Gleich vorweg die gute Nachricht: Ja, Sie können ein Visum für Australien kostenlos beantragen. Für die meisten Urlauber und Geschäftsreisenden aus Deutschland ist das tatsächlich möglich. Dreh- und Angelpunkt ist hier das sogenannte eVisitor Visum (Subclass 651), das für Aufenthalte von bis zu drei Monaten gilt. Der entscheidende Punkt ist nur, dass Sie den Antrag direkt und ohne Umwege über das offizielle Portal der australischen Regierung stellen.
Was "kostenlos" wirklich bedeutet

Die Frage, ob ein Visum für Australien ohne Bezahlung zu haben ist, stiftet oft Verwirrung. Das liegt vor allem an den vielen Agenturen, die im Netz ihre Dienste anbieten. Aber für den klassischen dreimonatigen Urlaubstrip als deutscher Staatsbürger ist der Prozess über die australische Regierung tatsächlich komplett gebührenfrei.
Mit dem eVisitor Visum (Subclass 651) dürfen Sie:
- Bis zu drei Monate am Stück im Land bleiben.
- Innerhalb von 12 Monaten mehrfach einreisen.
- Klassischen Urlaub machen, Freunde besuchen oder an Geschäftstreffen und Konferenzen teilnehmen.
Nur der offizielle Weg ist der kostenlose Weg
Um das Visum wirklich ohne einen Cent an Gebühren zu bekommen, führt Ihr Weg unweigerlich über die offizielle Webseite der australischen Einwanderungsbehörde. Dort müssen Sie einen persönlichen ImmiAccount anlegen. Die australische Regierung hat dieses Verfahren bewusst so gestaltet, um den Tourismus aus ausgewählten Ländern wie Deutschland unkompliziert und attraktiv zu machen.
Eine schnelle Google-Suche zeigt Ihnen sofort unzählige Drittanbieter, die Ihnen bei der Beantragung helfen wollen. Das ist zwar nicht illegal, aber eben auch nicht kostenlos. Diese Agenturen verlangen Servicegebühren, die oft zwischen 20 und 50 Euro liegen – und das nur dafür, dass sie exakt dieselben Daten für Sie in das Formular eingeben. Das können Sie wirklich kinderleicht selbst erledigen.
Aus meiner Erfahrung: Wenn eine Webseite Geld für das eVisitor Visum (651) verlangt, ist es immer eine kommerzielle Agentur, niemals die australische Regierung selbst. Sie zahlen also für einen Service, den Sie mit ein paar Klicks problemlos und kostenfrei durchführen können.
Achtung: Nicht jedes Visum für Australien ist gratis
Man muss aber ganz klar sagen: Die Gebührenfreiheit gilt nicht pauschal für jedes Visum. Sie bezieht sich ganz spezifisch auf das eVisitor Visum. Sobald Ihre Reisepläne anders aussehen, kommen schnell Kosten auf Sie zu.
Damit Sie den Überblick behalten, habe ich die wichtigsten Optionen für Reisende aus Deutschland kurz gegenübergestellt.
Welches Australien-Visum passt zu Ihnen?
Ein schneller Vergleich der wichtigsten Visa für Deutsche, um Kosten, Zweck und Gültigkeit auf einen Blick zu erfassen.
| Visumtyp | Offizielle Gebühr | Typischer Zweck | Aufenthaltsdauer | 
|---|---|---|---|
| eVisitor (Subclass 651) | 0 AUD | Tourismus, kurze Geschäftsreisen | Bis zu 3 Monate pro Einreise | 
| Working-Holiday-Visum (417) | ~635 AUD | Reisen und Arbeiten für junge Leute | Bis zu 12 Monate | 
| Visitor Visa (Subclass 600) | ab 190 AUD | Längere Touristenaufenthalte | 3, 6 oder 12 Monate | 
Diese Tabelle zeigt deutlich: Wer zum Beispiel ein Work & Travel Abenteuer plant, greift zum Working-Holiday-Visum (Subclass 417). Dieses Visum erlaubt es Ihnen, in Australien zu arbeiten und bis zu ein Jahr zu bleiben, kostet aber auch eine stattliche Gebühr von aktuell mehreren Hundert australischen Dollar. Auch das Visitor Visa (Subclass 600) ist eine kostenpflichtige Option, falls Sie länger als drei Monate bleiben möchten oder nicht für das eVisitor-Programm qualifiziert sind.
Wenn Sie die Unterschiede kennen, stellen Sie sicher, dass Sie den richtigen Antrag für Ihre Reise stellen und unnötige Ausgaben vermeiden. Mehr Details zu allen Varianten finden Sie auch in unserem großen Ratgeber zum Visum für Australien.
Für eine typische Urlaubsreise nach Down Under ist und bleibt der kostenlose Weg über den ImmiAccount aber goldrichtig.
Gute Vorbereitung ist alles: So starten Sie den Visumantrag stressfrei
Wer sein Visum für Australien beantragen will, sollte eines wissen: Der eigentliche Prozess beginnt nicht erst, wenn man die offizielle Webseite aufruft. Die richtige Vorbereitung ist wirklich die halbe Miete und bewahrt einen vor den klassischen Fehlern, die nur zu unnötigen Verzögerungen führen. Es geht einfach darum, alles Nötige parat zu haben, bevor man überhaupt die erste Zeile im Formular ausfüllt.
Man kann es sich ein bisschen wie das Packen für eine große Reise vorstellen. Je besser die Planung, desto entspannter läuft alles. Mit den richtigen Unterlagen zur Hand können Sie den gesamten Antrag oft in einem Rutsch erledigen, ohne zwischendurch panisch nach irgendwelchen Dokumenten suchen zu müssen. Das spart nicht nur Zeit, sondern vor allem Nerven.
Ihr Reisepass: Das wichtigste Dokument überhaupt
Ohne einen gültigen Reisepass geht gar nichts. Bevor Sie also loslegen, werfen Sie unbedingt einen genauen Blick auf das Ablaufdatum. Die australischen Behörden sind hier sehr strikt.
Ganz offiziell muss Ihr Pass für die gesamte geplante Dauer Ihres Aufenthalts in Australien gültig sein. Aus Erfahrung kann ich aber nur dringend raten, einen Puffer von mindestens sechs Monaten über das geplante Rückreisedatum hinaus einzuplanen. Das gibt Ihnen einfach die nötige Sicherheit, falls sich Ihre Pläne vor Ort spontan ändern.
Ein wichtiger Praxistipp: Machen Sie direkt einen hochwertigen Scan oder ein scharfes Foto von der Datenseite Ihres Passes. Sie werden diese Datei später im Antrag hochladen müssen. Achten Sie darauf, dass alle Informationen glasklar lesbar sind und keine Ecken abgeschnitten werden – das ist ein häufiger Fehler!
Ein abgelaufener oder bald ablaufender Pass ist einer der häufigsten Gründe für eine sofortige Ablehnung oder zumindest für erhebliche Verzögerungen. Kümmern Sie sich also rechtzeitig, falls eine Verlängerung ansteht.
Die Technik muss stehen
Da der Antrag für das eVisitor Visum (Subclass 651) komplett online abläuft, sind ein paar technische Kleinigkeiten entscheidend. Das klingt vielleicht selbstverständlich, aber glauben Sie mir, hier scheitern mehr Leute, als man denkt.
Ihre Checkliste für die Technik sollte so aussehen:
- Stabile Internetverbindung: Nichts ist ärgerlicher, als wenn das Formular mittendrin abstürzt und man von vorne anfangen muss.
- Persönliche E-Mail-Adresse: Alle Benachrichtigungen und vor allem die finale Visumsbestätigung landen in diesem Postfach. Nehmen Sie eine Adresse, die Sie regelmäßig checken und auf die Sie sich verlassen können.
- Ein funktionierender PC oder Laptop: Man kann es zwar theoretisch auf dem Tablet versuchen, aber das Ausfüllen der Formulare und der Upload von Dokumenten ist am Computer um Längen komfortabler.
Haken Sie diese Punkte ab, bevor Sie zum nächsten Schritt übergehen.
Ohne ImmiAccount geht nichts
Der ImmiAccount ist Ihr ganz persönliches Portal zur australischen Einwanderungsbehörde. Ohne dieses Online-Konto können Sie kein kostenfreies Visum beantragen, so einfach ist das. Die Einrichtung ist zum Glück unkompliziert und dauert nur ein paar Minuten.
Gehen Sie dafür auf die offizielle Webseite des australischen Department of Home Affairs und erstellen Sie sich Ihren Account. Sie brauchen dafür nur Ihre E-Mail-Adresse, ein paar persönliche Angaben und müssen Sicherheitsfragen festlegen. Prägen Sie sich Ihre Zugangsdaten gut ein, denn hier werden Sie später auch den Status Ihres Antrags einsehen.
Dieser Account ist die zentrale Anlaufstelle für alles, was mit Ihrem Visum zu tun hat. Status-Updates, hochgeladene Dokumente und natürlich die endgültige Entscheidung – alles läuft über den ImmiAccount.
Planen Sie etwas Größeres, wie zum Beispiel ein Work-and-Travel-Abenteuer? Dann gibt es natürlich noch ein paar mehr Dinge zu beachten. Werfen Sie dazu am besten einen Blick in unseren Ratgeber zu den Voraussetzungen für Work and Travel in Australien, um rundum informiert zu sein.
So navigieren Sie durch den Online-Antrag im ImmiAccount
Okay, die Vorbereitung ist abgeschlossen, jetzt geht’s ans Eingemachte. Der Online-Antrag im ImmiAccount ist der Moment, in dem aus Ihrem Reiseplan ein echter Antrag wird. Viele bekommen bei englischem Behördenjargon schnell kalte Füße, aber keine Sorge. Wir gehen das jetzt Seite für Seite gemeinsam durch und ich zeige Ihnen, worauf es wirklich ankommt.
Hier sehen Sie, wo die Reise losgeht. Das ist quasi Ihr Cockpit im Portal, von dem aus Sie alles steuern.
Man sieht sofort: Das Portal ist übersichtlich gestaltet. Ihr Startpunkt ist der „New application“-Button, um den Antrag für das kostenlose eVisitor Visum (Subclass 651) anzustoßen.
Die ersten Schritte: Hier zählt jedes Detail
Sobald Sie den Antrag für das eVisitor (Subclass 651) gestartet haben, beginnt die eigentliche Dateneingabe. Die ersten Formularseiten wirken simpel, aber genau hier passieren die folgenschwersten Fehler. Es geht um Ihre persönlichen Daten, und die müssen exakt mit denen in Ihrem Reisepass übereinstimmen.
Ein vertauschter Vor- und Nachname oder ein kleiner Tippfehler kann schon das ganze System durcheinanderbringen. Nehmen Sie sich wirklich die Zeit und lesen Sie jede Eingabe zweimal Korrektur.
- Family Name: Das ist Ihr Nachname.
- Given Names: Hier gehören alle Ihre Vornamen rein, und zwar genau in der Schreibweise wie im Pass.
- Date of Birth: Geben Sie Ihr Geburtsdatum im Format Tag/Monat/Jahr an.
- Passport Number: Die Passnummer muss 1:1 stimmen, inklusive aller Buchstaben und Ziffern.
Machen Sie sich bewusst: Das System arbeitet vollautomatisch. Die kleinste Abweichung zwischen Ihren Antragsdaten und dem Pass kann dazu führen, dass Ihr Visum bei der Einreise als ungültig eingestuft wird. Das will wirklich niemand erleben.
Infos zur Reise und Ihre Kontaktdaten
Nach den Stammdaten will das System ein paar Details zu Ihrer Reise wissen. Aber keine Panik, Sie müssen noch längst keine Flüge gebucht oder ein Hotel reserviert haben. Es geht eher um den allgemeinen Zweck Ihrer Reise.
Wählen Sie hier "Tourism", wenn Sie einen klassischen Urlaub planen. "Business visitor activities" ist nur für geschäftliche Besuche relevant. Danach müssen Sie noch Ihre Kontaktdaten in Deutschland und eine Notfallkontaktperson angeben – das ist reine Formsache.
Mein Tipp aus der Praxis: Speichern Sie nach jeder Seite manuell ab. Auch wenn das System eine Auto-Save-Funktion hat, bei einer wackeligen Internetverbindung kann trotzdem mal was verloren gehen. Ein Klick mehr für absolute Sicherheit.
Diese Phase ist schnell erledigt, aber die Genauigkeit ist weiterhin das A und O. Prüfen Sie besonders Ihre E-Mail-Adresse dreimal. An diese Adresse wird später die Visumsbestätigung geschickt – ein Tippfehler hier wäre fatal.
Die heiklen Fragen zu Gesundheit und Charakter
Jetzt kommt der Teil, der viele verunsichert: die "Health and character declarations". Die Fragen klingen oft sehr direkt und konfrontativ, weil sie rechtliche Themen ansprechen. Hier ist absolute Ehrlichkeit das oberste Gebot.
Im Wesentlichen geht es um zwei Bereiche:
- Ihre Gesundheit: Planen Sie, in Australien medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen? Haben Sie Tuberkulose?
- Ihr Charakter: Gibt es Vorstrafen, egal wo auf der Welt? Wurde Ihnen schon einmal ein Visum verweigert oder wurden Sie aus einem Land ausgewiesen?
Für die allermeisten Reisenden ist die Antwort auf jede dieser Fragen ein klares "No". Sollten Sie bei einer Frage aber ehrlich mit "Yes" antworten müssen, ist das kein automatisches K.-o.-Kriterium. Es bedeutet nur, dass sich ein Beamter Ihren Fall persönlich ansieht. In diesem Fall müssen Sie im Textfeld eine kurze, aber ehrliche Erklärung abgeben. Verschweigen Sie nichts – die australischen Behörden sind international bestens vernetzt.
Ein klassisches Beispiel wäre eine geringfügige, Jahre zurückliegende Vorstrafe. Erklären Sie sachlich, worum es ging und dass die Sache erledigt ist. Das ist unendlich viel besser, als bei der Wahrheit zu schummeln. Wer sich übrigens für die strengeren Anforderungen eines Arbeitsvisums interessiert, findet in unserem umfassenden Guide zum Thema Work and Travel Visum in Australien beantragen viele wertvolle Details.
Der letzte Check vor dem Absenden
Bevor Sie den finalen "Submit"-Button drücken, gibt Ihnen das System eine letzte Chance zur Kontrolle. Sie sehen eine komplette Zusammenfassung all Ihrer Eingaben auf einer Seite. Nutzen Sie diese Chance unbedingt!
Lesen Sie jede Zeile noch einmal ganz in Ruhe durch. Passt die Passnummer? Ist der Name richtig geschrieben? Haben Sie vielleicht versehentlich eine der Charakterfragen falsch angeklickt? Das ist Ihre letzte Möglichkeit, etwas zu korrigieren, ohne den ganzen Prozess neu starten zu müssen.
Sobald Sie alles bestätigt und den Antrag abgeschickt haben, erscheint eine Bestätigungsseite mit einer Transaction Reference Number (TRN). Machen Sie davon einen Screenshot oder schreiben Sie sich die Nummer ab. Mit dieser TRN können Sie den Status Ihres Antrags jederzeit im ImmiAccount nachverfolgen.
Das war's! Der offizielle Teil ist erledigt. Sie haben alles Nötige getan, um Ihr Visum für Australien kostenlos zu beantragen. Jetzt heißt es nur noch abwarten – und in den meisten Fällen kommt die positive Nachricht erfreulich schnell.
Typische Fehler beim Visumantrag – und wie Sie sie vermeiden
Der Antrag für das kostenlose eVisitor Visum (651) ist zum Glück recht unkompliziert. Trotzdem steckt der Teufel oft im Detail. Ich habe schon oft erlebt, wie kleine Flüchtigkeitsfehler zu unnötigen Verzögerungen, nervigen Rückfragen oder im schlimmsten Fall sogar zur Ablehnung des Antrags geführt haben. Es sind fast immer die gleichen, leicht vermeidbaren Patzer, über die Reisende stolpern.
Stellen Sie sich nur mal das Horrorszenario vor: Sie stehen voller Vorfreude am Check-in-Schalter, und die Airline teilt Ihnen mit, dass Ihr Visum wegen eines simplen Tippfehlers im Namen ungültig ist. Ein Albtraum, der mit ein bisschen Sorgfalt absolut vermeidbar ist.
Schauen wir uns die häufigsten Fehlerquellen mal genauer an, damit Ihr Weg nach Down Under von Anfang an glattläuft.
Patzer bei den persönlichen Daten
Der häufigste und gleichzeitig folgenreichste Fehler sind Tippfehler bei Namen, Geburtsdatum oder der Passnummer. Das System der australischen Einwanderungsbehörde gleicht die Daten Ihres Antrags automatisch mit den Informationen in Ihrem Reisepass ab. Da sitzt kein Mensch, der einen offensichtlichen Zahlendreher erkennt und korrigiert.
Achten Sie deshalb ganz penibel auf diese Punkte:
- Vollständige Vornamen: Geben Sie alle Vornamen exakt so an, wie sie im maschinenlesbaren Teil Ihres Reisepasses stehen. Steht dort auch Ihr zweiter Vorname, muss er zwingend in den Antrag.
- Doppelnamen: Prüfen Sie die exakte Schreibweise und ob ein Bindestrich vorhanden ist oder nicht.
- Passnummer: Der Klassiker – die Ziffer „0“ mit dem Buchstaben „O“ verwechseln. Dieser winzige Unterschied macht das gesamte Visum sofort ungültig.
Mein Tipp aus der Praxis: Öffnen Sie den Scan Ihres Reisepasses in einem Fenster und das Antragsformular direkt daneben. Tippen Sie die Daten nicht aus dem Gedächtnis ab, sondern vergleichen Sie jedes Zeichen einzeln. Sicher ist sicher.
Falsche Angaben zum Grund der Reise
Ein weiterer Stolperstein ist die Angabe zum Reisezweck. Das eVisitor Visum (651) ist streng auf touristische und ganz bestimmte geschäftliche Aktivitäten begrenzt. Wichtig ist: Es ist kein Arbeitsvisum.
Wählen Sie „Tourism“ für einen Urlaub. Wenn Sie an einer Konferenz teilnehmen oder Geschäftspartner besuchen, ist „Business visitor activities“ die korrekte Wahl. Geben Sie unter keinen Umständen an, dass Sie planen, in Australien zu arbeiten – auch nicht für einen kleinen Nebenjob. Das führt unweigerlich zur sofortigen Ablehnung, weil Sie sich schlicht für das falsche Visum bewerben.
Die „Character Questions“ auf die leichte Schulter nehmen
Die Fragen zu Vorstrafen oder früheren Visa-Problemen (die „character declarations“) werden oft viel zu schnell durchgeklickt. Hier ist absolute Ehrlichkeit das oberste Gebot. Die australischen Behörden sind international bestens vernetzt und das Verschweigen relevanter Informationen kommt fast immer ans Licht.
Auch wenn es unangenehm sein mag, eine Vorstrafe angeben zu müssen, ist es der einzig richtige Weg. Erklären Sie den Sachverhalt kurz und wahrheitsgemäß in dem dafür vorgesehenen Feld. Eine verschwiegene Information wird als Täuschungsversuch gewertet und kann zu einem mehrjährigen Einreiseverbot führen. Eine ehrlich deklarierte, geringfügige Strafe muss hingegen nicht zwangsläufig zur Ablehnung des Visums führen.
Die Behörden schauen bei der Antragstellung immer genauer hin. Im Jahr 2024 wurden rund 265.000 Visa-Anträge verschiedener Kategorien abgelehnt, was einer Quote von etwa 13,2 % entspricht. Auch wenn diese Zahl alle Visatypen umfasst, zeigt sie doch, wie wichtig eine präzise und ehrliche Antragstellung ist. Mehr über die Hintergründe der australischen Einwanderungspolitik können Sie bei Interesse hier nachlesen.
Die Konsequenzen von Fehlern im Überblick
Nicht jeder Fehler führt sofort zur Katastrophe, aber die Folgen können von einfach nur ärgerlich bis hin zu gravierend reichen.
| Fehlertyp | Mögliche Konsequenz | Wie Sie es vermeiden | 
|---|---|---|
| Tippfehler bei Name/Passnr. | Visum ungültig, Einreiseverweigerung am Flughafen | Alles vor dem Absenden zweimal prüfen. | 
| Falscher Reisezweck | Sofortige Ablehnung des Antrags | Den Zweck des eVisitor-Visums genau verstehen. | 
| Unehrliche Charakterangaben | Ablehnung und mehrjähriges Einreiseverbot | Immer bei der Wahrheit bleiben, auch bei Kleinigkeiten. | 
| Veraltete Passdaten | Antrag kann nicht bearbeitet werden | Passgültigkeit (mind. 6 Monate) vorab checken. | 
Wenn Sie diese typischen Fehlerquellen kennen und gezielt umschiffen, stehen die Chancen für eine schnelle und problemlose Genehmigung bestens. Wenn Sie Ihr Visum für Australien beantragen und es kostenlos bleiben soll, ist Sorgfalt Ihr wichtigstes Werkzeug. Nehmen Sie sich die zwanzig Minuten, um alles gründlich zu prüfen – es ist eine kleine Investition, die sich am Ende tausendfach auszahlt.
Antrag abgeschickt – und was nun?
So, der Antrag ist raus, der „Submit“-Button geklickt. Jetzt beginnt für die meisten der nervenaufreibende Teil: das Warten. Aber keine Sorge, der Prozess nach dem Absenden des kostenlosen eVisitor-Visums (Subclass 651) ist eigentlich ziemlich transparent, wenn man weiß, wo man hinschauen muss.
Ihr wichtigster Begleiter in dieser Phase ist und bleibt der ImmiAccount. Direkt nach dem Absenden springt der Status Ihres Antrags auf ‘Received’. Das ist die offizielle Bestätigung: Die australischen Behörden haben alles erhalten und der Ball liegt nun bei ihnen.
Den Status im ImmiAccount richtig deuten
Die Statusanzeige im Account ist Ihr Fenster zum Bearbeitungsprozess. Es gibt eigentlich nur eine Handvoll Begriffe, die Sie kennen müssen, um immer auf dem Laufenden zu sein.
Das sind die wichtigsten Stationen:
- Received: Ihr Antrag liegt im digitalen Posteingang und wartet darauf, bearbeitet zu werden.
- Initial assessment: Ein Sachbearbeiter wirft einen ersten Blick auf Ihre Unterlagen. Diesen Status sehen aber nur die wenigsten, da viele Anträge blitzschnell und automatisiert durchlaufen.
- Further assessment: Hier ist eine genauere, manuelle Prüfung nötig. Das ist absolut kein Grund zur Panik, bedeutet aber in der Regel eine etwas längere Wartezeit.
- Finalised: Die Entscheidung ist gefallen! Das Ergebnis – ob positiv oder negativ – finden Sie dann in den Mitteilungen („Messages“) Ihres Accounts.
Die allermeisten, die ihr Visum für Australien kostenlos beantragen, erleben einen sehr schnellen Wechsel von ‘Received’ zu ‘Finalised’.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: In vielen unkomplizierten Fällen kommt die Genehmigung innerhalb von Minuten. Es ist keine Seltenheit, dass die Bestätigungs-E-Mail im Postfach landet, noch bevor man den Browser-Tab überhaupt geschlossen hat.
Wie lange dauert es wirklich? Eine realistische Einschätzung
Auch wenn viele Anträge quasi sofort durchgewunken werden, sollten Sie nicht nervös werden, wenn es bei Ihnen mal ein paar Stunden oder sogar Tage dauert. Die offiziellen Angaben sprechen davon, dass rund 90 % der eVisitor-Anträge innerhalb weniger Tage finalisiert werden.
Faktoren wie ein hohes Antragsaufkommen oder eine zufällige Auswahl zur manuellen Prüfung können den Prozess verlangsamen. Mein Tipp: Planen Sie immer einen kleinen Puffer ein und stellen Sie den Antrag nicht erst auf den letzten Drücker.
Wenn die Behörde plötzlich nachhakt
Manchmal reichen die eingereichten Informationen nicht aus. In diesem Fall ändert sich der Status auf ‘Request for more information’ und Sie bekommen eine Nachricht in Ihren ImmiAccount.
Das kann passieren, wenn ein Scan unleserlich ist oder eine Ihrer Antworten bei den Charakterfragen eine Rückfrage auslöst. Reagieren Sie darauf so schnell und präzise wie möglich. Je zügiger Sie die geforderten Infos nachliefern, desto schneller geht es weiter.
Die erlösende Nachricht: die „Grant Notification“
Ist die Entscheidung positiv, wartet in Ihrem Account ein PDF-Dokument mit dem Namen ‘IMMI Grant Notification’ auf Sie. Das ist die offizielle Bestätigung Ihres Visums.
Darin finden Sie alle wichtigen Details auf einen Blick:
- Ihren Namen und Ihre Passnummer
- Die Visumsklasse (eVisitor 651)
- Das Gültigkeitsdatum („must not arrive after“)
- Die genauen Visumsbedingungen (z. B. kein Recht auf Arbeit)
Speichern Sie dieses Dokument unbedingt digital ab und drucken Sie es sich zur Sicherheit auch aus. Obwohl das Visum elektronisch mit Ihrem Reisepass verknüpft ist, beruhigt es ungemein, bei der Einreise ein Stück Papier in der Hand zu haben.
Wenn das kostenlose Visum nicht ausreicht
Das kostenlose eVisitor Visum ist ideal für einen klassischen Urlaub von bis zu drei Monaten. Aber was, wenn Ihre Pläne größer sind? Wenn Sie davon träumen, länger als nur ein paar Wochen in Australien zu bleiben und vielleicht sogar ein bisschen zu arbeiten, um die Reisekasse aufzufüllen?
Dann kommen Sie mit dem reinen Touristenvisum nicht weit. Für dieses Vorhaben brauchen Sie eine andere Art von Genehmigung.
Für junge Leute aus Deutschland ist hier das Working-Holiday-Visum (Subclass 417) die erste Wahl und mit Abstand die beliebteste Option. Es ist quasi die goldene Eintrittskarte für das ultimative Work-and-Travel-Abenteuer, mit dem Sie bis zu zwölf Monate durch Australien reisen und zwischendurch jobben können.
Der entscheidende Unterschied zum eVisitor Visum
Der große Unterschied liegt auf der Hand: Es geht um den Zweck der Reise und natürlich um die Kosten. Während das eVisitor Visum ausschließlich für touristische Zwecke oder kurze, unbezahlte Geschäftstermine gedacht ist, öffnet Ihnen das Working-Holiday-Visum die Tür zum australischen Arbeitsmarkt.
Diese zusätzliche Freiheit hat natürlich ihren Preis. Die Gebühr für das Working-Holiday-Visum beträgt mehrere Hundert australische Dollar – eine Investition, die sich für ein unvergessliches Jahr aber absolut lohnt.
Ganz einfach gesagt: Die Wahl des Visums hängt einzig und allein von Ihren Plänen ab. Wer einen reinen Urlaub plant, ist mit dem kostenlosen eVisitor Visum perfekt bedient. Wer aber das echte Backpacker-Leben mit Jobben und Reisen erleben will, kommt am Working-Holiday-Visum nicht vorbei.
Für uns Deutsche ist dieses Programm eine fantastische Chance, viel tiefer in die australische Kultur einzutauchen und das Land auf eine Art kennenzulernen, die normalen Touristen verschlossen bleibt. Das Privileg, bis zu 12 Monate lang arbeiten und reisen zu dürfen, beruht auf speziellen Abkommen zwischen Australien und Deutschland. Mehr Details dazu finden Sie in diesem umfassenden Guide zum Working-Holiday-Visum in Australien und seine Bedingungen.
Die Entscheidung für ein kostenpflichtiges Visum ist also keineswegs ein Umweg, sondern eine bewusste Wahl für ein viel größeres Abenteuer.
Fragen aus der Praxis: Was Sie sonst noch zum Australien-Visum wissen sollten
Zum Schluss habe ich hier noch ein paar Antworten auf die Fragen gesammelt, die mir in der Praxis am häufigsten unterkommen. Damit sollten die letzten kleinen Unsicherheiten vor Ihrem Antrag hoffentlich aus dem Weg geräumt sein.
Wie lange muss ich wirklich auf die Genehmigung warten?
Offiziell heißt es, dass 90 % aller Anträge innerhalb weniger Tage durch sind. Aber was heißt das konkret? Meine Erfahrung zeigt: Bei den meisten unkomplizierten Anträgen für das eVisitor Visum (Subclass 651) ploppt die Genehmigung oft schon nach Minuten oder wenigen Stunden im Postfach auf.
Verlassen Sie sich aber bitte nicht blind darauf. Manchmal wird ein Antrag zur manuellen Prüfung herausgezogen oder es gibt eine technische Verzögerung. Planen Sie daher immer einen Puffer von ein paar Tagen ein, damit Sie nicht unnötig ins Schwitzen geraten.
Muss ich meinen Flug schon gebucht haben, bevor ich den Antrag stelle?
Ein klares Nein. Das ist ein wichtiger Punkt, der oft für Verwirrung sorgt. Sie müssen für den Visumantrag weder einen Flug noch eine Unterkunft nachweisen können.
Ich empfehle sogar dringend, mit den großen Buchungen zu warten, bis Sie die offizielle Visumsbestätigung schwarz auf weiß (oder besser gesagt, als PDF im E-Mail-Postfach) haben. Sicher ist sicher.
Was mache ich, wenn mein kostenloser Visumantrag abgelehnt wurde?
Eine Ablehnung ist zwar selten, kann aber vorkommen. Das ist natürlich erstmal ein Schock, aber kein Grund zur Panik. Schauen Sie sich als Allererstes den Ablehnungsgrund an, den die Behörde Ihnen im ImmiAccount mitteilt. Oft sind es Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein Zahlendreher im Pass oder ein falsch gesetztes Kreuzchen.
Was können Sie jetzt tun?
- Fehler finden und korrigieren: War es ein simpler Tippfehler? Dann stellen Sie einfach einen komplett neuen, korrekten Antrag.
- Anderes Visum prüfen: Sollten Sie die Kriterien für das kostenlose eVisitor Visum nicht erfüllen, kommt eventuell das kostenpflichtige Visitor Visa (Subclass 600) als Alternative für Sie infrage.
Eine Ablehnung ist nicht automatisch das Ende Ihrer Reisepläne. Atmen Sie tief durch, analysieren Sie den Grund und überlegen Sie in Ruhe, was der beste nächste Schritt ist.
Darf ich mit dem eVisitor Visum (Subclass 651) eigentlich arbeiten oder studieren?
Arbeiten ist ein absolutes No-Go. Mit diesem Visum dürfen Sie in Australien keinerlei bezahlte Tätigkeit aufnehmen. Das ist wirklich wichtig, denn Verstöße können ernste Konsequenzen haben. Was aber erlaubt ist, sind geschäftliche Termine wie Konferenzen oder Verhandlungen, solange Sie dafür nicht von einer australischen Firma bezahlt werden.
Ein Studium oder eine Weiterbildung sind hingegen für eine Dauer von bis zu drei Monaten möglich.
 
								






