dir die Jobsuche wie einen Roadtrip vor: Du brauchst ein Ziel (die Branchen, die dich reizen), eine grobe Route (deine Bewerbungsstrategie) und die richtige Ausrüstung (deine Unterlagen).
Die gute Nachricht ist: Australien hat einige klassische Backpacker-Branchen, die fast immer nach motivierten Leuten wie dir suchen. Dazu gehören vor allem die Gastronomie, der Tourismus, die Baubranche und der Einzelhandel. Und natürlich darf man die legendäre Farmarbeit nicht vergessen – für viele das Herzstück eines echten Australien-Abenteuers.
Dein lebenslauf im australischen stil
Lass deinen deutschen Lebenslauf direkt in der Schublade. In Australien brauchst du ein „Resume“, und auch wenn es ähnlich klingt, gibt es ein paar entscheidende Unterschiede. Ein australisches Resume ist viel mehr auf Ergebnisse und Erfolge ausgerichtet, dynamischer und oft auch einen Tick länger, als wir es gewohnt sind.
Ein paar goldene Regeln für dein australisches Resume:
- Kein Foto: Anders als bei uns ist ein Bewerbungsfoto ein absolutes No-Go.
- Keine persönlichen Daten: Dein Geburtsdatum, Familienstand oder deine Religion gehen niemanden etwas an und gehören nicht ins Resume.
- Fokus auf „Achievements“: Zähle nicht nur auf, was du getan hast, sondern zeig, was du erreicht hast. Statt „Kaffee gekocht“, schreib lieber sowas wie „Effizienz an der Kaffeemaschine in Stoßzeiten um 20 % gesteigert“.
- Action-Verben nutzen: Beginne deine Stichpunkte mit starken Verben wie „managed“, „organized“, „improved“ oder „created“. Das klingt einfach aktiver und überzeugender.
Dein „Cover Letter“, also das Anschreiben, ist deine Chance, Persönlichkeit zu zeigen. Fass dich kurz und bring es auf den Punkt. Drei knackige Absätze, in denen du erklärst, warum genau du für diesen Job brennst und was du einbringen kannst, sind oft der Schlüssel zum Vorstellungsgespräch.
Wo du die besten jobs findest
Die Jobsuche in Australien ist ein Mix aus digitaler Recherche und der guten alten „Klinkenputz“-Methode. Nur auf Jobportalen zu surfen, reicht oft nicht. Australier lieben Eigeninitiative – also sei mutig und zeig dich!
Viele Jobs, gerade in der Gastro und im Einzelhandel, landen nie online. Der schnellste Weg ist oft, mit einem Stapel Resumes von Café zu Café zu ziehen und einfach mal persönlich nachzufragen. Ein freundliches Lächeln und ein fester Händedruck wirken manchmal Wunder.
Für die Online-Suche gibt es aber ein paar Plattformen, an denen du nicht vorbeikommst:
- Seek: Das ist quasi das australische Pendant zu StepStone – die größte und professionellste Jobbörse für so ziemlich jede Branche.
- Gumtree: Hier findest du wirklich alles, vom WG-Zimmer bis zum Gelegenheitsjob. Perfekt für kurzfristige Gigs und typische Backpacker-Arbeit.
- Backpacker Job Board: Der Name ist Programm. Diese Seite ist speziell auf die Bedürfnisse von Working Holiday Makern zugeschnitten.
Vergiss auch die sozialen Medien nicht. Viele Arbeitgeber posten ihre Stellen in lokalen Facebook-Gruppen. Tritt also am besten gleich Gruppen wie „Jobs in Sydney“ oder „Farmwork Australia“ bei. Hier findest du oft die frischesten Angebote und kannst dich mit anderen Backpackern vernetzen. Noch mehr Insider-Tipps findest du übrigens in unserem ultimativen Guide zur Jobsuche in Australien.
Beliebte backpacker-branchen im vergleich
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, habe ich die typischen Backpacker-Branchen mal gegenübergestellt. So siehst du auf einen Blick, wo deine Stärken am besten zum Einsatz kommen und wo das meiste Geld zu holen ist.
Branche | Durchschnittlicher stundenlohn (AUD) | Beste saison | Nötige zertifikate oder fähigkeiten |
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Gastronomie & Hotellerie | $25 – $30 | Ganzjährig, aber Spitzen in den Sommermonaten (Dez-Feb) | RSA-Zertifikat (für Alkoholausschank), Barista-Kurs von Vorteil |
Farmarbeit & Erntehilfe | $26 – $32 (oft Stücklohn) | Stark saisonabhängig je nach Region und Frucht | Körperliche Fitness, Belastbarkeit, oft keine Vorkenntnisse nötig |
Baugewerbe (Construction) | $30 – $40+ | Ganzjährig, besonders in wachsenden Städten | White Card (Arbeitssicherheit) ist Pflicht, handwerkliches Geschick |
Einzelhandel & Verkauf | $25 – $29 | Besonders vor Weihnachten (Okt-Dez) und in Touristengebieten | Freundliches Auftreten, gute Englischkenntnisse, Kassenerfahrung hilft |
Tourismus & Ausflüge | $24 – $30 | Hauptsaison (Sommer und Schulferien) | Oft spezielle Lizenzen (z. B. für Boote), Erste-Hilfe-Kurs, Sprachkenntnisse |
Jede Branche hat ihren eigenen Reiz und ihre eigenen Herausforderungen. Wähle die, die am besten zu deinem Reiseplan und deinen Fähigkeiten passt – oder probiere einfach mal etwas völlig Neues aus!
Die macht der zertifikate
Für manche Jobs sind bestimmte Zertifikate nicht nur ein Bonus, sondern eine absolute Pflicht. Ohne die entsprechenden Lizenzen darfst du in diesen Bereichen schlichtweg nicht arbeiten. Aber keine Sorge: Die Kurse dafür sind meist kurz, unkompliziert und lassen sich schnell online oder vor Ort absolvieren.
Die wichtigsten Zertifikate für Backpacker sind:
- RSA (Responsible Service of Alcohol): Ein Muss, wenn du Alkohol ausschenken willst. Das betrifft also so ziemlich jeden Job in Bars, Pubs und Restaurants.
- White Card: Deine Eintrittskarte für jede Baustelle. Ohne dieses Zertifikat zur Arbeitssicherheit kommst du auf keine „Construction Site“.
- Barista-Zertifikat: Australien hat eine riesige und anspruchsvolle Kaffeekultur. Ein Barista-Kurs kann deine Chancen auf einen gut bezahlten Job in einem coolen Café enorm steigern.
Diese kleine Investition in Zeit und Geld zahlt sich fast immer aus. Sie öffnet dir Türen zu Jobs, die nicht nur besser bezahlt, sondern oft auch spannender sind.
Die ersten wichtigen Schritte nach der Ankunft meistern
Der Flug ist überstanden, du hast endlich australischen Boden unter den Füßen – was für ein Gefühl! Bevor du dich aber kopfüber ins Abenteuer stürzt, gibt es ein paar administrative Dinge, die du am besten sofort erledigst. Sie sind das Fundament für eine reibungslose Zeit bei deiner Arbeit in Australien.
Stell es dir wie beim Zeltaufbau vor: Erst müssen die Heringe sicher im Boden stecken, bevor du es dir gemütlich machen kannst. Genau das sind diese ersten bürokratischen Schritte – deine Heringe. Erledige sie gleich, dann kannst du dich entspannt zurücklehnen und die Aussicht genießen.
Deine drei wichtigsten To-dos
Keine Sorge, es geht nur um drei zentrale Punkte. Diese haben es aber in sich. Nimm dir am besten gleich einen deiner ersten Tage Zeit, um diese Liste abzuarbeiten.
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Tax File Number (TFN) beantragen: Die TFN ist deine persönliche australische Steuernummer. Ohne sie zahlst du den Höchststeuersatz von fast 50 %! Mit der TFN greift der deutlich niedrigere Steuersatz für Backpacker. Du kannst sie ganz einfach und kostenlos online beantragen, sobald du im Land bist.
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Australisches Bankkonto eröffnen: Um dein Gehalt zu bekommen, führt kein Weg an einem lokalen Konto vorbei. Viele große Banken wie die Commonwealth Bank oder NAB sind super auf Backpacker eingestellt und erlauben dir sogar, das Konto schon von Deutschland aus online zu eröffnen. Vor Ort musst du es dann nur noch mit deinem Reisepass aktivieren.
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Australische SIM-Karte besorgen: Deine deutsche SIM-Karte kann im Ausland schnell zur Kostenfalle werden. Eine australische Prepaid-Karte ist daher unerlässlich, um mit Arbeitgebern in Kontakt zu bleiben oder einfach nur Google Maps zu nutzen. Anbieter wie Telstra, Optus oder Vodafone haben oft spezielle Angebote für Reisende.
Diese drei Schritte sind nicht verhandelbar. Sie bilden die absolute Grundlage für deinen Start. Sobald das alles erledigt ist, bist du offiziell bereit für den australischen Arbeitsmarkt.
„Die ersten 48 Stunden in einem neuen Land bestimmen oft den gesamten Rhythmus der Reise. Wer die Bürokratie sofort angeht, schafft sich den mentalen Freiraum, um Chancen zu erkennen und das Abenteuer wirklich zu genießen.“
Nachdem die Formalitäten aus dem Weg geräumt sind, stellt sich die nächste große Frage: Wo wirst du die ersten Nächte oder sogar Wochen verbringen? Eine gute Homebase ist entscheidend, um entspannt auf Jobsuche gehen zu können.
Die richtige erste Unterkunft finden
Die Wahl deiner ersten Bleibe hängt natürlich stark von deinem Budget und deinen Plänen ab. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, besonders in den ersten Tagen, wenn alles neu und aufregend ist.
Hostels als sozialer Startpunkt
Hostels sind der absolute Klassiker für Backpacker und das aus gutem Grund. Hier lernst du sofort Leute kennen, findest vielleicht schon die ersten Reisepartner und hörst von Jobs, die nirgendwo ausgeschrieben sind. Sie sind der perfekte soziale Schmelztiegel für den Anfang.
WG-Zimmer für mehr Stabilität
Wenn du vorhast, für einen Job länger an einem Ort zu bleiben, ist ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (hier „Share House“ genannt) ideal. Plattformen wie Flatmates.com.au oder die „Marketplace“-Sektion auf Facebook sind dafür Gold wert. Ein eigenes Zimmer gibt dir die nötige Ruhe nach einem langen Arbeitstag.
Airbnb für Flexibilität und Komfort
Für die allerersten Nächte kann auch ein Airbnb eine gute, wenn auch oft teurere, Alternative sein. Es bietet dir Privatsphäre und einen ruhigen Rückzugsort, um den Jetlag zu überwinden und deine nächsten Schritte in Ruhe zu planen.
Eine gute Organisation von Anfang an spart dir später jede Menge Stress. Um beim Umzug und den ersten Schritten nichts Wichtiges zu übersehen, kann eine gute Checkliste helfen. Mehr dazu findest du in dieser praktische Umzugs-Checkliste. Mit einer klaren Struktur für die ersten Tage legst du den Grundstein für ein unvergessliches Abenteuer in Australien.
Dein Geld in Australien richtig managen
Super, der erste Job ist in der Tasche! Jetzt stellt sich die wichtigste Frage: Wie viel von dem hart erarbeiteten Geld landet am Ende wirklich in deiner Reisekasse? Die Finanzen sind das A und O bei deiner Arbeit in Australien. Wer hier von Anfang an den Durchblick hat, kann realistisch planen und das Beste aus seiner Zeit Down Under herausholen.
Die gute Nachricht ist: Das System ist ziemlich fair. Australien ist bekannt für einen der höchsten Mindestlöhne der Welt. Das sorgt dafür, dass du selbst bei typischen Backpacker-Jobs genug verdienst, um nicht nur über die Runden zu kommen, sondern auch Geld für deine Abenteuer zurücklegen zu können.
Dein Gehalt bekommst du meist wöchentlich oder alle zwei Wochen direkt auf dein australisches Konto überwiesen. Falls du noch keins hast, keine Sorge. In unserem Leitfaden zur Eröffnung eines australischen Bankkontos erklären wir dir alles Schritt für Schritt.
Steuern – kein Grund zur Panik
Sobald du anfängst zu arbeiten, wirst du mit dem Thema Steuern konfrontiert. Das australische Steuersystem wirkt auf den ersten Blick vielleicht einschüchternd, aber für Working Holiday Maker ist es eigentlich ganz unkompliziert. Der entscheidende Faktor ist deine Tax File Number (TFN), die du hoffentlich schon beantragt hast.
Gibst du deinem Arbeitgeber keine TFN, behält er den maximalen Steuersatz ein – und das willst du definitiv vermeiden. Mit deiner TFN zahlst du als Backpacker einen pauschalen Steuersatz von 15 % auf alles, was du bis zu 45.000 AUD im Jahr verdienst. Anders als in Deutschland gibt es hier für dich keinen Steuerfreibetrag; die 15 % werden ab dem ersten verdienten Dollar fällig.
Kleiner, aber wichtiger Unterschied: Das australische Finanzjahr geht vom 1. Juli bis zum 30. Juni des Folgejahres. Nach dem 30. Juni ist es dann Zeit für deine Steuererklärung, den „Tax Return“.
Profi-Tipp: Die Steuererklärung lohnt sich fast immer! Viele Backpacker bekommen am Ende Geld zurück, etwa weil sie aus Versehen zu viel Steuern gezahlt haben oder bestimmte Ausgaben absetzen können.
Superannuation – dein Bonus am Ende der Reise
Auf deiner Gehaltsabrechnung wird dir noch ein weiterer Posten auffallen: die „Superannuation“, von den Australiern einfach nur „Super“ genannt. Das ist im Grunde die australische Altersvorsorge. Dein Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet, zusätzlich zu deinem Gehalt 11 % deines Lohns in einen Rentenfonds einzuzahlen.
Und jetzt kommt das Beste: Dieses Geld ist für dich nicht verloren! Wenn du Australien endgültig verlässt, kannst du dir deine angesparte Superannuation auszahlen lassen. Der Prozess nennt sich DASP (Departing Australia Superannuation Payment) und lässt sich bequem online erledigen. Sieh es als nettes Abschiedsgeschenk und eine Finanzspritze für deine nächste Reise.
Was das Leben in Australien wirklich kostet
Ein hoher Lohn ist die eine Seite der Medaille, die Lebenshaltungskosten die andere. Machen wir uns nichts vor: Australien ist kein Billigreiseland. Die Kosten schwanken dabei stark, je nachdem, wo du lebst und welchen Lebensstil du pflegst.
Um dir eine bessere Vorstellung zu geben, hier eine grobe Schätzung der wöchentlichen Ausgaben:
- Unterkunft: Ein Bett im Hostel-Mehrbettzimmer schlägt mit 250 bis 400 AUD zu Buche. Ein eigenes Zimmer in einer WG ist mit 250 bis 500 AUD pro Woche oft die angenehmere Alternative.
- Lebensmittel: Wer fleißig selbst kocht, kommt mit 100 bis 150 AUD pro Woche gut hin. Aldi, Coles und Woolworths sind hier deine besten Freunde.
- Transport: Für Bus und Bahn solltest du je nach Stadt und Nutzung zwischen 30 und 60 AUD pro Woche einplanen.
- Freizeit: Für Ausflüge, Restaurantbesuche oder ein Feierabendbier gehen schnell mal 80 bis 150 AUD drauf.
Alles in allem solltest du also mit wöchentlichen Kosten zwischen 460 und 860 AUD rechnen. In Metropolen wie Sydney ist das Leben am teuersten, während es in Adelaide oder Perth etwas entspannter für den Geldbeutel zugeht. Ein gutes Budget ist und bleibt der Schlüssel zum finanziellen Erfolg deines Australien-Abenteuers.
Die australische Arbeitswelt: Was du über deine Rechte und die Kultur wissen musst
Sobald du deinen ersten Job in Australien antrittst, wirst du schnell merken: Hier ticken die Uhren ein wenig anders. Die Arbeitswelt Down Under ist mehr als nur sonnige Feierabende – sie hat eine ganz eigene Kultur, die du kennenlernen solltest. Genauso wichtig ist es aber, dass du deine Rechte als Arbeitnehmer kennst, damit dein Abenteuer nicht nur aufregend, sondern auch fair verläuft.
Die australische Arbeitskultur lässt sich am besten mit einem Wort zusammenfassen: Mateship. Das steht für Kameradschaft, gegenseitige Hilfe und einen unkomplizierten Umgangston. Hierarchien sind oft viel flacher als in Deutschland. Den Chef duzt man und nennt ihn beim Vornamen, und Teamwork wird riesengroß geschrieben. Aber Vorsicht: Diese lockere Atmosphäre heißt nicht, dass es an Professionalität mangelt. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind absolute Basics.
Kenne deine Rechte – das A und O für jeden Backpacker
Leider kommt es immer wieder vor, dass Backpacker ausgenutzt werden, schlicht weil sie ihre Rechte nicht kennen. Damit dir das nicht passiert, ist es super wichtig, dass du dich mit den Grundlagen des australischen Arbeitsrechts vertraut machst. Deine absolut wichtigste Anlaufstelle bei allen Fragen und Problemen ist der Fair Work Ombudsman.
Der Fair Work Ombudsman ist eine unabhängige staatliche Behörde, die darauf achtet, dass die Arbeitsgesetze auch wirklich eingehalten werden. Die offizielle Webseite des Fair Work Ombudsman bietet Tonnen von Infos, oft sogar in verschiedenen Sprachen, und ist der erste Ort, an den du dich wenden solltest, wenn etwas nicht fair abläuft.
Wichtig zu wissen: Deine Rechte als Arbeitnehmer in Australien hängen nicht von deinem Visum ab. Ob du mit dem Working-Holiday-Visum, als Student oder als Fachkraft hier bist – die gleichen grundlegenden Schutzgesetze gelten für absolut jeden.
Ein paar zentrale Punkte solltest du immer im Hinterkopf behalten, um sicherzugehen, dass alles mit rechten Dingen zugeht:
- Der Mindestlohn: In Australien gibt es einen nationalen Mindestlohn, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Schwarzarbeit oder Bezahlung „cash in hand“ unter diesem Satz ist illegal – lass dich darauf auf keinen Fall ein.
- Deine Gehaltsabrechnung (Payslip): Du hast einen gesetzlichen Anspruch auf eine detaillierte Gehaltsabrechnung. Darauf müssen deine Stunden, dein Lohn und die abgeführten Steuern klar ersichtlich sein.
- Pausenregelungen: Auch wie lange und wie oft du Pausen machen darfst, ist gesetzlich geregelt und richtet sich nach der Dauer deiner Schicht.
Was tun, wenn es Probleme gibt?
Du hast das Gefühl, dein Arbeitgeber hält sich nicht an die Regeln? Vielleicht wird dir zu wenig gezahlt, Pausen werden dir verweigert oder du bekommst keine Lohnabrechnung? Dann ist es Zeit zu handeln. Der erste Schritt ist immer das direkte Gespräch. Oft sind es nur Missverständnisse, die sich schnell aus der Welt schaffen lassen.
Wenn das aber nichts bringt, zögere keine Sekunde, den Fair Work Ombudsman zu kontaktieren. Du kannst dort online eine Beschwerde einreichen und dich kostenlos beraten lassen. Mein Tipp: Schreib dir immer ganz genau deine Arbeitszeiten auf und hebe alle schriftlichen Vereinbarungen gut auf. Mit diesem Wissen im Gepäck kannst du selbstbewusst auftreten und dafür sorgen, dass deine Arbeitserfahrung in Australien eine richtig gute und vor allem faire Zeit wird.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit in Australien
Du hast es fast geschafft! Zum Abschluss klären wir hier noch ein paar der brennendsten Fragen, die vor dem großen Sprung nach Australien immer wieder auftauchen. Sieh es als deinen letzten Check-up, um mit einem guten Gefühl und voller Selbstvertrauen ins Abenteuer zu starten.
Wie viel Geld brauche ich wirklich für den Start?
Ganz offiziell musst du für dein Working Holiday Visum (Subclass 417) bei der Einreise nachweisen können, dass du genug Geld für die erste Zeit hast. Die australische Regierung setzt hier einen Richtwert von etwa 5.000 AUD an.
Das ist im Grunde dein Sicherheitspuffer. Mit diesem Geld bezahlst du die erste Miete, die Kaution und deine Einkäufe, bevor der erste Lohn auf deinem Konto eingeht. Am besten planst du obendrauf noch die Kosten für ein Rückflugticket oder die Mittel dafür ein, dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Und denk dran: Das ist nur ein Richtwert. In teuren Pflastern wie Sydney oder Melbourne ist ein größeres Startkapital Gold wert. So kannst du die erste Phase ganz ohne Geldsorgen angehen und dich entspannt auf die Jobsuche konzentrieren.
Kann ich mein Working Holiday Visum verlängern?
Ja, das geht – und es ist eine fantastische Möglichkeit, dein Abenteuer Down Under auszudehnen! Wenn du dein Visum für ein zweites Jahr verlängern möchtest, musst du allerdings eine Bedingung erfüllen: Du musst mindestens 88 Tage – also rund drei Monate – bestimmte Arbeit in ländlichen Regionen Australiens geleistet haben.
Typische Jobs, die dafür in Frage kommen, sind:
- Farmarbeit: Der Klassiker schlechthin, also Erntehilfe oder die Arbeit auf einer Rinderfarm.
- Baugewerbe: Bestimmte Arbeiten auf Baustellen in regionalen Gebieten zählen ebenfalls.
- Tourismus: Auch Jobs in abgelegenen Hotels oder Resorts können dich qualifizieren.
Willst du sogar noch ein drittes Jahr dranhängen, wird es sportlicher: Dann musst du während deines zweiten Visumsjahres ganze sechs Monate dieser spezifischen Arbeit nachweisen.
Wo finde ich am einfachsten einen Job?
Das hängt total davon ab, was du suchst und zu welcher Jahreszeit du unterwegs bist. In den Metropolen wie Sydney und Melbourne findest du das ganze Jahr über die meisten Jobs in Cafés, Restaurants und im Verkauf.
Perth ist ein super Ausgangspunkt, wenn du in Westaustralien arbeiten willst, vielleicht sogar im Umfeld des Bergbaus. Für Jobs im Tourismus sind Cairns und die Ostküste die beste Adresse, besonders während der Trockenzeit von April bis November. Viele Backpacker machen es so: Sie landen in einer großen Stadt, erledigen den ganzen Papierkram und ziehen dann für die Saisonarbeit weiter ins Landesinnere oder an die Küste.
Bist du bereit, dein Abenteuer zu beginnen, aber weißt nicht so recht, wo du anfangen sollst? Der Work and Travel Guide ist deine Komplettlösung für einen erfolgreichen Start in Australien. Von der Jobsuche bis zur Routenplanung – wir haben die Tools, die du brauchst. Starte jetzt dein Abenteuer auf https://www.workandtravelguide.org.