Du spielst mit dem Gedanken, für dein Work and Travel Abenteuer einen der legendären Farm Jobs in Australien zu ergattern? Gute Entscheidung! Für viele ist das Fruit Picking nicht einfach nur ein Job, sondern der Inbegriff des Backpacker-Daseins, die Eintrittskarte für ein zweites Jahr und eine Erfahrung, die dich wirklich prägt.
Warum Fruit Picking das Herz deines Abenteuers sein kann
Stell dir das mal vor: Du stehst mitten in der scheinbar unendlichen Weite des australischen Outbacks, die Sonne kitzelt deine Nase wach und du bist Teil von etwas ganz Ursprünglichem. Fruit Picking ist für die meisten Backpacker der erste echte Kontakt mit dem wahren Australien – fernab der glitzernden Fassaden der Großstädte. Und genau deshalb ist es einer der typischsten Work and Travel Jobs überhaupt.
Hier geht es um mehr als nur Geldverdienen für den nächsten Roadtrip. Es geht um die Freundschaften, die du mit Leuten aus allen Ecken der Welt schließt. Die harte Arbeit schweißt zusammen, genauso wie das gemeinsame Kochen in der Hostelküche oder die Abende am Lagerfeuer unter einem Sternenhimmel, wie du ihn noch nie gesehen hast.
Die Farmarbeit fordert dich heraus, keine Frage. Aber sie gibt dir auch unglaublich viel zurück. Du wirst Seiten an dir entdecken, von denen du gar nicht wusstest, dass es sie gibt, und eine innere Stärke finden, die bleibt.
Das Ganze hat natürlich auch einen handfesten Grund. Australien ist riesig und seine Landwirtschaft auch. Mit rund 31 Millionen Hektar Ackerland – das ist ungefähr 2,5 Mal die Fläche von ganz Deutschland – braucht das Land eine gewaltige Menge an helfenden Händen, besonders zur Erntezeit. Deine Hilfe ist also nicht nur willkommen, sie wird dringend benötigt. Wenn du mehr über die Dimensionen der australischen Landwirtschaft erfahren willst, wirst du staunen.
Und dann ist da natürlich noch der entscheidende Vorteil: Mit der Arbeit auf dem Feld kannst du dich für das begehrte Second Year Visa qualifizieren. Für viele ist das der Hauptanreiz, sich ins Farm-Abenteuer zu stürzen. Es ist deine goldene Gelegenheit, deinen Aufenthalt zu verlängern und noch tiefer in das Leben Down Under einzutauchen.
Dieser Guide soll dir ein ehrlicher Begleiter sein. Er bereitet dich auf die Herausforderungen vor, zeigt dir aber auch, welche unglaublich lohnenden Momente auf dich warten. Sieh ihn als deinen Startpunkt für eine der intensivsten Erfahrungen deines gesamten Work and Travel Australien Aufenthalts.
Wo du die besten Fruit Picking Jobs findest
Okay, jetzt geht’s ans Eingemachte! Einen guten Farmjob zu finden, ist weniger Glückssache, als du vielleicht denkst – es ist eine Frage der richtigen Taktik. Anstatt einfach loszufahren und auf das nächste „Worker Wanted“-Schild zu hoffen, solltest du deine Suche strategisch angehen. Das spart dir nicht nur jede Menge Zeit und Nerven, sondern erhöht auch deine Chancen auf einen fairen Job ungemein.
Der absolut wichtigste Faktor für erfolgreiche Farm Jobs in Australien ist das Timing. Der Kontinent ist riesig und die Erntezeiten sind von Region zu Region und je nach Jahreszeit komplett unterschiedlich. Dein wichtigstes Werkzeug wird deshalb der australische Erntekalender. Er verrät dir ganz genau, wann und wo welche Früchte reif sind und Helfer gebraucht werden.
Finde deinen Platz im Erntekalender
Wenn du den Erntekalender im Blick hast, kannst du deine Reise so timen, dass du immer genau dann in einer boomenden Region ankommst, wenn die Arbeit losgeht. Im australischen Sommer (Dezember bis Februar) ist zum Beispiel im Süden – also in Victoria, South Australia und Tasmanien – die Hölle los. Im Winter (Juni bis August) verlagert sich das Geschehen hingegen in den wärmeren Norden, vor allem nach Queensland.
Erntezeiten ausgewählter Früchte in Australien
Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir hier eine kleine Übersicht der wichtigsten Erntezeiten zusammengestellt. So kannst du deine Route clever planen und Leerlauf vermeiden.
| Frucht/Gemüse | Region (Bundesstaat) | Beste Erntezeit |
|---|---|---|
| Bananen | North Queensland (z. B. Tully, Innisfail) | Ganzjährig |
| Mangos | Northern Territory, Queensland | Oktober – März |
| Kirschen & Beeren | New South Wales, Victoria, Tasmanien | November – Januar |
| Weintrauben | South Australia (Barossa Valley), Victoria (Yarra Valley) | Januar – April |
| Zitrusfrüchte | South Australia (Riverland), Queensland | Mai – Oktober |
Diese Tabelle ist natürlich nur ein erster Anhaltspunkt. Eine detaillierte Planung hilft dir aber enorm dabei, einen Job nach dem anderen zu finden und dein Bankkonto aufzufüllen.
Deine Jobsuche – digital und vor Ort
Sobald du weißt, wohin die Reise gehen soll, beginnt die eigentliche Suche. Am besten fährst du, wenn du verschiedene Methoden miteinander kombinierst.
Online-Jobbörsen und Facebook-Gruppen
Klar, Webseiten wie Gumtree oder das Backpacker Job Board sind ein guter Start. Richtig wertvoll wird es aber in Facebook-Gruppen. Gruppen wie „Fruit Picking Jobs Australia“ oder kleinere, regionale Backpacker-Gruppen sind Goldgruben für tagesaktuelle Angebote und echte Insider-Tipps. Oft posten hier Farmer direkt oder du liest mit, wo gerade händeringend Leute gesucht werden.
Mein Tipp aus Erfahrung: Verfasse ein kurzes, sympathisches Stellengesuch über dich. Erzähl, was dich antreibt, ab wann du verfügbar bist und dass du anpacken willst. Ein freundliches Foto dazu wirkt Wunder!
Der proaktive Weg: Lebenslauf hochladen und gefunden werden
Warum immer nur selbst suchen? Lass dich doch einfach finden! Es gibt Plattformen wie den Work and Travel Guide, die dafür geniale Tools anbieten. Mit der Web-App von www.workandtravelguide.org kannst du zum Beispiel mit dem Lebenslauferstellungs-Tool einen professionellen CV im australischen Format erstellen. Das ist extrem hilfreich, denn die Standards dort unterscheiden sich deutlich von den deutschen.
Und jetzt kommt der Clou: Lade deinen fertigen CV direkt in den Talent Pool der Plattform hoch. So wirst du für australische Arbeitgeber sichtbar, die aktiv nach motivierten Backpackern wie dir suchen. Das dreht den Spieß um und du bekommst plötzlich seriöse Angebote, anstatt nur zu suchen.
Die klassische Methode: Aushänge in Hostels
Unterschätze niemals die Macht des persönlichen Kontakts, gerade in Australien. Die schwarzen Bretter in den Working Hostels sind oft die zuverlässigste Quelle für Jobs. Farmer arbeiten gerne mit Hostels zusammen, denen sie vertrauen. Rede mit anderen Backpackern, frag nach ihren Erfahrungen und sei offen – oft ist der entscheidende Tipp nur ein kurzes Gespräch an der Bar entfernt.
Ein ungeschminkter Blick auf den Arbeitsalltag
Also, wie sieht so ein Tag auf der Farm wirklich aus? Wer von einem entspannten Spaziergang durch sonnendurchflutete Obstgärten träumt, wird schnell von der Realität eingeholt. Farmarbeit in Australien ist vor allem eines: verdammt harte Arbeit. Der Alltag folgt dem Rhythmus der Sonne und verlangt dir einiges ab.
Dein Wecker wird zu deinem neuen Erzfeind. Meistens schrillt er schon, lange bevor die Sonne überhaupt daran denkt aufzugehen – rechne mal so mit 5:00 oder 6:00 Uhr morgens. Der Grund dafür ist simpel: Du willst die kühlen Morgenstunden voll ausnutzen, bevor die gnadenlose australische Mittagshitze die Arbeit zur Qual macht. Dein Arbeitstag hat in der Regel acht, manchmal auch zehn Stunden, natürlich mit kurzen Pausen zwischendurch.
Mach dich auf eine körperliche Herausforderung gefasst. Du bist den ganzen Tag auf den Beinen, bückst dich unzählige Male, streckst dich nach den obersten Früchten und schleppst Kisten oder Eimer. Dein Rücken wird schreien, deine Knie werden protestieren und deine Hände werden sich anfühlen, als gehörten sie nicht mehr dir. Das ist in den ersten Tagen absolut normal. Gib deinem Körper Zeit, sich anzupassen – er schafft das. Ein gewisses Maß an Grundfitness schadet aber definitiv nicht.
Stundenlohn vs. Stücklohn: Was du über die Bezahlung wissen musst
Beim Geld gibt es zwei gängige Modelle. Es ist extrem wichtig, den Unterschied zu kennen, um nicht über den Tisch gezogen zu werden.
- Stundenlohn (Hourly Rate): Die sichere Bank. Du bekommst pro Stunde bezahlt, egal wie schnell du pflückst. Dein Einkommen ist also planbar. Der gesetzliche Mindestlohn für Gelegenheitsarbeiter (Casuals) liegt aktuell bei deutlich über 20 AUD pro Stunde.
- Stücklohn (Piece Rate): Hier wirst du pro Einheit bezahlt – also pro Eimer, Korb oder „Bin“ (das sind die riesigen Holzkisten). Dein Verdienst hängt direkt von deiner Geschwindigkeit ab. Erfahrene und flinke Pflücker können hier richtig gutes Geld machen und weit über dem Mindestlohn liegen. Als Anfänger kann das aber frustrierend sein, wenn am Anfang nicht viel dabei herumkommt.
Extrem wichtig: Selbst wenn du nach Stücklohn bezahlt wirst, muss dein durchschnittlicher Verdienst am Ende des Tages mindestens dem gesetzlichen Mindestlohn entsprechen! Seriöse Farmer achten darauf und geben dir immer einen sauberen Lohnzettel (Payslip). Darauf müssen deine Stunden, dein Verdienst und die abgeführten Steuern klar ersichtlich sein. Bestehe unbedingt darauf!
Wo du wohnen wirst: Unterkunft auf der Farm oder im Hostel
Die Unterkunft ist ein zentraler Teil deiner Erfahrung. Meistens läuft es auf eine von zwei Möglichkeiten hinaus.
Da wären zum einen die Working Hostels. Hier tobt das Leben, du bist von anderen Backpackern umgeben und findest sofort Anschluss für das Feierabendbier. Der Nachteil? Es kann laut, chaotisch und, seien wir ehrlich, auch mal etwas dreckig sein. Diese Hostels haben oft direkte Kontakte zu den Farmern und vermitteln die Jobs direkt an ihre Bewohner – quasi ein Rundum-sorglos-Paket.
Die andere Option ist die Unterkunft direkt auf der Farm. Das ist meistens deutlich ruhiger, und du sparst dir den täglichen Weg zur Arbeit. Du lebst eng mit dem Farmer und einer kleineren Gruppe von Arbeitern zusammen, was eine sehr persönliche und intensive Erfahrung sein kann. Die Ausstattung variiert stark, von spartanischen Hütten bis zu überraschend gemütlichen Quartieren.
Ganz gleich, wo du landest: Stell dich auf einfache Verhältnisse ein. Luxus ist Mangelware. Aber das Gemeinschaftsgefühl und die Geschichten, die man nach einem langen Tag bei einem kalten Getränk teilt, sind unbezahlbar. Es ist ein ehrliches, erdendes Leben, das dir zeigt, was am Ende wirklich zählt.
Deine persönlichen Tipps für eine erfolgreiche & stressfreie Zeit
Okay, eines ist klar: Die eigentliche Arbeit auf dem Feld ist hart. Aber smart zu arbeiten und dabei gut auf sich aufzupassen, ist eine ganz andere Herausforderung. Mit der richtigen Herangehensweise wird deine Zeit auf der Farm aber nicht nur erträglich, sondern eine richtig gute Erfahrung. Ganz ehrlich, das sind die Tipps, die ich mir bei meinem allerersten Fruit-Picking-Job gewünscht hätte.
Der wichtigste Rat, den ich dir geben kann: Hör auf deinen Körper. Das Ganze ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Gerade in den ersten Tagen, wenn dir jeder einzelne Muskel wehtut, ist die Versuchung groß, einfach alles hinzuschmeißen. Aber glaub mir, dein Körper gewöhnt sich daran.
Es geht nicht nur darum, hart zu arbeiten, sondern vor allem klug. Schau dir genau an, wie die erfahrenen Pflücker arbeiten. Du wirst sehen, dass sie sich viel effizienter bewegen, unnötige Handgriffe vermeiden und eine Technik entwickelt haben, die unglaublich viel Energie spart. Scheu dich nicht, sie nach Tipps zu fragen – die meisten Backpacker sind super hilfsbereit.
Die richtige Ausrüstung und ein starkes Mindset
Deine Ausrüstung kann wirklich den Unterschied zwischen einem guten und einem absolut miesen Tag ausmachen. Du brauchst nicht viel, aber du brauchst das Richtige.
- Sonnenschutz ist absolut unumgänglich: Ein Hut mit breiter Krempe, leichte, langärmelige Kleidung, Sonnencreme mit LSF 50+ und eine ordentliche Sonnenbrille gehören ab sofort zu deiner täglichen Uniform.
- Wasser, Wasser und noch mehr Wasser: Hol dir eine große, wiederverwendbare Wasserflasche (wir reden hier von mindestens 2-3 Litern) und trink den ganzen Tag über, auch wenn du noch keinen Durst hast. Dehydration schleicht sich an und killt nicht nur deine Leistung, sondern auch deine Laune.
- Gute Schuhe sind Gold wert: Bequeme, geschlossene Schuhe sind ein absolutes Muss. Du wirst den ganzen Tag darin stehen und laufen – tu deinen Füßen den Gefallen.
Gerade wenn du nach Stücklohn (Piece Rate) bezahlt wirst, kann der Druck enorm sein. Lass dich bloß nicht entmutigen, wenn du am Anfang viel langsamer bist als die anderen. Setz dir lieber kleine, realistische Tagesziele und sei stolz auf dich, wenn du sie erreichst. Konzentrier dich voll auf deine eigene Leistung und hör auf, dich ständig mit den super-schnellen Profis zu vergleichen.
Denk immer daran: Jeder hat mal bei null angefangen. Deine Geschwindigkeit wird sich mit der Zeit ganz von selbst steigern. Es ist viel wichtiger, konstant und sauber zu arbeiten, als irgendwelche Rekorde zu brechen.
So schützt du dich vor Abzocke und unseriösen Arbeitgebern
Leider gibt es im Farm-Business auch ein paar schwarze Schafe. Aber wenn du ein bisschen wachsam bist und auf dein Bauchgefühl hörst, kannst du unseriöse Angebote zum Glück recht schnell entlarven.
Bei diesen Warnsignalen sollten bei dir sofort die Alarmglocken schrillen:
- Kein schriftlicher Vertrag: Jeder seriöse Arbeitgeber gibt dir einen Arbeitsvertrag (Agreement). Bestehe unbedingt darauf!
- Bezahlung nur in bar: „Cash in hand“ klingt erstmal verlockend, heißt aber meistens, dass keine Steuern und keine Superannuation (deine Rentenbeiträge) für dich abgeführt werden. Ohne offizielle Payslips hast du außerdem keinen Nachweis für dein Second Year Visa.
- Vage Versprechungen: Wenn dir jemand am Telefon oder per WhatsApp einen Job verspricht, ohne dir klare Infos zu Bezahlung, Arbeitszeiten und Unterkunft zu geben, lass die Finger davon.
- Vorauszahlungen: Du solltest niemals, wirklich niemals, für einen Job oder dessen Vermittlung bezahlen. Das gilt auch für völlig überteuerte „Transportpauschalen“, um dich zum Feld zu bringen.
Seriöse Arbeitgeber kommunizieren klar und zahlen pünktlich per Banküberweisung. Außerdem stellen sie dir wöchentlich oder alle zwei Wochen einen detaillierten Lohnzettel (Payslip) aus. Auf dem müssen dein Name, die ABN des Arbeitgebers (Australian Business Number), deine geleisteten Stunden, der Lohn und die abgeführten Steuern stehen. Hüte diese Dokumente wie einen Schatz – sie sind dein allerwichtigster Beweis für eine legale Anstellung und die absolute Grundlage für deinen Visumsantrag.
Das Second Year Visa: Dein Ticket für ein weiteres Jahr
Für die allermeisten Backpacker steckt hinter den langen, anstrengenden Tagen auf einer Farm ein ganz großes Ziel: das Abenteuer um ein weiteres Jahr zu verlängern. Der Lohn für die harte Arbeit ist also nicht nur das Geld auf dem Konto, sondern vor allem die goldene Eintrittskarte für das Second Year Visa. Klar, das Ganze ist mit etwas Bürokratie verbunden, aber keine Sorge – mit der richtigen Vorbereitung ist das absolut machbar.
Das Herzstück deiner Mission ist die berühmte 88-Tage-Regel. Um dich für das zweite Working Holiday Visum zu qualifizieren, musst du beweisen können, dass du mindestens drei Monate, also exakt 88 Tage, in einem bestimmten Bereich und in einer dafür ausgewiesenen ländlichen Region Australiens gearbeitet hast.
Die 88 Tage-Regel – so funktioniert's
Was genau zählt denn nun als voller Arbeitstag? Hier hat die australische Regierung zum Glück klare Vorgaben. Ein Tag zählt, wenn du die branchenübliche Standardarbeitszeit ableistest – das sind meistens zwischen sieben und acht Stunden. Wenn du also einen Vollzeitjob hast und fünf Tage die Woche arbeitest, hast du deine 88 Tage nach etwa 17 bis 18 Wochen zusammen.
Du kannst die Tage auch in Teilzeit oder bei verschiedenen Arbeitgebern sammeln. Das streckt die Sache natürlich in die Länge, aber es ist möglich. Das A und O ist, dass du jeden einzelnen Arbeitstag lückenlos und korrekt nachweist.
Mein wichtigster Rat: Bewahre jeden einzelnen Lohnzettel (Payslip) auf! Diese Dinger sind pures Gold und dein absolut wichtigster Beweis. Ohne sie hast du praktisch keine Chance, dass dein Visum genehmigt wird.
Die richtigen Jobs und Postleitzahlen finden
Pass auf, denn nicht jeder Farm Job in Australien qualifiziert dich automatisch für die Visumsverlängerung. Die Arbeit muss in einem der von der Regierung festgelegten Postleitzahlengebiete (Postcodes) stattfinden. Diese umfassen quasi den Großteil des ländlichen Australiens, aber eben nicht die großen Metropolen wie Sydney oder Melbourne und deren direktes Umland.
Bevor du also einen Job zusagst, wirf unbedingt einen Blick auf die offizielle Webseite des Department of Home Affairs und checke die Postleitzahl der Farm. Die Liste der anerkannten Tätigkeiten ist übrigens länger, als viele denken. Es geht nicht nur ums Obstpflücken. Dazu gehören zum Beispiel auch:
- Pflanzen- und Tierzucht
- Fischerei und Perlenzucht
- Forstwirtschaft
- Bergbau
- Bauarbeiten in den ländlichen Gebieten
Damit dein Antrag am Ende glatt durchgeht, fang am besten vom ersten Tag an an, alle Papiere zu sammeln. Neben den Payslips brauchst du auch eine unterschriebene Bestätigung deines Arbeitgebers (das ist das Formular 1263) und am besten auch Kontoauszüge, die deine Gehaltseingänge belegen. Eine gute Finanzplanung ist sowieso entscheidend – verschaff dir am besten früh einen Überblick über die typischen Kosten für Work and Travel, das hilft ungemein.
Wenn du von Anfang an einen Ordner mit all diesen Nachweisen anlegst, wird der gefürchtete Antrag am Ende nur noch ein einfacher administrativer Schritt auf dem Weg in dein zweites Jahr Down Under.
Warum die Erfahrung trotz harter Arbeit unvergesslich ist
Nach all den praktischen Anleitungen und ehrlichen Warnungen kommen wir nun zu dem, was Farm Jobs in Australien im Kern ausmacht. Klar, die Arbeit ist hart, die Muskeln schmerzen anfangs und der Wecker klingelt verdammt früh. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist gefüllt mit Momenten, die du so schnell nicht vergessen wirst und die dich für dein ganzes Leben prägen.
Stell dir vor: Du sitzt nach einem langen, anstrengenden, aber produktiven Tag mit einem kalten Bier in der Hand da und siehst zu, wie die Sonne langsam hinter den endlosen Feldern versinkt. Genau dieses Gefühl purer Zufriedenheit ist es, das für vieles entschädigt. Oder die Abende in der Hostelküche, wo beim gemeinsamen Kochen die besten Geschichten ausgetauscht und Pläne für den nächsten Roadtrip geschmiedet werden – hier entstehen Freundschaften, die oft weit über das Farmleben hinausgehen.
Mehr als nur ein Job: Natur, Community und Reiselust
Du wirst ziemlich schnell feststellen, dass du bei dieser Erfahrung weit über dich hinauswächst. Jeder einzelne Tag auf der Farm ist ein kleiner Sieg über den eigenen inneren Schweinehund. Du beweist dir selbst, dass du mehr draufhast, als du vielleicht dachtest. Und diese Erkenntnis? Die ist unbezahlbar.
Diese Zeit ist eine Hommage an den echten Backpacker-Geist: das Eintauchen in die raue, wunderschöne Natur Australiens, das Meistern von Herausforderungen und dieses Gefühl, wirklich frei und unabhängig zu sein.
Es ist dieses einzigartige Gemeinschaftsgefühl, das dich trägt. Man sitzt eben buchstäblich im selben Boot, teilt die Mühen und feiert die kleinen Erfolge zusammen. Diese Verbundenheit mit Leuten aus aller Welt, die du auf einer Farm triffst, mündet nicht selten in Freundschaften, die ein Leben lang halten.
Gerade für alle, die neu in diesem Bereich sind, gibt es oft gute Starthilfen. Falls du dich noch unsicher fühlst, können spezielle Programme dir den Einstieg erleichtern. Dort lernst du in strukturierten Kursen die Grundlagen – vom Umgang mit Maschinen bis zur Viehhaltung – und wirst danach oft direkt an passende Farmen vermittelt. Detailliertere Infos zu solchen Farmarbeits-Trainingsprogrammen im Outback können dir zeigen, wie du deine Chancen auf einen guten Job von Anfang an deutlich erhöhst.
Am Ende ist es genau diese Mischung – aus knochenharter Arbeit, atemberaubender Natur und tiefen menschlichen Verbindungen –, die deine Zeit auf der Farm zu einem unvergesslichen Kapitel deines Australien-Abenteuers macht. Es ist der Moment, in dem du merkst, dass du nicht nur Geld verdient, sondern Erinnerungen fürs Leben geschaffen hast.
Häufig gestellte Fragen zu Farmjobs
Zum Schluss habe ich noch ein paar Antworten auf die Fragen gesammelt, die mir immer wieder gestellt werden und die dir wahrscheinlich auch durch den Kopf gehen. Betrachte das hier als dein kleines Spickzettel-Archiv für alles, was du rund um die Farmarbeit wissen musst.
Wie viel kann ich beim Fruit Picking wirklich verdienen?
Das kommt ganz darauf an. Dein Verdienst richtet sich danach, ob du einen Stundenlohn bekommst oder nach Leistung, also pro gepflückter Kiste, bezahlt wirst. Der gesetzliche Mindestlohn für Gelegenheitsarbeiter, die sogenannten Casuals, liegt bei deutlich über 20 AUD pro Stunde.
Wenn du nach Stücklohn (piece rate) arbeitest, hängt alles von deiner eigenen Geschwindigkeit ab. Am Anfang bist du vielleicht etwas langsamer, aber mit ein bisschen Übung kannst du oft mehr verdienen als mit einem festen Stundenlohn. Wichtig ist nur: Dein durchschnittlicher Verdienst darf nie unter den gesetzlichen Mindestlohn fallen. Bei einem fairen Job kannst du realistisch mit 800 bis 1.200 AUD pro Woche (vor Steuern) rechnen.
Brauche ich Vorerfahrung für einen Farmjob?
Kurz gesagt: nein. Für die allermeisten Jobs beim Obstpflücken brauchst du absolut keine Vorkenntnisse. Was wirklich zählt, ist eine gute körperliche Fitness, eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen und eine positive Einstellung. Die Handgriffe und Techniken zeigt man dir direkt vor Ort. Deine „Can-Do“-Mentalität ist oft mehr wert als jeder frühere Job auf einer Farm.
Wann ist die beste Reisezeit für Farmarbeit?
Das ist ja das Geniale an Australien – es gibt praktisch das ganze Jahr über irgendwo eine Erntesaison.
- Im australischen Sommer (Dezember-Februar): Hier boomt die Arbeit im Süden, also in Staaten wie Victoria oder Tasmanien. Dann ist Hochsaison für Beeren und Steinobst.
- Im Winter (Juni-August): Verlagere deinen Fokus am besten in den wärmeren Norden. In Queensland werden dann Zitrusfrüchte und Gemüse geerntet.
Du musst also nur der Sonne und den Erntezeiten folgen.
Wie finde ich einen seriösen Arbeitgeber?
Vertrau auf dein Bauchgefühl und halte die Augen nach Warnsignalen offen. Ein seriöser Farmer wird immer auf einen richtigen Arbeitsvertrag bestehen, deinen Lohn pünktlich per Banküberweisung zahlen und dir korrekte Lohnabrechnungen (Payslips) aushändigen. Sei misstrauisch, wenn dir jemand nur vage Versprechungen auf Facebook macht oder ausschließlich Barzahlung anbietet – das ist oft ein schlechtes Zeichen.
Übrigens gibt es nicht nur Jobs beim Obstpflücken. Besonders in der Tierhaltung auf riesigen „Stations“ kannst du richtig gut verdienen. Erfahrene Arbeiter kommen hier teils auf über 1.000 AUD pro Woche, wobei Unterkunft und Verpflegung oft kostenlos sind. Mehr zu diesen lukrativen Verdienstmöglichkeiten findest du hier.
Dein Abenteuer wartet, und mit der richtigen Vorbereitung wird es eine unvergessliche Zeit. Work and Travel Guide ist dein digitaler Begleiter für alles, was du für dein Jahr in Australien brauchst – von der Jobsuche bis zur Reiseplanung. Mach den ersten Schritt und lade noch heute deinen Lebenslauf in unseren Talentpool hoch, damit australische Arbeitgeber dich finden können. Besuche uns auf https://www.workandtravelguide.org.



