Träumst du von Australien und fragst dich, was du dort eigentlich so verdienen kannst? Lass uns mal Klartext reden: Das offizielle Durchschnittsgehalt in Australien liegt bei beeindruckenden 97.318 AUD pro Jahr. Das klingt erstmal nach einer riesigen Summe und ist definitiv ein Lockmittel. Aber diese Zahl allein ist nur die halbe Miete, vor allem, wenn du als Backpacker unterwegs bist.
Was du in Australien wirklich verdienen kannst
Ein hohes Durchschnittsgehalt ist eine feine Sache, keine Frage. Es zeigt, dass Australiens Wirtschaft brummt. Aber für deinen Work-and-Travel-Alltag ist diese Zahl mit Vorsicht zu genießen. Warum? Weil sie durch die extrem hohen Gehälter in Branchen wie dem Bergbau oder der IT stark nach oben verzerrt wird. Dein tatsächlicher Verdienst wird von ganz anderen Dingen abhängen.
Was am Ende wirklich auf deinem Konto landet, hängt von ein paar ganz praktischen Dingen ab:
- Dein Job: Logisch, als Erntehelfer auf einer Farm verdienst du anders als ein gelernter Handwerker auf einer Baustelle in der Stadt.
- Deine Anstellungsart: Bist du „casual“, also als Aushilfe angestellt? Oder hast du einen Teilzeit- oder sogar Vollzeitvertrag? Casual-Jobs haben oft einen höheren Stundenlohn, weil damit fehlende Ansprüche auf bezahlten Urlaub oder Krankengeld ausgeglichen werden.
- Der Standort: In Metropolen wie Sydney oder Melbourne sind die Löhne meist höher – die Lebenshaltungskosten aber auch. In ländlicheren Gegenden kannst du oft mehr sparen, auch wenn der Stundenlohn vielleicht etwas niedriger ist.
Ein Blick auf die offiziellen Zahlen
Okay, schauen wir uns die Fakten mal genauer an. Laut offizieller Statistik lag das durchschnittliche Jahresgehalt für 2023 bei den besagten 97.318 AUD. Das ist ein ordentlicher Sprung nach oben im Vergleich zum Vorjahr und ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Lage. Wenn du tiefer in die Zahlen eintauchen willst, findest du mehr Details in dieser Erhebung zu den Einkommensstatistiken.
Für dich als Backpacker ist das Jahresgehalt aber eher Nebensache. Viel wichtiger ist der Stundenlohn. Dein Ziel ist es ja meist, in kurzer Zeit genug Geld für die Weiterreise zu verdienen. Und genau hier punktet Australien mit einem der höchsten Mindestlöhne der Welt – eine perfekte Ausgangslage für dein Abenteuer.
Damit du die Zahlen besser einordnen kannst, habe ich dir hier eine kleine Übersicht zusammengestellt.
Gehaltsübersicht Australien auf einen Blick
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Gehaltskennzahlen in Australien zusammen und vergleicht sie mit den Werten aus Deutschland, um dir eine schnelle Orientierung zu ermöglichen.
Kennzahl | Wert in Australien (AUD) | Vergleichswert Deutschland (EUR) |
---|---|---|
Durchschnittliches Jahresgehalt | 97.318 AUD (ca. 59.500 EUR) | 54.000 EUR |
Nationaler Mindestlohn (pro Stunde) | 24,10 AUD (Stand Juli 2024) | 12,41 EUR (Stand Januar 2024) |
Typischer Stundenlohn (Casual Job) | 28-35 AUD | Entspricht Minijob/Studentenjob |
Steuerfreibetrag (pro Jahr) | 18.200 AUD | 11.604 EUR (2024) |
Wie du siehst, sind nicht nur die Durchschnittsgehälter, sondern vor allem der Mindestlohn und der Steuerfreibetrag in Australien deutlich höher. Das bedeutet, dass du von deinem verdienten Geld netto oft mehr behältst.
In den nächsten Abschnitten schauen wir uns ganz genau an, wie sich der Mindestlohn zusammensetzt und in welchen Branchen du als Backpacker die Kasse so richtig klingeln lassen kannst. Wir zoomen rein auf die Top-Jobs in der Landwirtschaft und im Bergbau und erklären, warum dort solche Traumgehälter möglich sind. Danach bist du bestens gewappnet, um deine finanziellen Ziele Down Under zu erreichen.
Den australischen Mindestlohn verstehen – Was du wirklich wissen musst
Du träumst davon, in Australien richtig gutes Geld zu verdienen? Die gute Nachricht ist: Die Ausgangslage dafür ist fantastisch. Das Gehalt in Australien fängt auf einem bemerkenswert hohen Niveau an, denn das Land hat einen der höchsten nationalen Mindestlöhne der Welt. Das ist quasi dein finanzielles Sicherheitsnetz und der absolute Startpunkt für alles, was du Down Under verdienen kannst.
Aber verlass dich nicht nur auf diesen allgemeinen Mindestlohn. Für dich als Backpacker sind die sogenannten „Awards“ oft viel relevanter. Stell dir diese Awards wie branchenspezifische Tarifverträge vor. Sie legen nicht nur Mindestlöhne, sondern auch Arbeitsbedingungen für ganz bestimmte Berufe fest – und diese Sätze liegen fast immer deutlich über dem gesetzlichen Minimum. Es zahlt sich also wirklich aus, vorher genau zu checken, welcher Award für deinen Job gilt.
Was dein Gehalt wirklich beeinflusst
Dein tatsächlicher Stundenlohn hängt am Ende von ein paar ganz konkreten Faktoren ab. Der wichtigste ist deine Anstellungsart. Als Backpacker wirst du höchstwahrscheinlich als „Casual“, also als Aushilfe, angestellt.
Und das bringt einen gewaltigen Vorteil mit sich: Dein Stundenlohn ist in der Regel rund 25 % höher als bei festangestellten Kollegen. Dieser Zuschlag, das sogenannte „Casual Loading“, ist ein Ausgleich dafür, dass du keinen bezahlten Urlaub oder Lohn im Krankheitsfall bekommst. Für einen kurzfristigen Job ist das aber oft der beste finanzielle Deal, den du machen kannst.
Auch dein Alter kann eine Rolle spielen. Für Arbeitnehmer unter 21 Jahren gibt es manchmal niedrigere Mindestlohnsätze. Deshalb mein klarer Rat: Wirf immer einen Blick auf die offizielle Seite des Fair Work Ombudsman. Dort kannst du sicherstellen, dass du auch wirklich fair bezahlt wirst.
Ganz wichtiger Tipp aus der Praxis: Lass dich niemals auf „Cash-in-Hand“-Jobs ohne offiziellen Vertrag ein. Auch wenn die Idee, Steuern zu sparen, verlockend klingt – du gibst damit all deine Arbeitnehmerrechte auf. Das betrifft nicht nur den Versicherungsschutz bei Unfällen, sondern auch die wichtigen Beiträge in deine australische Rentenkasse, die „Superannuation“.
Wo du das meiste Geld verdienen kannst
Wenn du deine Reisekasse schnell und effektiv füllen möchtest, solltest du dich auf die richtigen Branchen stürzen. Es gibt einfach Sektoren, in denen du als Backpacker oft das höchste Gehalt in Australien abstauben kannst.
- Bergbau (Mining): Das ist der absolute Spitzenreiter, wenn du richtig viel Geld verdienen willst. Die Arbeit ist zwar knochenhart und findet oft in den entlegensten Ecken des Outbacks statt, aber die Gehälter sind phänomenal. Warum? Die Unternehmen müssen hohe Löhne zahlen, um Leute für die harte Arbeit in abgelegenen Gebieten zu gewinnen. Selbst für einfache Hilfstätigkeiten kannst du schon mit über 40 AUD pro Stunde rechnen.
- Landwirtschaft (Farming/Fruit Picking): Zur Erntezeit werden hunderte Helfer gesucht und die Bezahlung kann fantastisch sein. Oft wirst du hier pro Kiste oder nach Gewicht bezahlt („Piece Rate“). Wenn du flink bist, kannst du so weit über dem Mindestlohn landen. Der Grund für die gute Bezahlung ist der saisonale, dringende Bedarf und die körperliche Arbeit. Ein weiterer Pluspunkt: Unterkunft und Verpflegung werden häufig günstig gestellt, was deine Ausgaben enorm reduziert.
- Baugewerbe (Construction): Besonders in den boomenden Metropolen werden immer Handwerker und Bauhelfer („Labourer“) gebraucht. Die hohe Nachfrage treibt die Löhne nach oben. Mit ein bisschen Erfahrung sind hier Stundenlöhne von 30 bis 40 AUD absolut realistisch.
Warum zahlen diese Branchen so gut? Ganz einfach: Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll, die Standorte sind oft abgelegen und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist riesig. Wenn du also bereit bist, richtig mit anzupacken, wirst du dafür auch entsprechend entlohnt.
Die bestbezahlten Branchen für Backpacker
Klar, du bist in Australien, um das Land und die Leute kennenzulernen, aber ein gut gefülltes Bankkonto schadet dabei sicher nicht, oder? Während viele typische Backpacker-Jobs eher im Bereich des Mindestlohns liegen, gibt es ein paar Branchen, in denen du richtig gutes Geld verdienen kannst. Wenn du bereit bist, die Ärmel hochzukrempeln, kannst du hier in kurzer Zeit eine beachtliche Summe für deine Weiterreise ansparen.
Im Grunde sind es drei große Bereiche, die sich für Reisende als wahre Goldgruben entpuppt haben: der Bergbau (Mining), die Landwirtschaft (Farming) und das Baugewerbe (Construction). Aber warum wird ausgerechnet hier so viel besser bezahlt?
Die Antwort ist eigentlich ganz logisch und ein Mix aus drei Faktoren:
- Enormer Bedarf: Diese Industrien sind das Rückgrat der australischen Wirtschaft. Sie brauchen ständig Leute, vor allem für harte, körperliche Arbeit.
- Abgelegene Orte: Viele Jobs sind mitten im Nirgendwo, im riesigen australischen Outback. Um Arbeitskräfte dorthin zu locken, müssen die Firmen schon einiges an Geld auf den Tisch legen.
- Körperlicher Einsatz: Die Jobs sind oft anstrengend und schmutzig. Dieser Einsatz wird eben auch entsprechend honoriert.
Wenn du also kein Problem damit hast, den Stadttrubel hinter dir zu lassen und ordentlich mit anzupacken, wirst du dafür auch königlich entlohnt.
Im Bergbau nach dem großen Geld schürfen
Wenn es ums Gehalt in Australien geht, ist der Bergbau der unangefochtene Spitzenreiter. Selbst als kompletter Neuling ohne Vorkenntnisse sind Stundenlöhne von über 40 AUD absolut keine Seltenheit. Viele dieser Jobs laufen nach dem "Fly-in-Fly-out"-Prinzip (FIFO). Das heißt, du wirst für deine Schicht eingeflogen, arbeitest mehrere Wochen am Stück durch und hast danach eine längere Phase komplett frei.
Warum die Gehälter so astronomisch sind? Ganz einfach: Die Arbeit ist knochenhart und findet oft unter extremen klimatischen Bedingungen in den entlegensten Winkeln des Landes statt. Als Ausgleich für diese Strapazen gibt es nicht nur viel Geld, sondern oft auch freie Kost und Logis in den firmeneigenen "Mining Camps". Deine Ausgaben während der Arbeitszeit sind also praktisch null – so kannst du fast dein gesamtes Einkommen direkt auf die hohe Kante legen.
Auf der Farm die Ernte (und das Geld) einfahren
Die Landwirtschaft ist eine weitere extrem lukrative Möglichkeit, besonders wenn die Erntezeit ansteht. Die Stundenlöhne sind vielleicht nicht ganz so hoch wie im Bergbau, aber durch Akkordarbeit (die sogenannte "Piece Rate") kannst du deinen Verdienst enorm in die Höhe treiben. Hier wirst du pro Kiste oder Eimer bezahlt – dein Einkommen hängt also direkt von deiner Motivation und deiner Geschwindigkeit ab.
Ein riesiger Pluspunkt bei der Farmarbeit: Unterkunft und Verpflegung sind oft sehr günstig oder werden sogar komplett vom Farmer gestellt. Das senkt deine Lebenshaltungskosten auf ein Minimum und macht die Farm zu einem perfekten Ort, um schnell Geld zu verdienen.
Ganz nebenbei ist Farmarbeit auch der klassische Weg, um dir die Tage für dein zweites Working-Holiday-Visum zu sichern. Eine gute Übersicht über typische Jobs für dein Work & Travel in Australien haben wir übrigens in einem anderen Artikel für dich zusammengestellt.
Auf dem Bau die Skylines mitgestalten
Das Baugewerbe ist die dritte Top-Branche, vor allem in den boomenden Metropolen wie Sydney oder Melbourne. Als einfacher Bauhelfer, hier "Labourer" genannt, kannst du schon mit 30 bis 35 AUD pro Stunde einsteigen. Bringst du sogar eine Ausbildung oder Erfahrung als Handwerker mit – etwa als Elektriker, Zimmermann oder Schweißer – sind die Verdienstmöglichkeiten nach oben hin fast offen.
Um auf dem Bau arbeiten zu dürfen, brauchst du in der Regel die "White Card", eine Art grundlegender Sicherheitsschein. Keine Sorge, den kannst du ganz einfach und relativ günstig online machen. Der ständige Bauboom und die hohe Nachfrage nach Helfern sorgen dafür, dass die Löhne stabil hoch bleiben und du ziemlich schnell einen Job findest.
Gehälter in Minen und Landwirtschaft im Detail
Du willst also wissen, wo das große Geld in Australien steckt? Sehr gut. Dann schauen wir uns die beiden Branchen mal ganz genau an, in denen Backpacker am meisten verdienen können: der Bergbau und die Landwirtschaft. Hier entscheidet sich oft, wie prall gefüllt deine Reisekasse am Ende ist.
Obwohl beide Bereiche mit einem überdurchschnittlich guten Gehalt in Australien locken, könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Stell es dir ein bisschen vor wie die Wahl zwischen einem Sprint und einem Marathon – beide bringen dich ans Ziel, aber der Weg ist ein völlig anderer.
Die Goldgrube Bergbau: Dein Ticket zu den FIFO-Jobs
Im Bergbau, von den Aussies „Mining“ genannt, wartet das schnellste und höchste Einkommen auf dich. Selbst als Hilfskraft kannst du hier mit Einstiegsgehältern rechnen, die oft schon bei 40 AUD pro Stunde oder mehr anfangen. Der Grund dafür ist simpel: Die Arbeit ist knochenhart, die Minen liegen meist mitten im Nirgendwo und die Arbeitszyklen sind extrem intensiv.
Viele dieser Jobs sind sogenannte „Fly-in-Fly-out“ (FIFO) Positionen. Das System funktioniert so:
- Intensive Arbeitsphasen: Du schuftest oft mehrere Wochen am Stück, zum Beispiel zwei Wochen lang, jeden Tag 12 Stunden.
- Lange Freizeitphasen: Direkt danach fliegst du raus und hast eine ganze Woche oder sogar länger frei, um zu reisen oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen.
- Kaum Ausgaben: Das Beste daran? Während du im Camp bist, sind Unterkunft und Verpflegung meistens komplett kostenlos. Deine Ausgaben gehen also praktisch gegen null.
Dieses Modell macht den Bergbau zur ultimativen Spar-Maschine. Du verdienst extrem gut und gibst gleichzeitig so gut wie nichts aus. So kannst du dir innerhalb weniger Monate locker ein fünfstelliges Sümmchen zusammensparen.
Der Haken an der Sache? Die Jobs sind nicht nur körperlich, sondern auch mental eine echte Herausforderung. Außerdem brauchst du oft eine gewisse Vorlaufzeit und spezielle Zertifikate (wie die „White Card“), um überhaupt eine Chance zu bekommen.
Landwirtschaft: Der flexible Weg zum Geld
In der Landwirtschaft findest du einen deutlich einfacheren und flexibleren Einstieg. Gerade zur Erntezeit kannst du oft ganz spontan einen Job ergattern. Der Stundenlohn ist hier zwar niedriger als im Bergbau, aber lass dich davon nicht täuschen. Denn durch die sogenannte Akkordarbeit, die „Piece Rate“, kannst du deinen Verdienst ordentlich nach oben schrauben.
Bezahlung nach Leistung heißt: Je flinker du beim Pflücken von Mangos oder Weintrauben bist, desto mehr landet am Ende auf deinem Konto. Richtig schnelle Erntehelfer kommen so nicht selten auf über 200 AUD pro Tag. Ein weiterer riesiger Vorteil sind die meist sehr geringen Unterkunftskosten auf den Farmen. Oft wohnst du für eine kleine wöchentliche Pauschale direkt vor Ort. So bleibt auch hier am Ende des Tages eine ganze Menge übrig.
Um deine Chancen zu maximieren, solltest du die Erntezeiten im Blick haben. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber über saisonale Jobs in Australien und wo du die besten Chancen hast.
Direkter Vergleich: Wo gehörst du hin?
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, stellen wir die beiden Branchen mal direkt gegenüber:
Faktor | Bergbau (Mining) | Landwirtschaft (Farming) |
---|---|---|
Verdienstpotenzial | Sehr hoch (oft >40 AUD/Stunde) | Gut bis sehr gut (dank Akkordarbeit) |
Einstieg | Schwieriger, oft mit Zertifikaten | Einfach, besonders zur Saison |
Arbeitsbedingungen | Extrem hart, abgelegen, lange Schichten | Körperlich anstrengend, meist im Freien |
Flexibilität | Gering (feste Arbeitszyklen) | Hoch (oft kurzfristige Jobs möglich) |
Sparpotenzial | Extrem hoch (kaum Ausgaben) | Hoch (niedrige Lebenshaltungskosten) |
Am Ende liegt die Entscheidung bei dir. Suchst du das schnelle, große Geld und bist bereit, dafür unter extremen Bedingungen zu arbeiten? Dann könnte der Bergbau dein Ding sein. Wenn du aber mehr Flexibilität bevorzugst und deinen Verdienst direkt durch deine eigene Leistung bestimmen willst, dann wirst du auf einer Farm wahrscheinlich glücklicher.
Die Wahrheit hinter den Gehaltszahlen
Ein hohes Durchschnittsgehalt in Australien klingt auf den ersten Blick natürlich fantastisch. Aber bevor du anfängst, im Kopf schon die Dollarscheine zu zählen, lass uns mal einen ehrlichen Blick darauf werfen, was von dem großen Kuchen am Ende wirklich für dich übrig bleibt. Es ist super wichtig zu verstehen, was dein Bruttogehalt von dem trennt, was tatsächlich auf deinem Konto landet.
Der erste Stolperstein ist oft der Unterschied zwischen dem Durchschnittsgehalt und dem sogenannten Mediangehalt. Stell dir vor, du sitzt in einem Raum mit neun normalen Angestellten und einem Minen-Manager, der ein Vermögen verdient. Das Durchschnittsgehalt in diesem Raum wäre astronomisch hoch und würde dir ein völlig falsches Bild vermitteln.
Der Median ist da viel ehrlicher. Er zeigt dir genau das Gehalt, das in der Mitte aller Einkommen liegt – 50 % der Leute verdienen mehr, 50 % verdienen weniger. Das ist die Zahl, an der du dich orientieren solltest.
Durchschnitt vs. Median: Ein realistischer Blick
In Australien ist dieser Unterschied gewaltig. Während das durchschnittliche Jahreseinkommen bei fast 96.000 AUD liegt, beträgt das Mediangehalt gerade einmal rund 67.600 AUD. Mehr über diese Zahlen und wie sie zustande kommen, findest du in dieser Analyse zum australischen Gehalt. Diese Lücke zeigt klar: Die meisten Menschen verdienen deutlich weniger, als der Durchschnittswert uns glauben machen will. Für deine Planung ist der Median also die weitaus bessere und realistischere Größe.
Dein Gehalt in Australien ist leider nicht das, was du am Ende in der Hand hältst. Wichtige Abzüge wie Steuern und die obligatorische Rentenversicherung, die „Superannuation“, musst du fest einplanen. Nur so vermeidest du böse finanzielle Überraschungen.
Was von deinem Gehalt wirklich abgeht
Dein Bruttogehalt ist das eine, dein Nettoeinkommen das andere. Diese Faktoren knabbern an deinem Lohn, noch bevor du ihn siehst:
- Einkommenssteuer (Income Tax): Als Backpacker mit dem Working Holiday Visum hast du es anfangs recht einfach. Du zahlst auf deine ersten 45.000 AUD Einkommen einen pauschalen Steuersatz von 15 %. Verdienst du mehr, steigt auch der Steuersatz.
- Superannuation („Super“): Das ist eine Art Zwangsparen für die Rente. Dein Arbeitgeber zahlt zusätzlich 11 % deines Gehalts in einen Rentenfonds ein. Dieses Geld siehst du zwar nicht sofort auf deinem Konto, aber das Gute ist: Du kannst es dir nach deiner Ausreise aus Australien größtenteils wieder auszahlen lassen!
- Lebenshaltungskosten: Das ist der größte Posten. Besonders in Metropolen wie Sydney oder Melbourne verschlingen Miete, Essen und Transport einen riesigen Teil deines Gehalts. Ein hoher Lohn kann sich hier ganz schnell wieder relativieren.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du dein Budget viel genauer und realistischer planen. Wenn du jetzt überlegst, welche Jobs für dich infrage kommen, wirf doch mal einen Blick in unseren Guide über Arbeitsmöglichkeiten in Australien für deutschsprachige Reisende. Dort findest du sicher den passenden Job für deine finanziellen Ziele.
Deine brennendsten Fragen zum Gehalt – hier sind die Antworten
Du stehst kurz vor deinem großen Australien-Abenteuer, aber ein paar Gedanken zum Thema Gehalt lassen dich einfach nicht los? Keine Sorge, das ist völlig normal. Damit du mit einem guten Gefühl starten kannst, haben wir die wichtigsten Fragen für dich gesammelt und ganz unkompliziert beantwortet.
Wie viel Steuern muss ich in Australien wirklich zahlen?
Als Backpacker mit einem Working-Holiday-Visum ist das Steuersystem zum Glück erstmal ziemlich einfach gehalten. Auf dein Einkommen bis zu 45.000 AUD im Jahr fällt ein pauschaler Steuersatz von nur 15 % an. Erst wenn du mehr verdienst, greift eine höhere Steuerklasse.
Was du aber unbedingt auf dem Schirm haben musst: Beantrage sofort nach deiner Ankunft deine persönliche Steuernummer, die „Tax File Number“ (TFN). Ohne sie ist dein Arbeitgeber verpflichtet, den Höchststeuersatz von deinem Lohn abzuziehen – und das reißt ein ordentliches Loch in deine Reisekasse.
Was hat es mit der "Superannuation" auf sich – und sehe ich das Geld wieder?
Die „Superannuation“, von den Aussies lässig „Super“ genannt, ist im Grunde die australische Rentenversicherung. Dein Chef muss gesetzlich zusätzlich zu deinem Lohn aktuell 11 % deines Verdienstes in einen Rentenfonds für dich einzahlen.
Der Clou für dich als Backpacker: Weil du nur vorübergehend im Land bist, kannst du dir dieses Geld nach deiner endgültigen Abreise aus Australien zurückholen. Stell es dir einfach wie ein Sparschwein vor, das dein Arbeitgeber für dich füttert und das du am Ende deiner Reise plündern darfst!
Wichtig zu verstehen: Die Superannuation wird nicht von deinem Gehalt abgezogen, sondern kommt obendrauf. Es ist eine zusätzliche Leistung deines Arbeitgebers und ein schöner Bonus, der dein Reisebudget am Ende nochmal ordentlich aufstockt.
Wo finde ich die Jobs mit dem besten Verdienst?
Wenn du auf die richtig gut bezahlten Jobs aus bist, zum Beispiel im Bergbau oder auf dem Bau, dann sind die großen Online-Jobportale deine erste Anlaufstelle. Schau dich regelmäßig auf Plattformen wie Seek, Indeed Australia und auch auf LinkedIn um.
Für Farmjobs hingegen sind spezialisierte Seiten wie das „Backpacker Job Board“ oder einschlägige Facebook-Gruppen oft die bessere Wahl. Mein persönlicher Tipp ist aber: Oft ist der direkteste Weg der beste. Fahr einfach in die ländlichen Regionen, frag in Hostels nach oder klopf direkt bei Arbeitsvermittlungen an. Der persönliche Kontakt ist hier oft Gold wert.
Lohnt sich die Arbeit im Outback finanziell wirklich?
Ein klares Ja! Auch wenn die Arbeit im Outback – sei es auf einer Mine oder einer riesigen Rinderfarm – knochenhart sein kann, ist sie finanziell oft unschlagbar. Die Löhne liegen meist deutlich über dem, was du in den Städten verdienen würdest.
Der größte Vorteil ist aber ein anderer: Unterkunft und Verpflegung sind häufig inklusive oder extrem günstig. Das bedeutet, deine Ausgaben tendieren gegen null, während dein Kontostand wächst und wächst. Diese Jobs sind die perfekte Gelegenheit, um in kurzer Zeit richtig viel Geld für den Rest deiner Reise zu sparen.
Bereit, dein Abenteuer zu beginnen, aber noch unsicher, wo du anfangen sollst? Der Work and Travel Guide ist dein digitaler Kompass für ein unvergessliches Jahr in Australien. Wir unterstützen dich bei der Jobsuche, der Routenplanung und dabei, Anschluss zu finden. Erfahre mehr und starte deine Reise jetzt.