Backpacking in Australien ist für viele der Inbegriff von Freiheit – ein riesiger Kontinent voller atemberaubender Landschaften, pulsierender Städte und einer Tierwelt, die man sonst nirgendwo findet. Aber es ist so viel mehr als nur eine Reise. Es ist die Chance, unterwegs zu arbeiten, neue Freundschaften zu schließen und diesen herrlich entspannten Aussie-Lifestyle selbst zu erleben. Mit der richtigen Vorbereitung wird dein Trip garantiert zu einer unvergesslichen Zeit.
Dein Abenteuer beginnt mit der richtigen Vorbereitung
Also, auf nach Down Under! Die schiere Größe und Vielfalt Australiens kann am Anfang ganz schön einschüchternd wirken, aber genau das macht den Reiz aus. Sieh diesen Guide als deinen persönlichen Kompass, der dir hilft, bei den ersten, entscheidenden Schritten nicht den Überblick zu verlieren.
Wir machen die Planung für dich greifbar und schaffen eine solide Basis, auf der dein gesamtes Abenteuer aufbauen kann. Vom Visum bis zur besten Reisezeit – wir gehen alles Wichtige mit dir durch.
Die Grundlagen für deinen Start
Bevor du dich in die feineren Details stürzt, gibt es ein paar grundlegende Dinge zu klären. Australien ist riesig, und jede Region hat ihre eigene, optimale Reisezeit. Das hat direkten Einfluss darauf, wann und wo du am besten startest und wie deine Route und dein Budget aussehen sollten.
Hier sind die ersten großen Punkte auf deiner To-do-Liste:
- Dein Visum: Für die meisten deutschen Backpacker ist das Working Holiday Visum (Subclass 417) die richtige Wahl. Es erlaubt dir, bis zu einem Jahr in Australien zu reisen und zu arbeiten.
- Dein Startbudget: Du musst nachweisen können, dass du über genügend finanzielle Mittel für den Start verfügst. Die australische Regierung verlangt hierfür in der Regel rund 5.000 AUD.
- Die beste Reisezeit: Ganz einfach: Im australischen Sommer (Dezember bis Februar) ist es im Süden am schönsten, während sich der Winter (Juni bis August) perfekt für den tropischen Norden eignet.
- Deine grobe Route: Träumst du von der klassischen Ostküsten-Tour mit Surfen und Partys? Oder zieht es dich eher ins raue, faszinierende Outback?
Eine gute Vorbereitung nimmt dir eine Menge Stress und gibt dir die Freiheit, dich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: dein Abenteuer. Und du bist damit nicht allein! Jährlich wagen rund 60.000 deutsche Backpacker den Sprung, wobei Städte wie Sydney, Melbourne und Cairns ganz oben auf der Beliebtheitsliste stehen. Das zeigt, wie stark die Backpacker-Kultur hier verankert ist und wie viele Möglichkeiten für Jobs und Freizeit auf dich warten.
Die richtige Vorbereitung ist kein lästiges Übel, sondern der erste Schritt deines Abenteuers. Sie gibt dir die Freiheit und Sicherheit, spontan zu sein, wenn es darauf ankommt.
Mit einem soliden Plan in der Tasche kannst du viel selbstbewusster in die Feinplanung deiner Reise einsteigen. Damit du auch wirklich nichts vergisst, haben wir die ersten Schritte in einer übersichtlichen Tabelle für dich zusammengefasst.
Checkliste für deine ersten Planungsschritte
Diese Tabelle gibt dir einen schnellen Überblick über die wichtigsten Punkte, die du weit vor deiner Abreise nach Australien klären solltest.
Planungsschritt | Wichtige Überlegungen | Empfohlener Zeitrahmen vor Abreise |
---|---|---|
Visum beantragen | Welches Visum ist das richtige für mich? (meist WHV 417) | 6-12 Monate |
Budget planen | Wie viel Startkapital brauche ich? (ca. 5.000 AUD Nachweis) | 6-9 Monate |
Beste Reisezeit festlegen | Wann und wo will ich starten? (z.B. Süden im Sommer, Norden im Winter) | 5-8 Monate |
Grobe Route überlegen | Ostküste, Westküste, Outback oder eine Kombination? | 4-6 Monate |
Flug buchen | Hinflug oder Open-Return-Ticket? | 3-5 Monate |
Mit diesen Punkten bist du schon mal auf einem sehr guten Weg. Für eine noch detailliertere Anleitung, die dich Schritt für Schritt begleitet, schau dir unbedingt unsere umfassende Work and Travel Checkliste für Australien an.
Visum und Bürokratie: Dein Ticket für Down Under
Dein Abenteuer in Australien beginnt nicht erst am Flughafen, sondern schon viel früher – nämlich mit dem richtigen Visum. Ohne dieses entscheidende Dokument bleibt der Traum vom Känguru-Land leider nur ein Traum. Aber keine Sorge, der Papierkram klingt schlimmer, als er ist.
Für die allermeisten deutschen Backpacker ist die Sache klar: Das Working Holiday Visum (Subclass 417) ist die Eintrittskarte schlechthin. Es erlaubt dir, bis zu 12 Monate durch Australien zu tingeln und dir zwischendurch immer wieder die Reisekasse aufzufüllen.
Alles, was du über das Working Holiday Visum (WHV 417) wissen musst
Stell dir den Antrag wie ein kleines Puzzle vor: Wenn alle Teile passen, bekommst du grünes Licht. Das Ganze läuft komplett online und ist wirklich machbar, wenn man weiß, worauf man achten muss.
Die wichtigsten Voraussetzungen auf einen Blick:
- Dein Alter: Du musst zwischen 18 und 30 Jahren alt sein.
- Dein Pass: Du brauchst einen gültigen deutschen Reisepass (oder den eines anderen teilnahmeberechtigten Landes).
- Deine Finanzen: Du musst nachweisen, dass du Startkapital besitzt. Die australische Regierung rechnet hier mit rund 5.000 AUD.
- Deine Weste: Du musst ein paar Gesundheits- und Charakterfragen beantworten, was in der Regel unproblematisch ist.
Lass dir beim Ausfüllen des Antrags Zeit. Ein kleiner Zahlendreher bei der Passnummer oder ein Tippfehler im Namen kann alles unnötig in die Länge ziehen.
Aus meiner Erfahrung ist der größte Fehler, den man machen kann, den Antrag zu überstürzen. Behandle ihn wie dein erstes, wichtigstes Reisedokument. Ein bisschen Geduld und Genauigkeit ersparen dir wochenlanges Bangen und eine Menge Nerven.
Sobald die Genehmigung da ist, hast du ein ganzes Jahr Zeit, um nach Australien einzureisen. Der Countdown für dein 12-monatiges Abenteuer startet dann erst am Tag deiner Ankunft. Willst du noch tiefer in die Materie eintauchen, findest du hier weitere Infos, welches Work and Travel Visum für Australien für dich passt.
Die ersten To-dos nach der Landung
Visum in der Tasche, Koffer vom Band geholt – und jetzt? Die ersten Tage in Australien sind für drei kleine, aber super wichtige bürokratische Schritte reserviert. Erledige sie sofort, dann hast du den Kopf frei für das Wesentliche.
1. Die australische Steuernummer (TFN)
Die „Tax File Number“ ist das A und O, um in Australien legal Geld zu verdienen. Ohne diese Nummer zieht dir der Staat den Höchststeuersatz vom Lohn ab – und das will wirklich niemand! Beantragen kannst du sie kostenlos und easy online, sobald du australischen Boden betreten hast.
2. Das Bankkonto vor Ort
Dein Chef wird dir den Lohn nicht bar in die Hand drücken. Ein australisches Konto ist also Pflicht. Viele große Banken wie die Commonwealth Bank oder Westpac machen es Backpackern leicht und erlauben die Eröffnung schon von Deutschland aus. Deine Karte holst du dir dann einfach nach deiner Ankunft in der nächstgelegenen Filiale ab.
3. Die Auslandskrankenversicherung
Vergiss deine deutsche Krankenkassenkarte, die nützt dir in Australien nichts. Eine gute Auslandskrankenversicherung für Langzeitreisen ist kein Luxus, sondern ein absolutes Muss. Sie bewahrt dich im Fall der Fälle vor finanziellen Katastrophen, denn Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte können hier extrem teuer werden.
Sobald diese drei Haken auf deiner Liste gesetzt sind, ist der offizielle Teil geschafft. Du bist startklar – dein großes Abenteuer "Backpacking in Australien" kann endlich richtig losgehen
Dein Budget für Australien realistisch planen
Was kostet das Leben am anderen Ende der Welt wirklich? Diese Frage spukt wohl jedem angehenden Backpacker im Kopf herum und ist einer der wichtigsten Punkte bei der Reiseplanung. Australien hat den Ruf, ein teures Pflaster zu sein – und das ist auch nicht ganz falsch. Aber keine Sorge, mit der richtigen Herangehensweise und ein paar cleveren Tricks bleibt dein Abenteuer „Work and Travel“ absolut bezahlbar.
Es geht nicht darum, jeden Cent zweimal umzudrehen, sondern darum, ein Gefühl für die lokalen Kosten zu entwickeln und zu wissen, an welchen Ecken du schlau sparen kannst, ohne auf die besten Erlebnisse zu verzichten.
Wie viel Geld du am Tag brauchst, hängt natürlich stark von deinem persönlichen Reisestil ab. Bist du der genügsame Typ, der am liebsten im Hostel kocht und die kostenlosen City-Touren mitnimmt? Oder gönnst du dir gerne mal ein kühles Bier in der Rooftop-Bar und buchst jede Tour, die dich anlacht? Für die meisten von uns liegt die Wahrheit irgendwo in der goldenen Mitte.
Als solider Richtwert hat sich ein Tagesbudget zwischen 120 und 180 AUD für einen durchschnittlichen Backpacker bewährt. Das klingt im ersten Moment vielleicht nach viel, aber in diesem Betrag sind deine Unterkunft, das Essen, der Transport vor Ort und kleinere Aktivitäten bereits eingerechnet. Mit dieser Summe kommst du gut klar und musst nicht auf die Highlights verzichten.
Die größten Kostenfaktoren im Überblick
Um dein Geld im Griff zu behalten, ist es entscheidend zu wissen, wo es eigentlich hinfließt. Dein Budget wird sich hauptsächlich auf vier große Bereiche verteilen, die wir uns mal genauer ansehen:
- Unterkunft: Das ist mit Abstand dein größter laufender Posten. Ein Bett in einem Mehrbettzimmer im Hostel schlägt je nach Stadt, Lage und Saison mit 50 bis 90 AUD pro Nacht zu Buche.
- Verpflegung: Hier schlummert das größte Sparpotenzial! Selbst kochen ist der Schlüssel zum Erfolg. Für einen Wocheneinkauf bei Discountern wie Aldi oder Coles solltest du ungefähr 80 bis 120 AUD einplanen.
- Transport: Australien ist riesig. Ob du dich für einen Greyhound-Buspass, einen günstigen Inlandsflug oder gleich den Kauf eines eigenen Autos entscheidest – von A nach B zu kommen, kostet Geld.
- Touren & Aktivitäten: Ein Tauchkurs am Great Barrier Reef, eine Segeltour durch die Whitsundays oder ein Trip nach K'gari (ehemals Fraser Island) sind unvergessliche Erlebnisse, die aber auch ein ordentliches Loch ins Budget reißen können. Hierfür solltest du von Anfang an extra Geld zurücklegen.
Denk auch an die kleinen, aber feinen Ausgaben des Alltags: die lokale SIM-Karte für dein Handy, Sonnencreme und Mückenspray oder das wohlverdiente Feierabendbier nach einem langen Tag am Strand.
Dein Budget ist kein starres Regelwerk, sondern eher dein persönlicher Kompass auf der Reise. Es gibt dir die Freiheit, dein Geld bewusst für die Dinge auszugeben, die dir wirklich am Herzen liegen.
Clevere Spartipps für den Backpacker-Alltag
Sparen in Australien heißt nicht, dass du auf alles verzichten musst. Es geht vielmehr darum, smarte Entscheidungen zu treffen und die unzähligen kostenlosen oder günstigen Alternativen zu entdecken, die das Land bietet.
Dein Supermarkt-Gameplan
Die teuren Convenience-Stores an jeder Ecke lässt du am besten links liegen. Deine neuen besten Freunde heißen Coles, Woolworths und Aldi. Halte gezielt Ausschau nach den günstigen Eigenmarken, Sonderangeboten und den rot markierten, reduzierten Artikeln kurz vor Ladenschluss. Ein echter Geheimtipp in vielen Hostels ist das „Free Food“-Regal: Hier lassen abreisende Backpacker übrig gebliebene Lebensmittel zurück – eine wahre Goldgrube für Nudeln, Reis oder Gewürze!
Kochen wie ein Profi im Hostel
Die Gemeinschaftsküche im Hostel ist dein Spar-Hub. Koche am besten gleich größere Portionen vor (Stichwort Meal Prep) oder tu dich mit anderen Backpackern für ein gemeinsames Abendessen zusammen. Das teilt nicht nur die Kosten für die Zutaten, sondern macht auch gleich viel mehr Spaß. Klassiker wie Pasta mit Pesto, Wraps oder Currys sind günstig, lecker und schnell gemacht.
Kostenlose Erlebnisse in den Städten
Jede australische Metropole hat unglaublich viel zu bieten, das dich keinen Cent kostet. Erkunde die wunderschönen Royal Botanic Gardens in Sydney, verliere dich in den bunten Street-Art-Gassen von Melbourne oder verbringe einfach einen entspannten Tag an einem der tausenden Traumstrände. Viele Museen und Galerien haben ebenfalls freien Eintritt oder feste Tage, an denen der Besuch nichts kostet.
Günstig von A nach B kommen
Für die riesigen Distanzen zwischen den Städten sind die flexiblen „Whimit“-Pässe von Greyhound Australia eine super beliebte Option. Innerhalb der Städte sind die öffentlichen Verkehrsmittel fast immer die beste und günstigste Wahl. In Melbourne gibt es sogar eine „Free Tram Zone“ im Stadtzentrum, mit der du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten komplett kostenlos abklappern kannst.
Übersicht der durchschnittlichen Backpacker-Kosten
Um dir eine noch bessere Vorstellung zu geben, haben wir hier eine kleine Aufschlüsselung der typischen Ausgaben erstellt. Bedenke, dass dies Durchschnittswerte sind, die je nach deinem Reisestil und dem Ort, an dem du dich gerade befindest, natürlich schwanken können.
Übersicht der durchschnittlichen Backpacker-Kosten
Eine detaillierte Aufschlüsselung der typischen wöchentlichen und monatlichen Ausgaben für einen Backpacker in Australien.
Kostenpunkt | Durchschnittliche Kosten pro Woche (AUD) | Anmerkungen und Spartipps |
---|---|---|
Unterkunft (Hostel) | 350 – 630 $ | Buche wöchentliche Raten für Rabatte; achte auf Hostels, die kostenloses Frühstück anbieten. |
Verpflegung | 80 – 120 $ | Koche selbst; nutze Supermarkt-Angebote und die „Free Food“-Regale in Hostels. |
Lokaler Transport | 30 – 50 $ | Nutze ÖPNV-Karten mit Tages- oder Wochenlimits; sei viel zu Fuß unterwegs, das ist die beste Art, eine Stadt zu entdecken. |
Freizeit & Ausgehen | 70 – 150 $ | Halte Ausschau nach „Happy Hour“-Angeboten in Bars; nimm an kostenlosen Stadtführungen teil. |
Unvorhergesehenes | 50 $ | Plane immer einen kleinen Puffer für spontane Ausgaben oder kleine Notfälle ein (z. B. eine neue Powerbank). |
Gesamtbudget pro Woche | 580 – 900 $ | Das entspricht ungefähr den empfohlenen 80 bis 130 $ pro Tag. |
Mit dieser Übersicht hast du eine solide Basis, um dein eigenes Budget zu planen und kannst ganz entspannt in dein großes Australien-Abenteuer starten.
So klappt's mit der Jobsuche als Backpacker
Ganz klar: Das "Work" in "Work and Travel" ist der Schlüssel zum Ganzen. Ohne Job ist die Reisekasse schneller leer, als du "G'day Mate" sagen kannst, und das Abenteuer Down Under könnte ein jähes Ende finden. Aber keine Panik! In Australien einen Job als Backpacker zu finden, ist absolut machbar, wenn du weißt, wie du die Sache angehst. Der australische Arbeitsmarkt ist auf Reisende wie dich eingestellt und bietet jede Menge Gelegenheiten, dein Budget aufzustocken.
Der Trick ist, flexibel zu bleiben und ein Gefühl für den australischen Jobmarkt zu bekommen. Es geht darum, deine Stärken ins rechte Licht zu rücken und die richtigen Kanäle für die Suche zu nutzen. Mit ein bisschen cleverer Planung findest du nicht nur irgendeinen Job, sondern eine Tätigkeit, die dir Spaß macht und deine Reise erst richtig unvergesslich macht.
Die typischen Jobs für Backpacker
Die Auswahl an Jobs für Work and Traveller ist riesig. Sie reicht von harter Arbeit unter der australischen Sonne bis hin zu coolen Aushilfsjobs im pulsierenden Stadtleben. Deine Chancen steigen enorm, wenn du offen für verschiedene Branchen bist und nicht nur auf den einen Traumjob pochst.
Hier sind die Bereiche, in denen du am ehesten fündig wirst:
- Gastronomie (Hospitality): Cafés, Bars und Restaurants sind immer auf der Suche nach tatkräftiger Unterstützung. Als Kellner, Barista oder Küchenhilfe findest du schnell Anschluss. Ein bisschen Erfahrung ist hier natürlich Gold wert.
- Farmarbeit (Fruit Picking & Co.): Der absolute Klassiker! Obst pflücken, Gemüse ernten oder auf einer Farm mit anpacken – das spült nicht nur Geld in die Kasse, sondern ist für viele auch die Eintrittskarte für ein zweites Jahr in Australien.
- Baugewerbe (Construction): Du bist körperlich fit? Super! Als "Tradie" (Handwerker) oder Bauhelfer winken oft gut bezahlte Jobs, vor allem in den wachsenden Metropolen.
- Tourismus & Verkauf: Ob als Tourguide, an der Rezeption im Hostel oder im Einzelhandel – deine offene, reiseerprobte Art kommt hier super an.
Dein Lebenslauf ist deine Visitenkarte. In Australien gilt: kurz, knackig und auf den Punkt. Vergiss mehrseitige Romane aus der Heimat – eine Seite, maximal zwei, ist hier Standard.
Du brauchst noch mehr Inspiration? In unserem Beitrag über die 10 typischen Jobs für dein Work & Travel in Australien findest du viele weitere Ideen.
Dein australischer Lebenslauf und wie du an Jobs kommst
Dein deutscher Lebenslauf wird dir in Australien nicht weit helfen, denn hier ticken die Uhren anders. Australische Arbeitgeber wollen einen übersichtlichen, leistungsbasierten Lebenslauf ("Resume"), der auf einen Blick zeigt, was du draufhast. Konzentrier dich auf relevante Erfahrungen und hebe deine praktischen Fähigkeiten hervor.
Sobald dein Resume sitzt, kann die eigentliche Jagd losgehen. Die besten Angebote findest du dabei nicht immer nur online.
1. Online-Jobbörsen: Seiten wie Gumtree, Seek oder das Backpacker Job Board sind eine gute erste Anlaufstelle, um dir einen Überblick zu verschaffen.
2. Hostels & Aushänge: Viele Jobs werden ganz klassisch über das Schwarze Brett im Hostel vermittelt. Es lohnt sich also, die Augen offenzuhalten!
3. Persönlich Klinken putzen: Besonders in der Gastronomie ist es absolut üblich, einfach mit einem Stapel Lebensläufe von Tür zu Tür zu gehen. Ein selbstbewusstes Auftreten ist hier oft wichtiger als perfekte Referenzen auf dem Papier.
4. Networking: Sprich mit anderen Backpackern! Sie sind deine beste Quelle für Insider-Tipps und Infos über freie Stellen.
Sei auch auf kurze, informelle Vorstellungsgespräche vorbereitet. Sei pünktlich, freundlich und zeig, dass du Lust hast, anzupacken. Die Australier lieben eine positive und unkomplizierte "Can-Do"-Einstellung.
Warum Farmarbeit so eine große Rolle spielt
Farmarbeit ist für viele Backpacker mehr als nur ein Job – sie ist ein zentraler Teil des Abenteuers. Vor allem ist sie oft der Schlüssel zur Visumsverlängerung. Um dein Working Holiday Visum um ein zweites Jahr zu verlängern, musst du nämlich 88 Tage spezifische Arbeit in einer ländlichen Region nachweisen. Und ja, Farmarbeit ist da die gängigste Option.
Meistens geht es dabei ums Obstpflücken, das berühmt-berüchtigte "Fruit Picking". Klar, die Arbeit ist körperlich anstrengend und der Lohn hängt oft davon ab, wie schnell du bist. Aber sie ist auch eine einmalige Chance, das echte, ländliche Australien kennenzulernen und Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt zu schließen.
Allerdings hat sich finanziell in den letzten Jahren einiges getan. Seit 2017 müssen Backpacker vom ersten verdienten Dollar an eine Steuer von 15 % abführen. Früher war der Verdienst bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei. Diese "Backpacker-Steuer" hat für viel Diskussion gesorgt, bleibt aber bestehen. Trotzdem ist Farmarbeit nach wie vor eine lohnende Erfahrung – und für viele eben die Voraussetzung, um länger bleiben zu können.
Deine perfekte Reiseroute durch Australien planen
Australien ist gigantisch – fast so groß wie ganz Europa. Bei dieser schieren Größe kann die Frage „Wo fange ich nur an?“ einen schnell mal erschlagen. Aber keine Sorge: Stell dir die Routenplanung nicht wie eine starre Checkliste vor, die du abarbeiten musst. Sieh es eher als eine grobe Skizze für dein ganz persönliches Abenteuer.
Es geht darum, die Highlights zu kennen, die dich wirklich reizen, und sie clever mit der besten Reisezeit und deinem Zeitbudget zu verknüpfen. So baust du dir ein Grundgerüst, das dir Sicherheit gibt, aber immer noch genug Luft für spontane Abstecher und unvergessliche Begegnungen lässt. Genau das macht das echte Backpacking in Australien aus.
Die klassische Ostküstenroute: von Cairns nach Sydney
Für die meisten Backpacker ist die Ostküste der Inbegriff des australischen Traums. Diese Route ist der absolute Klassiker – und das aus gutem Grund. Sie ist sozusagen das „Greatest Hits“-Album von Australien: super erschlossen, voller ikonischer Sehenswürdigkeiten und perfekt für alle, die das gesellige Backpacker-Leben suchen.
Die Strecke von Cairns im tropischen Norden bis nach Sydney im Süden (oder umgekehrt) zieht sich über rund 2.500 Kilometer und ist vollgepackt mit Erlebnissen. Damit du nicht nur von Ort zu Ort hetzt, solltest du für diesen Trip mindestens drei bis vier Wochen einplanen. So kannst du den Vibe jeder Region auch wirklich aufsaugen.
Was du auf keinen Fall verpassen darfst:
- Cairns & das Great Barrier Reef: Dein Sprungbrett in eine atemberaubende Unterwasserwelt. Ein Schnorchel- oder Tauchausflug zum größten Korallenriff der Erde ist ein Erlebnis, das du nie wieder vergisst.
- Die Whitsunday Islands: Stell dir vor, du segelst durch ein Paradies aus 74 Inseln mit Stränden, die so weiß sind wie Puderzucker – allen voran der berühmte Whitehaven Beach.
- K'gari (früher Fraser Island): Erkunde die größte Sandinsel der Welt mit einem Allradjeep, bade in kristallklaren Süßwasserseen und halte die Augen nach wilden Dingos offen.
- Byron Bay: Das entspannte Mekka für Surfer, Yogis und jeden, der den alternativen Lifestyle liebt.
Die Ostküste ist der perfekte Startpunkt für dein Australien-Abenteuer. Die Infrastruktur ist voll auf Backpacker eingestellt, du findest überall Hostels und triffst garantiert Leute, mit denen du ein Stück des Weges gemeinsam reisen kannst.
Alternative Routen für Entdecker
Klar, die Ostküste ist der unangefochtene Champion, aber Australien hat noch so viel mehr zu bieten. Wenn du dem Trubel entfliehen und das wildere, unberührtere Gesicht des Kontinents kennenlernen willst, könnten diese Alternativen genau dein Ding sein.
Die raue Westküste
Die Strecke von Perth nach Broome ist was für echte Abenteurer. Hier warten endlose, menschenleere Strände, dramatische Schluchten im Karijini-Nationalpark und natürlich die berühmten, immer lächelnden Quokkas auf Rottnest Island. Für diesen Roadtrip brauchst du mehr Zeit und eine bessere Planung, denn die Distanzen sind riesig und die Zivilisation dünn gesät. Ein eigener Campervan ist hier Gold wert.
Das rote Zentrum zum Uluru
Eine Reise ins Herz des Outbacks ist fast schon eine spirituelle Erfahrung. Der majestätische Uluru bei Sonnenauf- und -untergang, die Felsdome von Kata Tjuta und die raue Schönheit des Kings Canyon werden dich tief beeindrucken. Das Rote Zentrum erkundest du am besten von Alice Springs aus, idealerweise mit einer geführten Tour, um wirklich alles aus dieser kargen, aber faszinierenden Landschaft herauszuholen.
Wie kommst du am besten von A nach B?
Die Wahl deines fahrbaren Untersatzes prägt dein gesamtes Reiseerlebnis. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile und passt zu einem anderen Reisestil.
Transportmittel | Vorteile | Nachteile | Ideal für… |
---|---|---|---|
Campervan/Auto | Maximale Flexibilität, Freiheit, an den abgelegensten Orten aufzuwachen. | Höhere Anschaffungs- oder Mietkosten, du bist für alles selbst verantwortlich. | Langzeitreisende, die die absolute Unabhängigkeit lieben und auch mal abseits der typischen Pfade unterwegs sein wollen. |
Fernbus (z.B. Greyhound) | Günstig, sozial, umweltfreundlicher als Fliegen. Du kannst auf der Fahrt einfach entspannen. | Weniger flexibel, an feste Routen und Zeiten gebunden, dauert natürlich länger. | Budget-Reisende und Alleinreisende, die schnell und unkompliziert neue Leute kennenlernen möchten. |
Inlandsflüge | Der schnellste Weg, um die riesigen Distanzen zwischen den Metropolen zu überbrücken. | Teurer, du siehst nichts von der Landschaft dazwischen, weniger abenteuerlich. | Backpacker mit wenig Zeit, die zum Beispiel schnell von einer Küste zur anderen springen wollen. |
Am Ende des Tages gibt es nicht die eine „perfekte“ Route. Die beste Route ist die, die zu deinen Träumen, deinem Budget und deinem Zeitplan passt. Nutze diese Vorschläge als Inspiration und bastle dir daraus dein ganz persönliches, unvergessliches Backpacking-Abenteuer in Australien.
Deine Packliste – Was wirklich in den Rucksack muss
Beim Packen für Australien gilt eine eiserne Regel: Weniger ist mehr. Ernsthaft. Dein Rucksack wird für die nächsten Monate dein neues Zuhause auf dem Rücken sein. Jedes Gramm, das du zu viel einpackst, fühlt sich nach einem langen Tag voller neuer Eindrücke plötzlich an wie ein Kilo Blei. Die Kunst besteht darin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und clever zu kombinieren.
Betrachte deinen Rucksack nicht einfach als Stauraum, sondern als dein persönliches Survival-Kit. Es geht darum, vielseitige Begleiter einzupacken. Eine leichte Regenjacke zum Beispiel schützt dich nicht nur vor einem überraschenden Schauer, sondern ist auch der perfekte Windbreaker, wenn es abends am Strand mal etwas kühler wird.
Das Herzstück: Dein Rucksack
Die wohl wichtigste Entscheidung vor der Reise ist die Wahl des Rucksacks. Hier solltest du nicht sparen. Ein Fassungsvermögen zwischen 50 und 70 Litern ist in der Regel perfekt für ein längeres Abenteuer. Entscheidend ist aber der Tragekomfort. Er muss sich wie eine zweite Haut an deinen Rücken schmiegen und das Gewicht geschickt auf deine Hüften verlagern. Mein Pro-Tipp: Ein Frontlader-Rucksack (auch Kofferrucksack genannt) ist ein absoluter Game-Changer. Du kannst ihn wie einen Koffer aufklappen und kommst an alles ran, ohne jedes Mal den gesamten Inhalt auskippen zu müssen.
Ein guter Rucksack ist eine Investition in deinen Reisekomfort und deine Gesundheit. Geh in ein Fachgeschäft, probiere verschiedene Modelle mit Gewicht an und lass dich beraten – dein Rücken wird es dir bei jeder Wanderung danken.
Die unverzichtbaren Essentials
Diese Dinge bilden das Fundament deiner Ausrüstung und gehören ohne Wenn und Aber auf deine Liste. Damit bist du für so ziemlich jede Situation gewappnet.
- Leichte Kleidung: Plane für etwa eine Woche. T-Shirts, Shorts und eine lange, luftige Hose sind die Basis. Ein Geheimtipp ist Kleidung aus Merinowolle – sie trocknet blitzschnell und fängt auch nach Tagen kaum an zu riechen.
- Eine wärmere Schicht: Ja, auch in Australien kann es frisch werden! Vor allem nachts im Outback oder im Süden wirst du für einen Fleecepullover oder eine dünne Daunenjacke dankbar sein.
- Regenschutz: Eine leichte, wasserdichte Jacke ist Pflicht.
- Badesachen: Nimm mindestens zwei mit. So hast du immer ein trockenes Teil parat, während das andere in der Sonne baumelt.
- Reisehandtuch: Ein schnell trocknendes Mikrofaserhandtuch ist ein Segen. Es spart unglaublich viel Platz und Gewicht im Vergleich zu einem normalen Handtuch.
- Bequeme Schuhe: Ein Paar feste Turnschuhe für Erkundungstouren und Wanderungen sind unerlässlich. Dazu ein Paar Flip-Flops (die die Aussies liebevoll „Thongs“ nennen) für den Strand und die Dusche im Hostel.
- Wichtige Dokumente: Reisepass, Visum, Führerschein (international!) und Versicherungsunterlagen. Mach unbedingt Kopien – digital in der Cloud und ein paar Ausdrucke, die du getrennt von den Originalen aufbewahrst.
Nützliche Gadgets und was du besser vor Ort kaufst
Einige Helferlein machen das Leben on the road deutlich einfacher. Andere schleppst du besser nicht um die halbe Welt.
Sinnvolle Gadgets für den Rucksack:
- Eine Powerbank: Damit deinem Handy unterwegs nie der Saft ausgeht.
- Ein Steckdosenadapter: Australien hat andere Steckdosen, ohne den geht nichts.
- Eine Stirnlampe: Gold wert! Ob beim nächtlichen Suchen im Hostel-Schlafsaal oder beim Campen unter dem Sternenhimmel.
- Eine wiederverwendbare Wasserflasche: Schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Was du getrost in Australien kaufen kannst:
Vergiss schwere Flaschen mit Shampoo, Duschgel oder Sonnencreme. Das alles nimmt nur unnötig Platz weg und wiegt eine Menge. In Australien bekommst du diese Dinge in jedem Supermarkt wie Coles oder Woolworths, oft sogar günstiger als zu Hause.
Australien ist nicht ohne Grund ein absoluter Magnet für junge Reisende. Schon 2011 zog es über 150.000 deutsche Touristen nach Down Under, von denen sich rund 55.000 mit dem Rucksack aufmachten. Das zeigt, wie perfekt die Infrastruktur auf Backpacker zugeschnitten ist. Doch das Land ist mehr als nur atemberaubende Landschaften; es ist die Heimat der ältesten lebenden Kultur der Welt. Wenn du die Chance hast, unterstütze bei deinen Ausflügen gezielt Touren oder Unternehmen, die von der indigenen Bevölkerung geführt werden. So leistest du einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigeren Tourismus und gewinnst authentische Einblicke. Wenn du tiefer eintauchen möchtest, erfahre hier mehr über die Rolle des Tourismus für die indigene Kultur.
Noch Fragen? Hier kommen die Antworten zum Backpacking in Australien
Zum Schluss habe ich noch ein paar Antworten auf die Fragen gesammelt, die mir vor meiner ersten Australienreise selbst durch den Kopf gingen – und die ich seitdem unzählige Male von anderen Backpackern gehört habe. Sieh das hier als eine Art schnelle Checkliste, um die letzten kleinen Zweifel aus dem Weg zu räumen, bevor dein Abenteuer Backpacking in Australien so richtig losgeht.
Wie sicher ist Australien für Alleinreisende wirklich?
Kurz und knapp: sehr sicher. Australien ist eines der entspanntesten Reiseziele überhaupt, auch wenn du allein oder als Frau unterwegs bist. Die Infrastruktur für Backpacker ist fantastisch, und in den Hostels kommst du so schnell mit anderen ins Gespräch, dass du selten lange allein bleibst – außer du willst es.
Natürlich sollte man den gesunden Menschenverstand nicht am Flughafen abgeben. Sag einfach ab und zu jemandem Bescheid, wo du als Nächstes hinwillst, hör auf dein Bauchgefühl und pass in den großen Städten nachts ein bisschen auf. Die größte Herausforderung im Outback ist sowieso die Natur selbst, von der gnadenlosen Sonne bis zu den starken Strömungen an manchen Stränden.
Ein kleiner Tipp aus Erfahrung: Die Australier sind unglaublich offen und hilfsbereit. Trau dich ruhig, Locals nach dem Weg oder um Hilfe zu fragen. Du wirst staunen, wie freundlich und unkompliziert die meisten sind.
Muss ich mir Sorgen wegen Spinnen und Schlangen machen?
Ah, die berühmte Frage! Die ehrliche Antwort ist: Nein, nicht wirklich. Es stimmt, in Australien leben einige der giftigsten Tiere der Welt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du einem davon über den Weg läufst, ist extrem gering.
Auf den typischen Backpacker-Routen und in den Städten siehst du höchstens mal eine harmlose Huntsman-Spinne an der Wand (die sehen schlimmer aus, als sie sind). Die wirklich gefährlichen Tiere sind scheu und haben mehr Angst vor dir als du vor ihnen. Wenn du ein paar einfache Regeln befolgst – feste Schuhe im hohen Gras tragen, nicht einfach in Erdlöcher fassen – bist du absolut auf der sicheren Seite.
Wie halte ich am besten Kontakt nach Hause?
Dank moderner Technik ist das heute zum Glück super einfach. Vergiss teures Roaming! Das Erste, was du nach der Ankunft tun solltest, ist, dir eine australische SIM-Karte zu besorgen. Hier sind die gängigsten Anbieter:
- Telstra: Hat die mit Abstand beste Netzabdeckung. Wenn du ins Outback oder in abgelegene Ecken willst, ist das deine beste Wahl.
- Optus: Ein super Allrounder mit starkem Netz in allen bevölkerten Gebieten. Meistens ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung.
- Vodafone: Oft die günstigste Variante, hat aber in ländlichen Regionen manchmal mit dem Empfang zu kämpfen.
Außerdem haben fast alle Hostels, Cafés und sogar öffentliche Bibliotheken kostenloses WLAN. Damit kannst du über WhatsApp, FaceTime und Co. jederzeit kostenlos mit Familie und Freunden quatschen.
Kann man das Leitungswasser in Australien trinken?
Ja, absolut! Das Leitungswasser ist in ganz Australien von ausgezeichneter Qualität und du kannst es ohne Bedenken trinken. Pack dir also unbedingt eine wiederverwendbare Trinkflasche ein. Das ist eines der wichtigsten Dinge im Rucksack – es spart dir unterwegs richtig viel Geld und vermeidet gleichzeitig einen Haufen Plastikmüll.
Dein großes Abenteuer wartet schon auf dich! Mit der richtigen Vorbereitung wird es die Reise deines Lebens. Der Work and Travel Guide ist dabei dein Begleiter für alles, was auf dich zukommt – von der Jobsuche bis zum perfekten Roadtrip. Starte jetzt auf https://www.workandtravelguide.org und mach deine Zeit in Down Under einfacher, sicherer und unvergesslich.