Du träumst von Work and Travel Australien Jobs? Dann habe ich gute Nachrichten für dich: Die Jobaussichten sind fantastisch, vor allem in Bereichen wie der Landwirtschaft, Gastronomie und im Tourismus. Dort werden eigentlich immer helfende Hände gesucht, weshalb es für Backpacker meistens kein Problem ist, schnell einen Job zu finden und das Abenteuer Down Under zu finanzieren.
So klappt's mit dem Jobstart in Australien
Ein Work and Travel Jahr in Australien ist so viel mehr als nur ein langer Urlaub. Es ist deine Chance, richtig tief in eine fremde Kultur einzutauchen, wertvolle Arbeitserfahrung zu sammeln und ganz nebenbei den fünften Kontinent zu entdecken. Klar, der Gedanke, am anderen Ende der Welt zu arbeiten, kann erstmal ein wenig einschüchternd wirken. Aber keine Sorge: Mit der richtigen Vorbereitung und einer guten Strategie wird die Jobsuche einfach ein Teil deines großen Abenteuers.
Die meisten Backpacker-Jobs erfordern keine jahrelange Berufserfahrung. Was wirklich zählt, sind deine Motivation, deine Flexibilität und die Lust, Neues anzupacken. Ob du am Ende auf einer sonnigen Obstfarm in Queensland landest, in einem hippen Café in Melbourne den perfekten Cappuccino zubereitest oder in einem Hostel an der Küste andere Reisende begrüßt – jede dieser Erfahrungen wird deine Reise unvergesslich machen.
Warum Australien das Traumziel für Backpacker ist
Es ist kein Geheimnis, dass Australien bei deutschen Work and Travellern ganz oben auf der Wunschliste steht. Eine Umfrage der INITIATIVE auslandszeit aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass beeindruckende 59 % der Befragten Australien allen anderen Zielen vorziehen – weit vor Neuseeland und Kanada. Die Gründe liegen auf der Hand: die atemberaubende Natur, die einzigartige Tierwelt und natürlich die offene, entspannte Art der Australier. Wenn du mehr über die Beweggründe wissen willst, kannst du dir die komplette Studie von Work and Travellern ansehen.
Diese Beliebtheit hat einen riesigen praktischen Vorteil: Das ganze Land ist perfekt auf Backpacker eingestellt. Du findest spezialisierte Jobbörsen, Hostels, die dir bei der Jobsuche helfen, und eine Infrastruktur, die dir das Reisen leicht macht. Du wirst schnell merken, dass du nicht allein bist.
Ein entscheidender Faktor für deinen Erfolg ist deine bisherige Erfahrung. Laut der gleichen Umfrage bringen rund 92 % der deutschen Backpacker bereits Vorerfahrung aus Praktika oder Nebenjobs mit. Das verschafft dir einen deutlichen Vorteil auf dem australischen Arbeitsmarkt.
Deine Vorerfahrung ist Gold wert
Auch wenn du denkst, dein letzter Nebenjob sei für Australien nicht relevant – denk nochmal nach! Du hast im Supermarkt an der Kasse gearbeitet? Super, das zeigt, dass du zuverlässig bist und mit Geld umgehen kannst. Du hast im Sommer in einem Eiscafé gejobbt? Perfekt, du hast Erfahrung im Kundenservice.
Australische Arbeitgeber wissen, dass Backpacker oft schnell lernen und eine positive „Can-do“-Einstellung mitbringen. Sei also selbstbewusst und präsentiere, was du kannst. Um dir einen ersten Überblick zu verschaffen, welche Jobs es überhaupt gibt, schau doch mal auf unserer Seite mit weiteren Jobmöglichkeiten vorbei.
Die folgenden Branchen sind besonders beliebt und bieten dir einen leichten Einstieg in die australische Arbeitswelt.
Top-Branchen für Backpacker-Jobs in Australien im Überblick
Diese Tabelle zeigt die beliebtesten Branchen für Work and Travel Jobs, typische Aufgaben und die durchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten.
Branche | Typische Jobs | Durchschnittlicher Stundenlohn (AUD) | Beste Saison |
---|---|---|---|
Landwirtschaft (Farmwork) | Obst- und Gemüseernte, Verpacken, Farmarbeit | 26-30 | Ganzjährig, regional unterschiedlich |
Gastgewerbe (Hospitality) | Kellner/in, Barista, Küchenhilfe, Barkeeper | 25-35 (inkl. mögl. Trinkgeld) | Ganzjährig, besonders in Touristengebieten |
Tourismus | Tourguide, Rezeptionist/in im Hostel, Ticketverkauf | 25-32 | Hauptreisesaison (Dezember-Februar) |
Bauwesen (Construction) | Bauhelfer/in, Handlanger/in (Labourer) | 30-40 | Ganzjährig, besonders in wachsenden Städten |
Wie du siehst, sind die Verdienstmöglichkeiten ziemlich gut und ermöglichen es dir, deine Reisekasse immer wieder aufzufüllen. Vor allem im Baugewerbe und in der Gastronomie kannst du oft mehr als den Mindestlohn verdienen.
Das Working Holiday Visum: Dein Ticket nach Down Under
Bevor du überhaupt an Jobs in Australien denken kannst, brauchst du das eine, alles entscheidende Dokument: das Working Holiday Visum. Offiziell heißt es Subclass 417. Sieh es nicht nur als einen Stempel in deinem Pass – es ist deine legale Eintrittskarte, um bis zu zwölf Monate in Australien zu leben und, noch wichtiger, zu arbeiten. Ohne dieses Visum bleibt der Traum vom Jobben in Down Under genau das: ein Traum.
Der Antragsprozess wirkt auf den ersten Blick vielleicht wie ein bürokratisches Monster, ist aber mit der richtigen Vorbereitung absolut zu schaffen. Die australische Regierung hat das Verfahren über die Jahre deutlich vereinfacht, sodass du alles bequem online erledigen kannst.
Wer bekommt das Visum überhaupt?
Nicht jeder kann sich einfach so das Working Holiday Visum sichern. Australien hat da klare Kriterien aufgestellt, damit das Programm auch wirklich seinem Zweck dient. Die gute Nachricht für uns Deutsche: Die Hürden sind ziemlich niedrig.
Hier sind die grundlegenden Bedingungen:
- Dein Alter: Du musst zwischen 18 und 30 Jahre alt sein, wenn du den Antrag stellst. Du kannst ihn also auch noch kurz vor deinem 31. Geburtstag einreichen und dann erst nach Australien fliegen.
- Deine Staatsbürgerschaft: Du brauchst einen deutschen Reisepass, der für deine gesamte geplante Aufenthaltszeit gültig ist.
- Keine abhängigen Kinder: Du darfst keine unterhaltsberechtigten Kinder mit nach Australien nehmen.
- Finanzieller Nachweis: Du musst beweisen können, dass du genug Geld für den Start hast.
Die offiziell geforderte Summe liegt bei 5.000 AUD. Das ist keine Schikane, sondern deine Sicherheit. Damit soll gewährleistet sein, dass du die ersten Wochen über die Runden kommst, auch wenn die Jobsuche etwas länger dauert. Betrachte es als dein Startkapital für die erste Miete, Essen und ein paar Erkundungstouren.
Deine Checkliste für die benötigten Dokumente
Gute Vorbereitung ist hier wirklich die halbe Miete. Wenn du alle Unterlagen parat hast, ist der Online-Antrag oft in weniger als einer Stunde erledigt. Die häufigste Ursache für Verzögerungen sind unvollständige oder fehlerhafte Angaben.
Leg dir am besten Folgendes bereit:
- Gültiger Reisepass: Scanne die Seite mit deinen persönlichen Daten ein. Achte darauf, dass der Scan scharf, gut lesbar und vollständig ist.
- Finanzieller Nachweis: Ein aktueller Kontoauszug auf deinen Namen, der ein Guthaben von mindestens 5.000 AUD (oder den Gegenwert in Euro) ausweist, ist ideal.
- Kreditkarte: Die Visumsgebühr von derzeit rund 635 AUD wird direkt online bezahlt. Eine Kreditkarte ist hier der einfachste Weg.
Es kann in seltenen Fällen vorkommen, dass du zusätzlich einen Gesundheitscheck bei einem von Australien autorisierten Arzt nachweisen musst. Das hängt von deinen Antworten im Antrag ab, ist aber eher die Ausnahme. Detailliertere Infos zu allen Anforderungen findest du auch in unserem ausführlichen Artikel über die Voraussetzungen für Work and Travel in Australien.
Der Online-Antrag Schritt für Schritt erklärt
Der eigentliche Antrag läuft über den „ImmiAccount“ auf der Webseite des australischen Department of Home Affairs. Dort legst du dir ein Konto an und füllst dann das Formular für das Visum 417 sorgfältig aus. Die Fragen sind zwar auf Englisch, aber einfach formuliert und gut verständlich.
Das Wichtigste: Gib deine Daten exakt so ein, wie sie in deinem Reisepass stehen. Jeder noch so kleine Tippfehler kann zu nervigen Problemen führen.
Das Working-Holiday-Visum, kurz WHV, ist die rechtliche Basis, die Work and Travel überhaupt erst möglich macht. Seit seiner Einführung im Jahr 2000 hat es unzähligen jungen Deutschen die Tür zu Arbeitserfahrungen in Australien geöffnet. Eine wichtige Änderung seit 2017 macht deine Jobsuche übrigens flexibler: Unter bestimmten Bedingungen darfst du nun länger als die ursprünglichen sechs Monate bei einem Arbeitgeber bleiben.
Nachdem du den Antrag abgeschickt und bezahlt hast, beginnt das Warten. Die Bearbeitungszeit kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Wochen schwanken. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass die meisten Anträge sehr schnell, oft sogar innerhalb von 48 Stunden, genehmigt werden. Behalte also dein E-Mail-Postfach im Auge – dort landet die offizielle Bestätigung, deine „Visa Grant Notice“. Und genau dieses Dokument ist dein goldenes Ticket.
Einen überzeugenden Lebenslauf erstellen und vor Ort Jobs finden
Ein gut vorbereiteter Lebenslauf ist deine Eintrittskarte für die besten work and travel australien jobs. Aber Vorsicht: Wenn du einfach deinen deutschen Lebenslauf einpackst, wirst du es schwer haben. Australische Arbeitgeber, die „Aussies“, ticken anders und erwarten ein „Resume“, das ihren Vorstellungen entspricht.
Dein Ziel ist es, deine Fähigkeiten und Erfahrungen so zu verpacken, dass sie für einen australischen Chef sofort Sinn ergeben. Vergiss das steife, tabellarische Format, das du aus Deutschland kennst. In Australien kommt es auf eine gute Mischung aus Professionalität und Persönlichkeit an.
Was den australischen Lebenslauf ausmacht
Der wohl größte Unterschied zum deutschen CV ist, dass persönliche Daten, die nichts mit deinen Fähigkeiten zu tun haben, tabu sind. Ein Bewerbungsfoto, dein Geburtsdatum oder der Familienstand gehören definitiv nicht in ein australisches Resume. Das soll Diskriminierung verhindern und stellt sicher, dass es wirklich nur um deine Qualifikationen geht.
Konzentrier dich stattdessen auf diese zentralen Punkte:
- Kontaktdaten: Dein Name, eine australische Handynummer und deine E-Mail-Adresse reichen völlig. Eine lokale Adresse – und sei es nur die deines Hostels – ist ein cleverer Schachzug, denn sie signalisiert: „Ich bin schon da und kann morgen anfangen.“
- Berufliches Ziel (Career Objective/Summary): Das ist deine Chance für den ersten Eindruck. Ein knackiger Absatz ganz am Anfang, der auf den Punkt bringt, wer du bist, was du kannst und welchen Job du suchst.
- Berufserfahrung (Work Experience): Liste deine bisherigen Jobs antichronologisch auf, also den letzten zuerst. Beschreibe deine Aufgaben nicht nur, sondern nutze aktive Verben und belege deine Erfolge, wenn möglich, mit Zahlen.
- Fähigkeiten (Skills): Hier kannst du punkten. Unterteile klar in Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse und besondere Qualifikationen wie einen Führerschein oder wichtige Zertifikate (z.B. RSA für den Alkoholausschank oder die White Card für Baustellen).
Halt dich kurz: Dein australischer Lebenslauf sollte zwei Seiten nicht überschreiten. Arbeitgeber überfliegen die Unterlagen oft nur. Dein „Career Objective“ ist der Köder – in wenigen Sätzen musst du sie davon überzeugen, weiterzulesen.
Damit du nicht in die typischen Fallen tappst, haben wir eine detaillierte Anleitung für dich. Wirf unbedingt einen Blick in unseren Leitfaden zur Erstellung deines perfekten australischen Lebenslaufs.
Die besten Strategien für die Jobsuche
Sobald dein Resume sitzt, geht die eigentliche Jagd los. Am erfolgreichsten ist meistens eine Mischung aus Online-Suche und dem guten alten Klinkenputzen. Mein Tipp: Starte mit der intensiven Suche erst, wenn du wirklich in Australien gelandet bist. Die meisten Arbeitgeber wollen Bewerber sehen, die sie sofort zu einem Gespräch einladen können.
Online-Jobbörsen clever nutzen
Klar, das Internet ist oft der erste Anlaufpunkt. Hier findest du eine riesige Bandbreite an Jobs, vom Farmhelfer im tiefsten Outback bis zum Barista in Sydneys Szenevierteln.
Diese Portale solltest du kennen:
- Gumtree: Das ist quasi das australische eBay Kleinanzeigen. Hier findest du einfach alles, auch eine riesige Auswahl an Gelegenheitsjobs und kurzfristigen Gigs. Perfekt für informelle Jobs wie Umzugshilfe oder Gartenarbeit.
- SEEK: Australiens größte professionelle Jobbörse. Hier sind zwar auch qualifiziertere Jobs zu finden, aber es gibt auch unzählige Angebote aus der Gastronomie und dem Tourismus.
- Backpacker Job Board: Der Name ist Programm. Die Seite ist komplett auf die Bedürfnisse von Rucksacktouristen wie dich zugeschnitten und eine echte Fundgrube.
Persönlich vor Ort überzeugen
So nützlich das Netz auch ist – nichts schlägt den persönlichen Kontakt, gerade im Gastgewerbe oder im Einzelhandel. Also, druck einen Stapel deiner Resumes aus und geh auf die Piste.
Spaziere direkt in Cafés, Restaurants, Bars und Shops und frag freundlich nach dem Manager. Ein selbstbewusstes Auftreten und ein Lächeln öffnen oft Türen, die online verschlossen bleiben. Selbst wenn gerade nichts frei ist, hinterlässt du einen guten Eindruck. Wer weiß, vielleicht rufen sie dich an, sobald sich eine Lücke auftut.
Hostels sind übrigens eine wahre Goldgrube für die Jobsuche. Fast jedes hat ein „Job Board“ (Schwarzes Brett), an dem lokale Arbeitgeber Zettel aufhängen. Noch wichtiger: Sprich mit den anderen Backpackern! Vitamin B ist in Australien alles. Oft erfährst du von freien Stellen, bevor sie überhaupt irgendwo ausgeschrieben werden.
Typische Backpacker-Jobs und was du wirklich verdienst
Dein australischer Lebenslauf ist auf Hochglanz poliert und du bist startklar, dich ins Arbeitsleben Down Under zu stürzen. Aber welche Jobs passen überhaupt zu dir und, ganz ehrlich, was springt dabei finanziell für dich raus? Die Vorstellung, unter der australischen Sonne auf einer Farm zu schuften, klingt erstmal super romantisch – die Realität kann aber auch ein knallharter Job sein.
Seien wir mal ehrlich: Es ist unglaublich wichtig, mit realistischen Erwartungen an die Sache heranzugehen. Das gilt für die Aufgaben, die dich erwarten, genauso wie für den Lohn. Jeder Job hat seine ganz eigenen Seiten, die guten wie die anstrengenden.
Vom Feld ins Café – die Klassiker
Die meisten Backpacker finden sich früher oder später in einem von drei Bereichen wieder: Landwirtschaft, Gastronomie oder Tourismus. Das ist auch kein Wunder, denn diese Branchen sind es gewohnt, dass Leute kommen und gehen, und bieten deshalb oft die besten Chancen für den Einstieg.
Die Arbeit auf einer Farm, das berühmt-berüchtigte Farmwork, ist für viele der Inbegriff des Work-and-Travel-Abenteuers. Oft ist es ja auch die Voraussetzung, um sich für das zweite Visum zu qualifizieren. Meistens geht es darum, Obst oder Gemüse zu ernten. Das kann körperlich echt fordernd sein und bedeutet nicht selten, stundenlang in der prallen Sonne oder in gebückter Haltung zu arbeiten.
Im Gastgewerbe, auch Hospitality genannt, ist die Auswahl schon größer. Du könntest als Kellner in einem quirligen Restaurant in Sydney jobben, in Melbourne als Barista den perfekten Flat White zaubern oder als Küchenhilfe im Hintergrund dafür sorgen, dass alles läuft. Hier kommt es vor allem auf Flexibilität und eine freundliche, offene Art an.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Im Gastgewerbe ist der „Trial Day“ (also ein Probearbeitstag) total verbreitet. Du arbeitest dann ein paar Stunden, oft unbezahlt oder für weniger Geld, damit der Chef sehen kann, ob du ins Team passt. Das ist in Australien normal, sollte aber vorher immer klar und deutlich abgesprochen werden.
Falls du noch mehr Inspiration brauchst, schau doch mal in unseren Artikel über die 10 typischsten Jobs für dein Work and Travel in Australien rein. Dort haben wir noch mehr Details und Ideen gesammelt.
Was am Ende von deinem Gehalt übrig bleibt
Australien lockt mit einem der höchsten Mindestlöhne der Welt – das ist Fakt. Seit Juli 2023 liegt der nationale Mindestlohn bei satten 23,23 AUD pro Stunde. Das klingt erstmal nach einem Haufen Geld, aber man muss das Ganze im Blick behalten.
Von diesem Bruttolohn gehen natürlich noch Steuern und unter Umständen Beiträge für die Rentenversicherung („Superannuation“) ab. Das Wichtigste zuerst: Beantrage sofort nach deiner Ankunft eine Tax File Number (TFN). Ohne diese Steuernummer wird dein Einkommen nämlich mit dem Höchstsatz von 45 % besteuert, und das willst du ganz sicher vermeiden!
Für Backpacker mit dem Working Holiday Visum (Subclass 417 und 462) ist die Steuerregelung zum Glück ziemlich simpel:
- Auf ein Einkommen bis 45.000 AUD pro Jahr zahlst du 15 % Steuern.
- Verdienst du mehr, greifen höhere Steuersätze.
Eine realistische Beispielrechnung
Stellen wir uns mal vor, du findest einen Job in einem Café. Du arbeitest 35 Stunden pro Woche für einen Stundenlohn von 26 AUD. Das ist ein ziemlich realistischer Wert für einen Einsteigerjob in der Gastro.
- Wöchentliches Bruttoeinkommen: 35 Stunden x 26 AUD = 910 AUD
- Steuerabzug (15 %): 910 AUD x 0,15 = 136,50 AUD
- Wöchentliches Nettoeinkommen: 910 AUD – 136,50 AUD = 773,50 AUD
Von diesem Netto-Einkommen musst du jetzt deine Lebenshaltungskosten bestreiten. Die können je nach Stadt und deinem persönlichen Lebensstil natürlich stark schwanken.
Kostenpunkt | Durchschnittliche wöchentliche Kosten (AUD) |
---|---|
Unterkunft (Hostel im Mehrbettzimmer) | 210 – 280 |
Verpflegung (selbst kochen) | 80 – 120 |
Transport (ÖPNV) | 30 – 50 |
Sonstiges (Handy, Freizeit) | 50 – 100 |
Gesamtkosten pro Woche | 370 – 550 |
Wenn wir nun die durchschnittlichen Gesamtkosten (sagen wir mal 460 AUD) von deinem Nettoeinkommen abziehen, sieht die Rechnung so aus:
773,50 AUD – 460 AUD = 313,50 AUD
Das bedeutet, dass du in diesem Beispiel nach Abzug aller Fixkosten jede Woche über 300 AUD für dich übrig hättest. Mit diesem Geld kannst du deine Reisen finanzieren, dir mal was gönnen oder auf ein eigenes Auto sparen.
Die Rechnung zeigt also ganz gut: Mit einem typischen Backpacker-Job kannst du nicht nur locker deine Kosten decken, sondern auch richtig gut Geld für dein eigentliches Abenteuer – das Reisen – zurücklegen. Wie viel am Ende auf deinem Konto landet, hängt letztlich von deiner Arbeitsmoral und deinem Lebensstil ab.
Bewerbung und Vorstellungsgespräch: So überzeugst du in Australien
Super, du hast eine vielversprechende Anzeige für einen der begehrten Work and Travel Jobs in Australien gefunden! Jetzt geht es ans Eingemachte: Du musst den Arbeitgeber davon überzeugen, dass genau du die richtige Person für den Job bist. Keine Sorge, der australische Bewerbungsprozess ist kein Hexenwerk, auch wenn er sich in ein paar Punkten von dem unterscheidet, was du aus Deutschland kennst.
Die wichtigste Regel Down Under? Sei direkt, freundlich und zeig, was in dir steckt. Australische Chefs legen oft mehr Wert auf eine positive „Can-do“-Einstellung und Eigeninitiative als auf ein lückenloses Zeugnis. Es geht darum, authentisch zu zeigen, dass du motiviert bist und schnell dazulernst.
Die perfekte Bewerbungs-E-Mail schreiben
Meistens läuft die Bewerbung ganz unkompliziert per E-Mail oder über ein Online-Formular. Steife Floskeln wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ kannst du getrost vergessen. Eine lockere, aber dennoch professionelle Ansprache kommt hier viel besser an.
Versuch, den Namen des Ansprechpartners herauszufinden – oft steht er direkt in der Anzeige oder auf der Firmenwebsite. Eine persönliche Anrede wie „Hi John“ oder „Hello Sarah“ ist in Australien völlig normal und gern gesehen. In der E-Mail selbst kommst du am besten kurz und knackig auf den Punkt.
Eine Struktur, die sich in der Praxis bewährt hat, sieht so aus:
- Klare Betreffzeile: Damit jeder sofort weiß, worum es geht. Zum Beispiel: „Application for Barista Position – [Dein Name]“.
- Kurze Einleitung: Sag direkt, auf welche Stelle du dich bewirbst und wo du sie gefunden hast.
- Dein Pitch: Hebe ein bis zwei konkrete Erfahrungen aus deinem Lebenslauf hervor, die wie die Faust aufs Auge zur Stellenbeschreibung passen.
- Call to Action: Betone, dass du ab sofort verfügbar bist, und schlage direkt ein persönliches Kennenlernen oder einen Probetag vor.
Work and Travel in Australien ist extrem beliebt, gerade bei jungen Deutschen. Das bedeutet, du bist nicht allein auf Jobsuche. Eine Studie von 2017 hat gezeigt, dass das Durchschnittsalter deutscher Backpacker bei knapp 24 Jahren liegt und etwa drei von vier weiblich sind. Um aus der Masse herauszustechen, ist eine selbstbewusste und klare Bewerbung also das A und O. Mehr spannende Fakten findest du in der kompletten Work and Travel Studie.
Das Vorstellungsgespräch rocken
Egal ob persönlich vor Ort, am Telefon oder per Video-Call – das Gespräch ist deine Bühne. Sei pünktlich, kleide dich dem Job angemessen (sauber und ordentlich, aber selten overdressed) und bring eine große Portion gute Laune mit.
Australier mögen es unkompliziert. Stell dich auf typische Fragen ein, die vor allem deine Persönlichkeit und Arbeitsweise beleuchten sollen:
- „Tell me a bit about yourself.“ (Erzähl mal was über dich.)
- „Why do you want to work here?“ (Warum willst du ausgerechnet bei uns arbeiten?)
- „What is your experience in [Branche]?“ (Welche Erfahrung bringst du in dem Bereich mit?)
- „When are you available to start?“ (Wann könntest du anfangen?)
Antworte ehrlich und selbstbewusst. Falls du etwas noch nicht perfekt kannst, ist das kein Beinbruch. Betone einfach deine Lernbereitschaft. Ein ehrliches „I haven't done that before, but I'm a very fast learner“ kommt oft viel besser an als Prahlerei.
Der „Trial Day“: Deine große Chance
Gerade in der Gastronomie, im Verkauf oder auf dem Bau ist ein Probetag – der sogenannte „Trial Day“ oder „Trial Shift“ – absolut üblich. Sieh das nicht als lästige Pflicht, sondern als deine beste Gelegenheit, um live zu zeigen, was du kannst.
Hier zählt nicht nur, wie gut du arbeitest. Dein potenzieller Chef schaut auch, wie du ins Team passt, ob du Anweisungen umsetzt und ob du von dir aus anpackst, wenn du siehst, dass es etwas zu tun gibt. Sei proaktiv, stell Fragen und zeig, dass du wirklich Lust auf den Job hast.
Wichtig: Kläre die Bedingungen des Probetages unbedingt im Voraus. Normalerweise dauert er zwei bis vier Stunden und sollte fairerweise auch bezahlt werden.
Checkliste für deinen ersten Arbeitstag
Job in der Tasche? Glückwunsch! Jetzt gilt es, vom ersten Tag an einen super Eindruck zu hinterlassen.
Deine To-Do-Liste für einen reibungslosen Start:
- Dokumente parat haben: Dein Arbeitgeber braucht deine Tax File Number (TFN), deine australischen Bankdaten und eine Kopie von Pass und Visum.
- Pünktlichkeit ist alles: Sei lieber zehn Minuten zu früh als eine Minute zu spät. Das zeigt Zuverlässigkeit.
- Passendes Outfit: Frag am besten vorher nach, ob es einen Dresscode oder spezielle Arbeitskleidung gibt.
- Notizbuch einstecken: Schreib dir Namen, wichtige Abläufe und Infos auf. Das signalisiert echtes Interesse und Engagement.
- Offen und freundlich sein: Stell dich deinen neuen Kollegen mit einem Lächeln vor und sei hilfsbereit.
Mit diesen Praxistipps bist du bestens gewappnet, um den australischen Bewerbungsdschungel zu meistern und erfolgreich in deinen ersten Job Down Under zu starten.
Häufige Fragen zu Jobs beim Work and Travel in Australien
Auch wenn man sich noch so gut vorbereitet – ein paar Fragen bleiben am Ende meistens doch. Das ist ganz normal, denn jeder Trip nach Down Under ist eine ganz persönliche Reise mit eigenen Hürden.
Damit du entspannter in dein Abenteuer starten kannst, haben wir hier die häufigsten Fragen gesammelt, die uns Backpacker immer wieder stellen. Das sind Antworten aus der Praxis für die Praxis, die dir hoffentlich die letzten Unsicherheiten nehmen.
Wie viel Startkapital brauche ich wirklich?
Offiziell verlangt die australische Regierung bei der Einreise einen Nachweis über rund 5.000 AUD. Das ist eine gute Richtlinie und deckt die ersten Wochen für Miete, Essen und Transport, falls du nicht sofort einen Job findest. Betrachte es als dein finanzielles Sicherheitsnetz.
Aus eigener Erfahrung würde ich dir aber raten, einen etwas größeren Puffer einzuplanen. Mit 5.500 bis 6.000 AUD (umgerechnet etwa 3.500 bis 3.800 Euro) bist du deutlich entspannter unterwegs. So gerätst du nicht in Panik, wenn die Jobsuche mal eine Woche länger dauert oder eine unerwartete Kaution für ein WG-Zimmer fällig wird.
Sollte ich meinen Job schon von Deutschland aus suchen?
Die Vorstellung, schon mit einem Job in der Tasche in den Flieger zu steigen, ist verlockend. Trotzdem: Für die typischen Backpacker-Jobs raten wir ganz klar davon ab. Arbeitgeber in der Gastro, auf Farmen oder im Tourismus wollen Leute sehen, die sofort anfangen können und schon im Land sind.
In Australien zählt der persönliche Eindruck unglaublich viel. Man will wissen, wen man sich ins Team holt. Nutze die Zeit in Deutschland lieber, um deinen Lebenslauf auf australische Standards zu trimmen und Referenzen zu sammeln. Die eigentliche Jobsuche startet dann, sobald du gelandet bist, eine australische SIM-Karte und ein Bankkonto hast.
Mein Tipp aus Erfahrung: Bewerbungen aus dem Ausland landen oft direkt im Papierkorb. Deine Chancen explodieren förmlich, sobald du eine lokale Adresse und Telefonnummer in deinem Lebenslauf angeben kannst.
Was ist der Unterschied zwischen TFN und ABN?
Diese beiden Abkürzungen sind im australischen Arbeitsalltag allgegenwärtig. Den Unterschied zu kennen, ist entscheidend.
-
Tax File Number (TFN): Das ist deine persönliche Steuernummer für ganz normale Angestelltenjobs. Jeder Arbeitgeber wird dich danach fragen, um deine Steuern korrekt abzuführen. Die TFN solltest du direkt nach deiner Ankunft online beantragen – sie ist das A und O für die meisten work and travel australien jobs.
-
Australian Business Number (ABN): Eine ABN brauchst du nur, wenn du als Selbstständiger oder Subunternehmer, also als "Contractor", arbeiten möchtest. Das kommt oft auf dem Bau, bei Lieferdiensten oder in kreativen Berufen vor. Hier stellst du dem Auftraggeber eine Rechnung für deine Dienste.
Für die allermeisten Backpacker-Tätigkeiten wie Kellnern, Farmarbeit oder im Hostel-Betrieb reicht die TFN vollkommen aus. Eine ABN zu beantragen, macht nur Sinn, wenn es ein potenzieller Job ausdrücklich verlangt.
Kann ich mein Working Holiday Visum verlängern?
Ja, und das ist die beste Möglichkeit, dein Abenteuer in Australien zu verlängern! Wenn du während deines ersten Jahres mindestens 88 Tage lang bestimmte, vorgeschriebene Arbeit ("specified work") in ländlichen Gebieten leistest, qualifizierst du dich für ein zweites Working Holiday Visum.
Was zählt zu dieser "specified work"? Hauptsächlich Tätigkeiten in diesen Bereichen:
- Pflanzenanbau und Tierzucht (also klassische Farmarbeit wie Obsternte)
- Fischerei und Perlenzucht
- Forstwirtschaft
- Bergbau
- Bauarbeiten
Wenn du im zweiten Jahr dann sogar sechs Monate dieser Arbeit nachgehst, winkt dir die Chance auf ein drittes Jahr. Das Ganze erfordert natürlich gute Planung und eine lückenlose Dokumentation. Heb also jeden einzelnen Lohnzettel gut auf! Es ist der perfekte Weg, um noch tiefer in das Land einzutauchen.
Bist du bereit, dein Abenteuer zu planen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Der Work and Travel Guide ist deine Komplettlösung. Von der Jobsuche über die Routenplanung bis zum Knüpfen von Kontakten – wir begleiten dich bei jedem Schritt. Starte jetzt dein unvergessliches Jahr in Australien auf https://www.workandtravelguide.org.