Warum Australien dein Leben verändert (ohne Traumtänzerei)
Klar, die Hochglanzbilder auf Instagram malen ein perfektes Bild: endlose Sonnentage, Koalas knuddeln und Lagerfeuer am Strand. Doch seien wir ehrlich, eine Reise nach Australien als Work & Traveller ist so viel mehr – und oft auch ganz anders. Es ist eine Erfahrung, die dich fordert, an deine Grenzen bringt und dich am Ende nachhaltig prägt. Bevor wir also tief in die Reiseplanung für Australien eintauchen, lass uns darüber sprechen, was dich jenseits der Filter wirklich erwartet.
Der erste Schock und die echte Gelassenheit
Stell dir vor: Du landest, erschöpft vom Flug, aber voller Vorfreude. Dein erster Kaffeekauf fühlt sich wie ein Luxus-Investment an – fünf Dollar für einen Flat White? Willkommen in Australien! Dieser kleine Preisschock ist oft der erste von vielen Momenten, die dich aus deiner Komfortzone werfen. Es folgen Nächte in 12-Bett-Hostelzimmern, in denen du die wildesten Schnarchkonzerte der Welt live erlebst, oder die erste Begegnung mit einem australischen Akzent, der so undurchdringlich ist, dass du nur noch nickst und hoffst, dass es keine Frage war.
Aber genau hier, zwischen Kulturschock und den täglichen kleinen Hürden, entfaltet sich die wahre Magie. Du lernst, mit wenig auszukommen, kochst spontan mit anderen Backpackern und stellst fest, dass eine geteilte Portion Nudeln mit Pesto das beste Gericht der Welt sein kann. Langsam aber sicher verschiebt sich deine Perspektive. Die anfangs vielleicht oberflächlich wirkende „No Worries“-Mentalität der Australier entpuppt sich als eine tief verankerte Gelassenheit, die ansteckend ist. Eines Tages wirst du merken, dass du über Kleinigkeiten nicht mehr ins Schwitzen gerätst. Der Bus ist weg? Kein Problem, dann nimmst du eben den nächsten.
Mehr als nur ein Abenteuer: Welche Skills du wirklich lernst
Ein Jahr Down Under ist kein verlorenes Jahr, sondern eine Investition in dich selbst. Du sammelst Fähigkeiten, die in keinem Lebenslauf stehen, aber für dein Leben unbezahlbar sind.
- Problemlösungskompetenz: Dein Auto hat mitten im Outback eine Panne? Du wirst kreativ, denn der nächste Mechaniker ist 200 Kilometer entfernt.
- Budgetmanagement: Wenn du dein Geld hart auf einer Farm verdienst, überlegst du dir dreimal, ob der teure Cocktail in der schicken Rooftop-Bar wirklich sein muss. Du wirst zum Meister im Umgang mit deinen Finanzen.
- Interkulturelle Kommunikation: Du verhandelst mit einem Farmer über deinen Lohn, diskutierst mit einem Kiwi über Rugby und versuchst, einem Japaner deutsche Redewendungen zu erklären. Dein Englisch wird lebendig und praxiserprobt.
- Selbstständigkeit und Resilienz: Vom Bankkonto bis zur Jobsuche organisierst du alles selbst. Du lernst, Rückschläge wegzustecken und gestärkt daraus hervorzugehen.
Diese Mischung aus Freiheit und Verantwortung wird dich prägen. Es ist kein Zufall, dass der Tourismus nach Australien boomt; der prognostizierte Umsatz für 2025 liegt bei über 14 Milliarden Euro. Viele deutsche Reisende suchen genau diese prägenden Erfahrungen abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Mehr zu den aktuellen Trends im australischen Tourismus findest du bei Statista. Am Ende deiner Reise kommst du nicht nur mit unzähligen Fotos, sondern mit einer neuen Version deiner selbst nach Hause. Und genau deshalb sagen so viele: „Es war die beste Entscheidung meines Lebens.“
Working Holiday Visa beantragen ohne Nervenzusammenbruch
Das Working Holiday Visum (Subclass 417) ist dein goldenes Ticket nach Australien. Bevor du dir jetzt den Kopf über komplizierte Anträge und endlose Warteschleifen zerbrichst, atme einmal tief durch. Der Prozess ist zum Glück viel unkomplizierter, als es auf den offiziellen Regierungsseiten oft den Anschein hat. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar Insider-Tipps umschiffst du die gängigsten Hürden und hältst deine Reiseplanung für Australien auf Kurs.
Den Antrag richtig stellen: Mehr als nur Formulare ausfüllen
Der Visumantrag selbst ist ein reiner Online-Prozess, den du über den ImmiAccount der australischen Regierung stellst. Das klingt technischer, als es ist. Im Grunde ist es ein Portal, in dem du deine persönlichen Daten, Passinformationen und ein paar Erklärungen zu deiner Gesundheit und deinem Charakter hinterlegst. Der Knackpunkt, der oft zu Verzögerungen führt, ist nicht das Ausfüllen der Formulare, sondern die Qualität und Vollständigkeit deiner Nachweise.
Ein entscheidendes Dokument ist der Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel. Derzeit musst du belegen können, dass du bei der Einreise ungefähr 5.000 AUD (ca. 3.000 Euro) zur Verfügung hast. Viele glauben, ein schneller Screenshot vom Online-Banking genügt. Deutlich überzeugender ist jedoch ein offizieller Kontoauszug deiner Bank. Achte darauf, dass er nicht älter als ein paar Wochen ist und dein voller Name darauf steht. Damit zeigst du dem zuständigen Visa-Officer, dass du dich die erste Zeit selbst versorgen kannst, ohne dem australischen Staat zur Last zu fallen. Kümmere dich am besten frühzeitig darum, da manche Banken für solche Dokumente eine gewisse Bearbeitungszeit brauchen.
Typische Fehler, die deinen Antrag ins Stocken bringen
Viele Anträge verzögern sich, weil Kleinigkeiten übersehen werden. Ein absoluter Klassiker ist die Angabe des Namens. Gib ihn exakt so an, wie er in deinem Reisepass steht – also mit allen zweiten Vornamen. Schon eine winzige Abweichung kann das System durcheinanderbringen und eine manuelle Prüfung auslösen, die Wochen dauern kann. Ein weiterer Fallstrick sind die Gesundheitsfragen. Hier gilt: Sei absolut ehrlich. Eine Vorerkrankung zu verschweigen, kann zur Ablehnung führen, selbst wenn die Krankheit an sich gar kein Hindernis gewesen wäre.
Hier sind ein paar Punkte, auf die Visa-Officer besonders achten:
- Konsistenz: Deine Angaben müssen in allen Dokumenten stimmig sein. Widersprüche werfen unnötige Fragen auf.
- Gültigkeit des Reisepasses: Dein Pass muss für die gesamte Dauer deines geplanten Aufenthalts gültig sein. Beantrage lieber rechtzeitig einen neuen, anstatt eine Ablehnung zu riskieren.
- Zweck der Reise: Dein Hauptgrund für die Reise sollte der Urlaub sein. Die Arbeit dient lediglich der Finanzierung dieses Urlaubs. Formuliere deine Pläne im Antrag entsprechend, um Missverständnisse zu vermeiden.
Manche Anträge werden innerhalb von Minuten genehmigt, andere benötigen Wochen. Eine gute Vorbereitung minimiert das Risiko für Verzögerungen erheblich. Eine bewährte Strategie ist, den Antrag mindestens drei bis vier Monate vor dem geplanten Abflug einzureichen. Das gibt dir genug Puffer, falls doch Nachfragen kommen oder du zusätzliche Dokumente, wie etwa einen Gesundheitscheck, nachreichen musst. So startet deine Reise entspannt und nicht mit zitternden Händen vor dem E-Mail-Postfach.
Was Australien wirklich kostet (und clevere Spartricks)
Reden wir übers Geld. Deine Reiseplanung für Australien steht und fällt mit einem realistischen Budget. Vergiss die geschönten Zahlen, die du oft online findest. Ein Trip nach Down Under ist eine Investition, aber eine, die du mit cleveren Tricks und guter Planung absolut stemmen kannst, ohne am Ende auf dem Trockenen zu sitzen. Lass uns gemeinsam durchrechnen, was dich dein Abenteuer wirklich kostet – inklusive der Ausgaben, an die man vorher selten denkt.
Die Startkosten: Was du schon vor dem Abflug brauchst
Noch bevor dein Fuß überhaupt australischen Boden berührt, fallen die ersten größeren Posten an. Eine solide finanzielle Grundlage ist das A und O. Für die Reiseplanung von Deutschland nach Australien solltest du ein Startkapital von rund 5.500 Euro einplanen. Diese Summe setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen:
- Working Holiday Visum: ca. 400 Euro
- Gültiger Reisepass: um die 60 Euro
- Langstreckenflug: oft zwischen 1.200 und 1.400 Euro
- Auslandskrankenversicherung: relevante 45 Euro pro Monat
- Finanzieller Nachweis: mindestens 5.000 AUD (ca. 3.000 Euro), die du bei der Einreise vorweisen musst.
Mehr Details zu diesen Anfangskosten findest du im Australien Backpackersguide. Dieser Puffer ist nicht nur eine formale Anforderung, sondern deine Sicherheit für die erste Zeit vor Ort, bevor du einen Job findest.
Die täglichen Ausgaben: Wo das Geld wirklich hinfließt
In Australien angekommen, wirst du schnell merken, dass die Kosten anders verteilt sind als zu Hause. Der erste Großeinkauf im Supermarkt kann schon mal mit 50 bis 80 Dollar zu Buche schlagen und dir zeigen, dass Lebensmittel ein großer Posten sind. Aber auch die unerwarteten Dinge summieren sich: eine wärmere Jacke für den überraschend kalten Winter in Melbourne oder eine stabile Powerbank für lange Busfahrten im Outback.
Um dein Budget besser zu visualisieren, zeigt die folgende Infografik, wie sich die Hauptausgaben für Backpacker typischerweise verteilen.
Wie du siehst, machen Transport und Unterkunft zusammen rund 75 % der Kosten aus. Genau hier liegen also auch deine größten Sparpotenziale.
Um dir eine konkretere Vorstellung zu geben, wie sich die Kosten je nach Reisedauer zusammensetzen, haben wir eine detaillierte Übersicht erstellt.
Kostenübersicht für verschiedene Reisetypen
Detaillierte Aufschlüsselung der Kosten für 3-Monats-Trip, 6-Monats-Aufenthalt und 12-Monats Work & Travel
Kostenpunkt | 3 Monate | 6 Monate | 12 Monate | Spartipps |
---|---|---|---|---|
Startkosten (Flug, Visum, etc.) | ~ 2.000 € | ~ 2.000 € | ~ 2.000 € | Flüge früh buchen, Angebote vergleichen. |
Lebenshaltungskosten (gesamt) | ~ 4.500 € | ~ 9.000 € | ~ 18.000 € | Durch Jobs vor Ort gegenfinanzieren. |
Unterkunft | ~ 1.800 € | ~ 3.600 € | ~ 7.200 € | Housesitting, WWOOFing, Hostels mit Wochenrabatten. |
Verpflegung | ~ 1.200 € | ~ 2.400 € | ~ 4.800 € | Selbst kochen, Food-Courts statt Restaurants nutzen. |
Transport (lokal & Reisen) | ~ 900 € | ~ 1.800 € | ~ 3.600 € | Nachtbusse, Ride-Shares (z.B. über Gumtree). |
Aktivitäten & Sonstiges | ~ 600 € | ~ 1.200 € | ~ 2.400 € | Kostenlose Walking Tours, Nationalparks erkunden. |
Gesamtbudget (ohne Startkosten) | ~ 4.500 € | ~ 9.000 € | ~ 18.000 € | Einkommen durch Work & Travel deckt laufende Kosten. |
Die Tabelle zeigt, dass die laufenden Kosten den größten Teil ausmachen. Bei einem Work & Travel Aufenthalt ist das Ziel jedoch, diese Kosten durch Jobs vor Ort zu decken, sodass dein Startkapital hauptsächlich für die Anfangsphase und als Sicherheit dient.
Clevere Spartricks, die wirklich funktionieren
Sparen heißt nicht, auf Lebensqualität zu verzichten. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und dein Geld clever einzusetzen.
- Unterkunft: Hostels sind super, um Leute kennenzulernen. Aber überlege, ob du nicht auch mal ein paar Nächte via Housesitting verbringst oder dich bei WWOOFing (World-Wide Opportunities on Organic Farms) anmeldest. Hier arbeitest du ein paar Stunden am Tag und wohnst dafür umsonst – eine tolle Möglichkeit, tiefer in die Kultur einzutauchen.
- Verpflegung: Koche selbst! Die meisten Hostels haben gut ausgestattete Küchen. Verabrede dich mit anderen zum Kochen, teilt euch die Kosten und habt einen geselligen Abend. Reduziere Restaurantbesuche und teure Kaffees – ein Flat White für 5 Dollar hier und da läppert sich schnell.
- Transport: Statt teurer Inlandsflüge kannst du über Nacht mit Bussen wie dem Greyhound reisen und sparst dir so eine Übernachtung. Für ultimative Freiheit ist ein eigener Campervan ideal. Suche auf Plattformen wie Gumtree nach „Ride Shares“, um dir die Spritkosten mit anderen Reisenden zu teilen.
Ein Notfall-Budget von mindestens 500 bis 1.000 AUD sollte immer unangetastet bleiben. Es ist deine Versicherung für unvorhergesehene Ereignisse wie eine Autoreparatur oder einen Arztbesuch. Mit diesen Strategien kannst du dein Geld strecken und deine Reise verlängern. Wenn du noch tiefer in die Kostenplanung eintauchen möchtest, schau dir unseren detaillierten Artikel an, der dir zeigt, wie teuer Work and Travel in Australien wirklich ist.
Perfektes Timing für deine Australien-Reise
Die Frage „Wann ist die beste Reisezeit für Australien?“ kann man unmöglich mit einem Satz beantworten. Der Kontinent ist so riesig, dass das Klima von Region zu Region komplett unterschiedlich ist. Während du im Norden bei tropischer Schwüle ins Schwitzen kommst, kann es im Süden zur gleichen Zeit richtig frisch werden. Das richtige Timing ist deshalb ein zentraler Punkt deiner Reiseplanung für Australien und beeinflusst nicht nur dein Wetter, sondern auch deine Jobchancen und dein Budget.
Viele stellen sich vor, in Australien sei es immer und überall sonnig und warm. Die Realität sieht aber anders aus. Die Jahreszeiten sind genau entgegengesetzt zu unseren in Deutschland. Wenn bei uns im Juni der Sommer beginnt, herrscht in Australien tiefster Winter. Das bedeutet im Süden, rund um Melbourne und Tasmanien, kühle Temperaturen, Regen und in den Bergen sogar Schnee. Gleichzeitig ist im tropischen Norden (Darwin, Cairns) die Trockenzeit – mit perfekten 20–30 Grad Celsius und blauem Himmel. Klingt super, ist es auch, aber das wissen auch alle anderen. Entsprechend ist dort absolute Hochsaison mit teuren Unterkünften und Touren.
Reisezeit, Jobsuche und Preise clever kombinieren
Für dein Work & Travel Abenteuer ist es super wichtig, die Saisonalität zu deinem Vorteil zu nutzen. Es geht nicht nur darum, dem Regen aus dem Weg zu gehen, sondern auch darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um gute Jobs zu ergattern und den Touristenmassen zu entkommen.
Ein echter Geheimtipp: Behalte die australischen Schulferien im Auge! Wenn du flexibel bist, versuche, diese Zeiten zu meiden. Besonders im Dezember und Januar schießen die Preise für Flüge, Hostels und Campervans durch die Decke, und die beliebten Küstenorte sind hoffnungslos überfüllt. Eine smarte Strategie ist, während der Ferien in einer der Großstädte zu arbeiten, wo die Gastronomie händeringend Personal sucht, und deine eigenen Reisen in die Nebensaison zu legen.
Auch die Jobsuche hängt stark von der Saison ab:
- Hospitality (Gastronomie & Hotel): Die meisten Jobs in diesem Bereich findest du in den Großstädten und Touristen-Hotspots während des australischen Sommers (Dezember bis Februar). In Städten wie Sydney, Melbourne oder an der Gold Coast ist die Nachfrage dann am größten.
- Fruit Picking (Erntearbeit): Die Erntezeiten sind je nach Region und Fruchtart völlig unterschiedlich. Die Mangosaison im Northern Territory beginnt zum Beispiel schon im September, während die Weinlese in Südaustralien erst im Februar startet. Mit etwas Planung kannst du so von einer Ernte zur nächsten ziehen und hast quasi durchgehend Arbeit.
Wie lange solltest du für deine Reise einplanen?
Die schiere Größe Australiens wird oft unterschätzt. Man kann zwar auch für zwei oder drei Wochen hinfliegen, aber dann verbringt man die meiste Zeit im Auto oder Flugzeug und kratzt nur an der Oberfläche. Um die Vielfalt des Landes wirklich zu erleben, solltest du für eine reine Rundreise mindestens drei bis vier Wochen einplanen. Für Work & Traveller sind längere Aufenthalte von drei Monaten bis zu einem ganzen Jahr ideal. So hast du genug Zeit, wirklich in die Kultur einzutauchen und deine Reisekasse durch Arbeit wieder aufzufüllen. Mehr Informationen dazu findest du auch in den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amts. Mein persönlicher Rat: Nimm dir Zeit! Die besten Abenteuer erlebst du oft, wenn du deine Pläne spontan über den Haufen wirfst und einer Empfehlung von anderen Reisenden folgst.
Jobs finden, die tatsächlich Spaß machen
Vergiss die Gruselgeschichten von marodem Farm-Equipment oder Ausbeutung beim Erdbeerpflücken für einen Hungerlohn. Deine Reiseplanung für Australien sollte auch eine kluge Jobsuche umfassen, damit du nicht nur fair bezahlt wirst, sondern auch eine richtig gute Zeit hast. Es gibt unzählige Möglichkeiten jenseits der üblichen Klischees – von klassischen Backpacker-Jobs bis hin zu Aufgaben, bei denen du deine beruflichen Fähigkeiten aus Deutschland einbringen kannst. Mit der richtigen Herangehensweise findest du die guten Stellen, bevor sie alle weg sind.
Wo die wirklich guten Jobs versteckt sind
Die besten Jobs werden selten auf einem Silbertablett serviert. Oft findest du sie nicht auf den großen Online-Portalen, sondern durch persönliche Kontakte oder indem du einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. In Städten wie Melbourne oder Sydney zahlt es sich oft aus, direkt mit deinem Lebenslauf in Cafés, Bars und Restaurants vorbeizuschauen. Ein selbstbewusstes Auftreten und ein nettes Gespräch können Wunder wirken. Viele Manager schätzen diese Eigeninitiative, und du hebst dich sofort von der Masse der Online-Bewerbungen ab.
Eine weitere Goldgrube sind lokale Facebook-Gruppen und die schwarzen Bretter in Hostels. Hier werden häufig kurzfristig Jobs vergeben, sei es für Events, in der Baubranche (Traffic Control ist ein beliebter und gut bezahlter Job) oder als Aushilfe im Einzelhandel. Der Schlüssel zum Erfolg ist, schnell zu sein und dabei professionell, aber unkompliziert aufzutreten. Australische Arbeitgeber mögen es, wenn du direkt auf den Punkt kommst und zeigst, dass du anpacken kannst.
Kenne deine Rechte und lass dich nicht ausnutzen
Leider gibt es immer wieder schwarze Schafe, die versuchen, Backpacker auszunutzen. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass du deine Rechte als Working Holiday Maker kennst. In Australien gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn, der aktuell bei über 23 AUD pro Stunde liegt. Angebote, die deutlich darunter liegen, sind illegal. Lass dich niemals auf „Cash-in-Hand“-Deals für weniger als den Mindestlohn ein.
Die Fair Work Ombudsman ist die offizielle Anlaufstelle der Regierung für alle Fragen rund um Arbeitsrechte. Auf ihrer Website findest du verständliche Informationen zu Lohn, Arbeitszeiten und Kündigungsfristen. Zögere nicht, dich dort zu informieren, wenn dir etwas seltsam vorkommt. Ein seriöser Arbeitgeber wird immer einen schriftlichen Vertrag mit dir abschließen, deine Steuernummer (Tax File Number) benötigen und dir regelmäßig Lohnabrechnungen (Payslips) aushändigen.
Von Farmarbeit bis Bürojob: Deine Möglichkeiten
Die Bandbreite an Jobs ist riesig und hängt stark von der Region und der Saison ab. Während im ländlichen Queensland die Farmarbeit boomt, findest du in den Metropolen eher Jobs in der Gastronomie oder im Verkauf. Hier sind ein paar typische Beispiele:
- Hospitality: Der absolute Klassiker. Als Kellner, Barista oder Küchenhilfe kannst du gutes Geld verdienen, vor allem mit Trinkgeld. Ein „Responsible Service of Alcohol“ (RSA) Zertifikat ist oft eine Voraussetzung und kann online in wenigen Stunden erworben werden.
- Farmarbeit: Das ist mehr als nur Obstpflücken! Du kannst auch auf Viehfarmen, Weingütern oder in der Pflanzenzucht arbeiten. Diese Jobs sind oft körperlich anstrengend, aber du erlebst das authentische Outback und kannst dabei eine Menge Geld sparen.
- Qualifizierte Jobs: Hast du eine Ausbildung oder ein Studium? In Bereichen wie IT, Marketing, Handwerk oder im Gesundheitswesen gibt es oft auch kurzfristige Projekte oder Aushilfsstellen. Plattformen wie Seek oder LinkedIn sind hier gute Startpunkte.
Eine realistische Einschätzung deiner Jobmöglichkeiten ist entscheidend. Wenn du mehr über die gängigsten Backpacker-Jobs erfahren möchtest, lies unseren Guide über 10 typische Jobs für dein Work & Travel in Australien. Flexibilität und die Offenheit, Neues auszuprobieren, sind deine größten Vorteile auf dem australischen Arbeitsmarkt.
Durchs Land reisen ohne pleite zu gehen
Australien ist riesig – das wird dir spätestens dann klar, wenn du eine Route planst und feststellst, dass die Strecke von Sydney nach Cairns länger ist als von Berlin nach Lissabon. Eine gute Reiseplanung für Australien bedeutet deshalb vor allem, sich für die richtigen Fortbewegungsmittel zu entscheiden. Davon hängen dein Budget und deine Flexibilität ganz entscheidend ab.
Dein eigener Van: Freiheit auf vier Rädern
Für das ultimative Gefühl von Freiheit gibt es nichts Besseres als einen eigenen Campervan. Du bist dein eigener Herr, hältst an, wo immer es dir gefällt, und sparst oft die Kosten für Hostels. Aber sei gewarnt: Ein Autokauf ist eine große Investition und birgt auch Risiken.
- Der Kaufprozess: Beliebte Plattformen für den Autokauf sind Gumtree oder die Marktplätze auf Facebook. Du solltest mindestens 3.000 bis 7.000 AUD für ein zuverlässiges Fahrzeug einplanen. Lass das Auto vor dem Kauf unbedingt von einem Mechaniker durchchecken (eine „Pre-Purchase Inspection“). Das ist gut investiertes Geld!
- Versicherung und Registrierung („Rego“): Ohne eine gültige Registrierung, die „Rego“, darf in Australien kein Auto auf die Straße. Diese ist an den jeweiligen Bundesstaat gebunden, was eine Ummeldung manchmal etwas knifflig machen kann. Achte beim Kauf darauf, dass die Rego noch möglichst lange gültig ist. Eine zusätzliche Pannenversicherung (zum Beispiel vom NRMA) ist ebenfalls ein Muss, besonders wenn du ins Outback willst.
Die schiere Größe des Landes wird oft erst auf einer Karte so richtig deutlich.
Die Karte zeigt, wie weit die Städte und Sehenswürdigkeiten voneinander entfernt sind. Das macht die Wahl deines Transportmittels zu einer wirklich strategischen Entscheidung.
Die Alternativen: Busse, Mitfahrgelegenheiten und Flüge
Nicht jeder möchte die Verantwortung für ein eigenes Auto tragen. Zum Glück gibt es hervorragende Alternativen, die dich ebenfalls zuverlässig ans Ziel bringen.
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die gängigsten Optionen für Backpacker in einer Tabelle verglichen. Hier siehst du auf einen Blick, was am besten zu deinem Reisestil und Budget passt.
Transportmittel-Vergleich für Australien
Kosten, Vor- und Nachteile verschiedener Fortbewegungsmittel für Backpacker
Transportmittel | Kosten/Tag (geschätzt) | Flexibilität | Komfort | Beste Route |
---|---|---|---|---|
Eigener Van | 25-45 AUD (Sprit, Vers.) | Sehr hoch | Hoch | Ostküste, Westküste, Outback |
Mietwagen | 50-100 AUD | Hoch | Hoch | Kürzere Strecken (z.B. Great Ocean Road) |
Greyhound Bus | 15-30 AUD (mit Pass) | Mittel | Mittel | Hauptrouten an der Ostküste |
Ride-Shares | 10-25 AUD (variabel) | Gering | Gering | Zwischen großen Städten |
Inlandsflüge | Variabel | Gering | Hoch | Große Distanzen (z.B. Perth nach Sydney) |
Wie du siehst, gibt es für jede Art von Reise und jedes Budget eine passende Lösung. Ein eigener Van bietet die meiste Freiheit, während Flüge unschlagbar sind, wenn es darum geht, schnell riesige Entfernungen zu überwinden.
Greyhound-Busse sind eine super Option für die beliebte Ostküstenroute. Mit einem „Whimit“-Pass kannst du für einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt auf festgelegten Strecken reisen. Das ist eine tolle Möglichkeit, um andere Backpacker kennenzulernen, und bei Nachtfahrten sparst du dir sogar die Kosten für ein Hostel.
Mitfahrgelegenheiten (Ride-Shares), die du oft in Facebook-Gruppen oder auf Gumtree findest, sind meist die günstigste Variante. Du teilst dir die Spritkosten und kommst leicht mit Einheimischen oder anderen Reisenden ins Gespräch. Allerdings bist du stark von den Plänen des Fahrers abhängig, was dir weniger Flexibilität lässt.
Inlandsflüge sind ideal, um riesige Distanzen schnell zu überbrücken. Ein Flug von Perth nach Sydney spart dir mehrere Tage reine Fahrzeit. Halte bei Airlines wie Jetstar oder Virgin Australia Ausschau nach Angeboten, denn die Standardpreise können dein Budget sonst schnell sprengen. Für kürzere, klar definierte Strecken wie die Great Ocean Road ist ein Mietwagen oft die beste Lösung, da die Kosten überschaubar bleiben, wenn man sie sich mit mehreren Leuten teilt.
Deine Australien-Checkliste für eine entspannte Abreise
Die letzten Wochen vor dem Abflug fühlen sich oft wie ein chaotischer Sprint an. Kündigungen schreiben, Behördengänge erledigen, Pack-Panik – die To-do-Liste scheint endlos zu wachsen. Damit du bei deiner Reiseplanung für Australien nicht den Überblick verlierst und ganz entspannt in das größte Abenteuer deines Lebens starten kannst, haben wir eine praktische Checkliste für dich. Sie hilft dir, an alles Wichtige zu denken – auch an die kleinen Dinge, die man im Eifer des Gefechts schnell vergisst.
Wichtige Erledigungen vor der Abreise
Manche Dinge brauchen einfach Zeit und sollten ganz oben auf deiner Liste stehen. Am besten kümmerst du dich schon zwei bis drei Monate vor dem Abflug um die wichtigsten Dokumente und Verträge. So vermeidest du unnötigen Stress und teure Last-Minute-Aktionen.
- Verträge und Abos kündigen: Fitnessstudio, Handyvertrag, Streamingdienste – geh alles durch. Prüfe die Kündigungsfristen genau und setze dir am besten direkt eine Erinnerung im Kalender.
- Wohnung oder Zimmer: Kläre rechtzeitig, ob du kündigst oder untervermietest. Plane die Wohnungsübergabe und überlege, wo du deine Möbel und Kisten in der Zwischenzeit unterbringst.
- Behördengänge: Beantrage einen internationalen Führerschein. Auch wenn er nicht überall zwingend verlangt wird, dient er als offizielle Übersetzung deines deutschen Führerscheins und kann bei Polizeikontrollen oder der Anmietung eines Autos extrem hilfreich sein. Absolut unverzichtbar ist eine gute Auslandskrankenversicherung.
- Arztbesuche: Ein letzter Check-up beim Zahnarzt und Hausarzt ist eine gute Idee. Lass dir eine Reiseapotheke zusammenstellen und, falls du regelmäßig Medikamente benötigst, eine englische Bescheinigung dafür ausstellen. Australien hat sehr strenge Einfuhrbestimmungen für Medikamente.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind deine Finanzen. Eröffne ein Konto bei einer Bank, mit der du im Ausland kostenlos Geld abheben kannst. Gib auch deiner Hausbank Bescheid, dass du für längere Zeit verreist. So vermeidest du, dass deine Kreditkarte wegen verdächtiger Aktivitäten plötzlich gesperrt wird. Eine noch detailliertere Anleitung findest du in unserer umfassenden Step-by-Step Liste für Work and Travel in Australien.
Die ultimative Packliste: Was muss mit und was bleibt zu Hause?
Das Packen ist eine Wissenschaft für sich. Dein Rucksack wird für die nächsten Monate dein Zuhause sein, also wähle den Inhalt mit Bedacht. Der häufigste Fehler? Zu viel einzupacken. Kleidung und viele Alltagsgegenstände kannst du vor Ort oft günstiger kaufen, zum Beispiel bei Ketten wie Kmart oder Target.
Was du unbedingt einpacken solltest:
Kategorie | Gegenstände | Tipps & Hinweise |
---|---|---|
Kleidung | Funktionskleidung (Zwiebelprinzip), eine gute Regenjacke, 1 warmer Pulli, Badesachen, 1-2 „schönere“ Outfits | Packe für verschiedene Klimazonen. Selbst im australischen Sommer kann es abends frisch werden. |
Elektronik | Reiseadapter, Powerbank, Stirnlampe, Kamera, entsperrtes Smartphone | Eine Stirnlampe ist im Hostel-Schlafsaal und beim Campen pures Gold wert. |
Dokumente | Reisepass & Kopien (digital/gedruckt), Visumsbestätigung, internationaler Führerschein, Flugtickets, Versicherungsunterlagen | Lade alle wichtigen Dokumente zusätzlich in eine Cloud (z. B. Dropbox, Google Drive). |
Sonstiges | Persönliche Reiseapotheke, Sonnencreme (hoher LSF), Insektenschutz, kleines Reisehandtuch, wiederverwendbare Wasserflasche | Sonnencreme ist in Australien relativ teuer – es lohnt sich, eine große Flasche von zu Hause mitzubringen. |
Was du besser in Australien kaufst:
- Toilettenartikel: Duschgel, Shampoo und Co. nehmen nur unnötig Platz im Rucksack weg.
- Dicke Winterkleidung: Falls du deine Reise im australischen Winter beginnst, kauf dir eine warme Jacke einfach vor Ort.
- Campingausrüstung: Stühle, Kocher oder Geschirr findest du oft spottbillig bei Kmart oder gebraucht über den Facebook Marketplace.
Die Vorfreude steigt und bald sitzt du im Flieger nach Down Under! Dein Abenteuer wartet. Um deine Reise perfekt zu gestalten, schau doch mal beim Work and Travel Guide vorbei. Unsere Plattform hilft dir, Jobs zu finden, deine Route zu planen und dich mit anderen Backpackern zu vernetzen. Wir sorgen dafür, dass dein Work & Travel Jahr unvergesslich wird.