Viele träumen davon, in Australien zu arbeiten – aber lohnt sich der Aufwand wirklich?Kurz gesagt: Absolut, und zwar mehr denn je. Der australische Arbeitsmarkt ist unglaublich dynamisch und bietet qualifizierten Fachkräften aus Deutschland gerade jetzt fantastische Möglichkeiten in boomenden Branchen.
Warum Down Under jetzt nach dir ruft

Klar, bei „Arbeiten in Australien“ denken viele sofort an sonnige Strände und einen entspannten Lifestyle. Aber hinter dieser Traumkulisse steckt eine der stabilsten Volkswirtschaften der Welt, die händeringend nach gut ausgebildeten Leuten sucht. Wenn du also mit dem Gedanken spielst, den Sprung zu wagen, könnte das Timing kaum besser sein.
Die Zahlen lügen nicht. Australien glänzt mit einer beneidenswert niedrigen Arbeitslosenquote. Zuletzt lag sie saisonbereinigt bei nur 4,2 %, während die Gesamtbeschäftigung auf einen Rekordwert von 14,64 Millionen Menschen kletterte. Für dich als Bewerber bedeutet das ganz einfach: weniger Konkurrenz und mehr Sicherheit bei der Jobsuche. Du kannst die aktuellen Arbeitsmarktdaten für Australien auf tradingeconomics.com jederzeit selbst prüfen.
Um die Chancen besser einordnen zu können, lohnt sich ein direkter Vergleich der beiden Arbeitsmärkte.
Vergleich der Arbeitsmärkte Australien vs Deutschland
Diese Tabelle stellt die wichtigsten Kennzahlen der Arbeitsmärkte in Australien und Deutschland gegenüber, um die Attraktivität Australiens für Jobsuchende zu verdeutlichen.
| Kennzahl | Australien | Deutschland | 
|---|---|---|
| Arbeitslosenquote (saisonbereinigt) | 4,2 % | 5,9 % | 
| Durchschnittliches Jahresgehalt (Vollzeit) | ca. 98.218 AUD (ca. 60.500 EUR) | ca. 54.960 EUR | 
| Mindestlohn pro Stunde (Stand 2024) | 23,23 AUD (ca. 14,30 EUR) | 12,41 EUR | 
| Wirtschaftswachstum (Prognose 2024) | +1,5 % | +0,2 % | 
Die Zahlen zeigen deutlich: Australien bietet nicht nur eine niedrigere Arbeitslosigkeit, sondern auch ein höheres Durchschnittsgehalt und einen stärkeren Mindestlohn.
Wo deine Fähigkeiten Gold wert sind
In Australien herrscht in mehreren Schlüsselindustrien ein akuter Fachkräftemangel. Das ist deine Eintrittskarte! Deine in Deutschland erworbenen Qualifikationen sind hier oft genau das, was gesucht wird. Besonders heiß begehrt sind momentan Fachleute in diesen Bereichen:
- Gesundheitswesen: Ob Ärzte, Pflegepersonal oder Spezialisten in der Altenpflege – hier findest du fast auf Anhieb eine Stelle.
- Technologie & IT: Softwareentwickler, Experten für Cybersicherheit und Datenanalysten können sich ihre Jobs praktisch aussuchen.
- Handwerk & Baugewerbe: Qualifizierte Elektriker, Tischler und Bauleiter werden dringend gebraucht, um die wachsende Infrastruktur zu stemmen.
- Ingenieurwesen: Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien und im Bergbau ist der Bedarf riesig.
Ein entscheidender Vorteil, den du als deutsche Fachkraft mitbringst, ist der exzellente Ruf deiner Ausbildung. „German Engineering“ und das duale System sind in Australien absolute Qualitätsmerkmale, die dir einen echten Vorsprung verschaffen können.
Die australische Arbeitsmentalität: Locker, aber zielstrebig
Ein erfolgreicher Start hängt nicht nur von deinem Lebenslauf ab, sondern auch davon, wie gut du dich in die lokale Arbeitskultur einfügst. Und die unterscheidet sich teils stark von der deutschen. Hierarchien sind flacher, der Umgangston ist viel informeller und Teamarbeit wird riesig geschrieben.
Stell dich darauf ein, deinen Chef mit Vornamen anzusprechen und nach Feierabend ganz selbstverständlich auf ein Bier mit den Kollegen zu gehen. Diese „Mateship“-Kultur ist tief in der Gesellschaft verankert und prägt auch den Berufsalltag.
Genauso wichtig ist die „Can-Do“-Einstellung. Eigeninitiative und eine proaktive Haltung kommen extrem gut an. Anstatt nur Probleme aufzuzeigen, erwartet man von dir lösungsorientierte Vorschläge. Diese pragmatische und positive Einstellung ist der Schlüssel, um nicht nur einen Job in Australien zu finden, sondern auch langfristig erfolgreich und gut integriert zu sein. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du deine Jobsuche von Anfang an strategisch und mit realistischen Erwartungen angehen.
Das richtige Visum für deine Karriere Down Under
Der Traum vom Job in Australien steht und fällt mit einer einzigen, aber entscheidenden Hürde: dem richtigen Visum. Ohne die passende Arbeitserlaubnis in der Tasche ist selbst das beste Jobangebot leider wertlos. Der ganze Prozess kann schnell überwältigend wirken – mit Dutzenden von Visa-Klassen, kryptischen Kürzeln und Regeln, die sich gefühlt ständig ändern.
Aber keine Sorge, du musst kein Einwanderungsexperte werden. Wichtig ist nur, dass du die Optionen kennst, die für dich und deine Pläne wirklich relevant sind. Anstatt dich mit einer trockenen Liste zu langweilen, schauen wir uns die gängigsten Wege mit ein paar praxisnahen Beispielen an. Das gibt dir ein viel besseres Gefühl dafür, was auf dich zukommt.
Die klassische Option für junge Abenteurer
Für die meisten ist das Working Holiday Visum (Subclass 417) der erste Gedanke und der perfekte Einstieg. Es richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die das Land bereisen und nebenbei jobben wollen, um die Reisekasse aufzubessern.
Stell dir einfach Lena vor, eine 25-jährige Marketing-Absolventin. Sie will ein Jahr lang Australien erkunden, bevor der "Ernst des Lebens" so richtig losgeht. Für sie ist das 417er-Visum wie gemacht.
- Die Vorteile: Die Beantragung ist unkompliziert, die Kosten sind überschaubar und man hat die Freiheit, bis zu sechs Monate bei einem Arbeitgeber zu bleiben. So kann sie ganz entspannt verschiedene Jobs in unterschiedlichen Ecken des Landes ausprobieren.
- Die Nachteile: Die Altersgrenze ist fix, und das Visum ist klar auf temporäre Jobs ausgelegt. Eine langfristige Karriere lässt sich damit kaum starten.
Für Leute wie Lena bietet dieses Visum maximale Flexibilität. Es ist der ideale Weg, um erste Arbeitserfahrungen Down Under zu sammeln, ohne sich direkt festlegen zu müssen. Eine super detaillierte Anleitung dazu findest du übrigens auch in unserem großen Ratgeber über die verschiedenen Visa für Australien.
Der Weg für gefragte Fachkräfte
Was aber, wenn du schon mitten im Berufsleben stehst und gezielt eine Karriere in Australien aufbauen willst? Dann rückt das Temporary Skill Shortage Visum (Subclass 482) in den Fokus. Hier brauchst du einen australischen Arbeitgeber, der dich sponsert – und zwar weil er nachweisen kann, dass er für die Stelle niemanden vor Ort gefunden hat.
Nehmen wir Markus, einen 35-jährigen Elektriker mit Meisterbrief. In seiner Branche herrscht in Australien ein echter Fachkräftemangel. Ein Bauunternehmen in Perth bietet ihm eine Stelle an und übernimmt das Sponsoring für sein 482-Visum.
Ein solches Sponsoring-Visum ist oft der erste handfeste Schritt in Richtung eines dauerhaften Aufenthalts. Es ist der Beweis, dass deine Fähigkeiten auf dem australischen Arbeitsmarkt wirklich gebraucht werden, und es bietet eine klare Zukunftsperspektive.
Der ganze Prozess ist natürlich aufwendiger und teurer als beim Working-Holiday-Visum. Die Bearbeitung kann sich über Monate ziehen und die Anforderungen an Qualifikationen und Sprachkenntnisse sind deutlich höher. Der riesige Vorteil ist aber die Stabilität: Markus kann so für bis zu vier Jahre in Australien arbeiten und seine Familie mitbringen.
Die Königsdisziplin: Dauerhaft in Australien leben
Für alle, die Australien zu ihrer neuen Heimat machen wollen, sind die sogenannten „Skilled Migration Visas“ (wie die Subclass 189 oder 190) das große Ziel. Hier bewirbst du dich nicht mit einem Jobangebot, sondern sammelst Punkte. Es gibt Zähler für dein Alter, deine Berufserfahrung, deine Qualifikationen und deine Englischkenntnisse.
Dieses System ist anspruchsvoll, keine Frage. Nur Berufe, die auf der offiziellen Skilled Occupation List stehen, kommen überhaupt infrage. Der Prozess ist langwierig und kostspielig, aber am Ende winkt die größte Belohnung: die Permanent Residency, also eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Typische Stolperfallen – und wie du sie umgehst
Der Visumsantrag ist ein bürokratischer Marathon, bei dem kleine Fehler große Folgen haben können. Pass daher unbedingt auf diese Dinge auf:
- Unvollständige Papiere: Reiche immer alle geforderten Dokumente komplett und – ganz wichtig – korrekt übersetzt ein. Fehlende Nachweise sind der häufigste Grund für nervige Verzögerungen.
- Verpasste Fristen: Notiere dir alle Deadlines ganz genau, sei es für die Einreichung von Unterlagen oder für den Termin beim Amtsarzt.
- Falsche Angaben: Ehrlichkeit ist das A und O. Falsche oder widersprüchliche Infos können zur sofortigen Ablehnung und sogar zu einer mehrjährigen Einreisesperre führen.
Die Wahl des passenden Visums ist das Fundament für dein ganzes Abenteuer. Nimm dir also die Zeit, deine Optionen in Ruhe zu prüfen. So stellst du sicher, dass dein Traum vom Job in Australien von Anfang an auf sicheren Füßen steht.
Jobsuche in Australien: Vergiss alles, was du bisher wusstest
Wer glaubt, mit der perfekt sortierten deutschen Bewerbungsmappe in Down Under punkten zu können, wird schnell eines Besseren belehrt. Lass den Ordner am besten gleich zu Hause. Die Jobsuche in Australien spielt nach eigenen Regeln, und die sind oft direkter, digitaler und viel stärker auf persönliche Kontakte ausgelegt.
Der erste Schritt zum Erfolg ist, die deutsche Gründlichkeit mal beiseitezulegen und sich auf die australische Lässigkeit einzulassen. Hier zählen Eigeninitiative und eine unkomplizierte, proaktive Art oft mehr als ein lückenloser Lebenslauf.
Wo du online fündig wirst
Deine Suche nach einem Job in Australien startet fast immer im Netz. Zwei große Plattformen sind dabei unumgänglich und sollten deine erste Anlaufstelle sein:
- Seek.com.au: Das ist die unangefochtene Nummer eins in Australien. Von Aushilfsjobs im Outback bis hin zu hoch bezahlten Fachpositionen in den Metropolen findest du hier fast alles. Ein gut gepflegtes Profil und automatische Job-Benachrichtigungen sind hier Pflicht.
- Indeed.com.au: Als international bekannter Riese ist Indeed auch in Australien eine feste Größe. Die Seite sammelt Angebote von vielen verschiedenen Unternehmensseiten und Portalen, was sie zu einer super Ergänzung zu Seek macht.
Daneben hat sich LinkedIn in Australien zu einem echten Power-Tool für die Jobsuche entwickelt – weit mehr als nur ein digitales Adressbuch. Halte dein Profil auf Englisch topaktuell, vernetze dich gezielt mit Leuten aus deiner Branche und folge Unternehmen, die dich reizen. Viele Jobs werden hier exklusiv gepostet oder direkt über Kontakte vergeben.
Die Macht des Netzwerks und der „Hidden Job Market“
Jetzt kommt der Knackpunkt: Ein riesiger Teil der Jobs in Australien wird nie öffentlich ausgeschrieben. Experten gehen davon aus, dass bis zu 70 % aller Stellen über den sogenannten „Hidden Job Market“ vergeben werden – also durch Empfehlungen, persönliche Kontakte oder clevere Initiativbewerbungen.
Stell dir folgendes Szenario vor: Florian, ein Ingenieur aus Deutschland, will in der boomenden Bergbauindustrie in Perth durchstarten. Statt nur Jobportale zu durchforsten, geht er die Sache australisch an:
- Recherche: Er stellt eine Liste mit den 20 wichtigsten Ingenieurbüros und Bergbauunternehmen in Westaustralien zusammen.
- Kontakt: Über LinkedIn spürt er die Namen der passenden Abteilungsleiter und HR-Manager auf.
- Initiative: Er schickt ihnen eine kurze, knackige und personalisierte E-Mail. Darin stellt er sich und seine Expertise (mit dem Stichwort „German Engineering“) vor und schlägt ganz unkompliziert ein kurzes Gespräch vor.
Das Ergebnis? Drei Wochen später hat er zwei Einladungen zu informellen „Chats“ – keine steifen Vorstellungsgespräche, sondern lockere Kennenlerngespräche bei einem Kaffee. Eines davon führt direkt zu einem Jobangebot für eine Stelle, die nie auf Seek zu finden war. Genau so läuft der Hase in Australien! Viele weitere Tipps für diese proaktive Vorgehensweise findest du übrigens in unserem großen Ratgeber zur Work and Travel Jobsuche in Australien.
Deine Chancen stehen gut
Diese Netzwerkkultur funktioniert auch deshalb so gut, weil der Arbeitsmarkt in Australien extrem aufnahmefähig ist. Die Erwerbstätigenquote ist im internationalen Vergleich sehr hoch und liegt deutlich über dem deutschen Niveau. Jüngsten Zahlen zufolge liegt die Beschäftigungsquote in Australien bei starken 67,38 %, während Deutschland bei etwa 56,7 % liegt. Das zeigt, wie dynamisch die Wirtschaft ist und wie groß die Nachfrage nach Arbeitskräften ist.
Der wichtigste Tipp: Fahr immer mehrgleisig. Verlasse dich niemals nur auf eine Methode. Die goldene Formel lautet: Aktive Suche auf den großen Jobportalen, kombiniert mit gezielten Initiativbewerbungen und dem ständigen Aufbau deines Netzwerks – sowohl online als auch vor Ort.
Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir die gängigsten Methoden für die Jobsuche in einer Tabelle zusammengefasst und ihre Erfolgsaussichten für Bewerber aus Deutschland eingeschätzt.
Effektive Kanäle für die Jobsuche in Australien
Ein Überblick über die wichtigsten Plattformen und Methoden für die Jobsuche in Australien, bewertet nach ihrer Erfolgsquote für deutsche Bewerber.
| Kanal/Methode | Beschreibung | Erfolgsquote (Schätzung) | 
|---|---|---|
| Online-Jobportale (Seek, Indeed) | Der Standardweg für ausgeschriebene Stellen. Solide Basis, aber hohe Konkurrenz. | Mittel bis Hoch | 
| LinkedIn & professionelles Networking | Proaktive Kontaktaufnahme und strategischer Aufbau deines Netzwerks. | Hoch | 
| Initiativbewerbungen | Direkte Bewerbung bei Wunschunternehmen. Zeigt echtes Interesse und Initiative. | Hoch | 
| Recruitment-Agenturen | Spezialisierte Vermittler, die oft exklusive Stellen im Portfolio haben. | Mittel | 
| Persönliche Kontakte vor Ort | Empfehlungen durch Freunde, Bekannte oder Hostel-Kontakte. Der absolute Turbo! | Sehr Hoch | 
Letztendlich ist diese Mischung aus digitaler Sichtbarkeit und persönlicher Initiative dein Ticket zum Erfolg. Begreife die Jobsuche nicht als passives Warten, sondern als ein aktives Projekt, bei dem du selbst am Steuer sitzt. So findest du nicht nur irgendeinen Job in Australien, sondern den, der wirklich zu dir und deinem Abenteuer passt.
So punktest du mit deiner Bewerbung auf dem australischen Arbeitsmarkt
Wenn du dich für einen Job in Australien bewirbst, ist dein Lebenslauf dein Aushängeschild – der allererste Eindruck. Aber Achtung: Wer einfach seine deutschen Unterlagen ins Englische übersetzt, hat schon so gut wie verloren. Der Bewerbungsprozess Down Under funktioniert anders, hat andere Spielregeln und eine ganz eigene Kultur.
Ein klassischer deutscher Lebenslauf, perfekt auf zwei Seiten komprimiert, landet bei australischen Personalern oft direkt auf dem Absagestapel. Die Recruiter erwarten ein anderes Format, einen anderen Ton und vor allem einen anderen Fokus. Lass uns das mal genauer ansehen.
Weg mit dem Foto, her mit dem Selbstbewusstsein
Das Erste, was dir auffallen wird: Australische Lebensläufe – dort „Resumes“ genannt – kommen komplett ohne Bewerbungsfoto aus. Das ist ein wichtiger Teil der Antidiskriminierungsgesetze und sorgt dafür, dass Entscheidungen nur aufgrund von Qualifikation und Erfahrung getroffen werden. Persönliche Daten wie dein Geburtsdatum, dein Familienstand oder deine Religion haben hier ebenfalls absolut nichts verloren.
Ein weiterer entscheidender Unterschied liegt im Ton. Während wir in Deutschland oft sachlich und zurückhaltend formulieren, wird in Australien gesundes Selbstbewusstsein erwartet. Es reicht nicht, nur deine Aufgaben aufzulisten. Du musst zeigen, was du erreicht und wie du zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hast.
Zeig, was du erreicht hast – nicht nur, was du getan hast
Der größte gedankliche Sprung ist der Wechsel von einer reinen Aufgabenbeschreibung hin zu einer ergebnisorientierten Darstellung. Niemanden in Australien interessiert nur, was deine Aufgaben waren. Sie wollen wissen, welche Ergebnisse du damit erzielt hast.
Stell dir vor, du hast im Vertrieb gearbeitet.
- So nicht (typisch deutsch): „Zuständig für die Betreuung von Bestandskunden und die Neukundenakquise.“
- So geht’s (australisch): „Steigerte den Umsatz im Vertriebsgebiet um 15 % innerhalb von 12 Monaten durch die erfolgreiche Akquise von 10 Neukunden und die Implementierung einer neuen Up-Selling-Strategie.“
Merkst du den Unterschied? Die zweite Version ist aktiv, messbar und zeigt einen klaren Mehrwert. Nutze starke Verben wie „managed“, „developed“ oder „increased“ und untermauere deine Erfolge, wo immer es geht, mit konkreten Zahlen.
Dein australisches Resume ist keine langweilige Auflistung deiner bisherigen Stationen. Sieh es als dein persönliches Marketing-Dokument. Es verkauft deine Fähigkeiten und beweist, dass du Probleme lösen und Ergebnisse liefern kannst.
Das Anschreiben: Dein persönlicher Pitch
Das Anschreiben, der „Cover Letter“, ist in Australien keine reine Formsache. Es ist deine Chance, Persönlichkeit zu zeigen und eine echte Verbindung aufzubauen. Während deutsche Anschreiben oft sehr formell klingen, darf der australische Stil viel direkter und persönlicher sein.
Sprich den Ansprechpartner, wenn möglich, direkt mit Namen an. Erkläre kurz und knackig, warum genau du die perfekte Besetzung für diesen Job bist. Gehe auf die Punkte in der Stellenanzeige ein und belege mit ein oder zwei konkreten Beispielen, wie du diese Anforderungen erfüllst. Du brauchst Hilfe, um die richtigen Akzente zu setzen? In unserem detaillierten Artikel findest du alles, was du wissen musst: Der australische Lebenslauf – Leitfaden zur Erstellung deines CVs.
Wie du deine deutschen Qualifikationen verständlich machst
Ein „Diplom-Kaufmann“ oder ein „Meisterbrief“? Damit kann ein australischer Recruiter erstmal wenig anfangen. Es liegt an dir, deine deutschen Abschlüsse und Zeugnisse verständlich zu „übersetzen“.
- Erkläre deine Ausbildung: Füge eine kurze Beschreibung hinzu, was dein Abschluss beinhaltet und welchem australischen Äquivalent er entspricht (z. B. „equivalent to a Master’s Degree in Business“).
- Fokussiere dich auf übertragbare Fähigkeiten: Was kannst du, das überall nützlich ist? Betone Skills wie Projektmanagement, Datenanalyse oder Teamführung.
- Lass wichtige Zeugnisse anerkennen: In einigen Berufen, besonders im Gesundheitswesen oder im Handwerk, kommst du um eine offizielle Anerkennung deiner Qualifikationen durch eine australische Behörde nicht herum.
Das Job-Interview: Locker, aber nicht planlos
Glückwunsch, deine Bewerbung hat überzeugt und du wurdest eingeladen! Australische Job-Interviews sind oft viel lockerer als das, was du aus Deutschland kennst. Es fühlt sich vielleicht eher wie ein Gespräch unter Kollegen an, aber lass dich davon nicht täuschen – die Fragen haben es in sich.
Oft wirst du mit verhaltensbasierten Fragen konfrontiert („Tell me about a time when…“). Bereite also konkrete Beispiele aus deiner Vergangenheit vor, die deine Problemlösekompetenz, deine Teamfähigkeit und deine „Can-Do“-Einstellung unterstreichen. Sprich offen über deine Erfolge, aber auch darüber, was du aus Fehlern gelernt hast. Ehrlichkeit und eine positive Ausstrahlung sind hier der Schlüssel, um den Job in Australien zu ergattern.
Startklar für das Leben und Arbeiten in Australien
Herzlichen Glückwunsch, die größte Hürde ist geschafft! Die Jobzusage für Australien liegt auf dem Tisch und das große Abenteuer rückt immer näher. Mit der Freude mischt sich jetzt aber oft auch eine gewisse Unsicherheit: Was genau muss ich denn jetzt alles erledigen?
Keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung wird der Start in Australien kein Sprung ins kalte Wasser. Wer die wichtigsten Dinge von Anfang an auf dem Schirm hat, navigiert entspannt durch die anfängliche Bürokratie und kann sich voll und ganz auf den neuen Alltag konzentrieren. Hier ist dein Fahrplan für die ersten Wochen.
Die ersten unumgänglichen Schritte
Kaum hast du australischen Boden betreten, stehen ein paar administrative Aufgaben an. Am besten erledigst du sie sofort, denn sie sind die Grundlage für alles, was danach kommt – von der ersten Gehaltszahlung bis zur Wohnungssuche.
- Tax File Number (TFN) beantragen: Die TFN ist deine persönliche Steuernummer in Australien. Ohne sie wird dir der Spitzensteuersatz vom Lohn abgezogen, und das willst du definitiv vermeiden. Die Beantragung ist kostenlos und lässt sich ganz einfach online auf der Webseite des Australian Taxation Office (ATO) erledigen, sobald du im Land bist.
- Australisches Bankkonto eröffnen: Um dein Gehalt zu bekommen und die Miete überweisen zu können, brauchst du ein lokales Bankkonto. Viele der großen Banken wie Commonwealth Bank, ANZ oder Westpac bieten sogar an, das Konto schon von Deutschland aus online zu eröffnen. Nach deiner Ankunft musst du es dann nur noch in einer Filiale aktivieren.
Diese beiden Punkte sind das absolute Minimum und gehören ganz oben auf deine To-do-Liste für die erste Woche.
Ein gut organisierter Start spart nicht nur Geld, sondern vor allem Nerven. Wenn du die Bürokratie schnell hinter dich bringst, hast du den Kopf frei, um dein neues Leben und den Job in Australien von Anfang an zu genießen.
Ein realistischer Blick auf die Lebenshaltungskosten
Dass Australien kein günstiges Pflaster ist, ist kein Geheimnis. Die Kosten variieren aber gewaltig, je nachdem, wo du dich niederlässt. Metropolen wie Sydney und Melbourne spielen preislich in der obersten Liga, während das Leben in Adelaide, Perth oder Brisbane spürbar günstiger ist.
- Wohnen: Die Miete wird mit Abstand der größte Posten auf deiner Ausgabenliste sein. In Sydney musst du für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) locker mit 250–400 AUD pro Woche rechnen. In Brisbane oder Adelaide findest du etwas Vergleichbares oft schon für 180–280 AUD.
- Lebensmittel: Für den wöchentlichen Einkauf solltest du als Einzelperson etwa 100 bis 150 AUD einplanen. Ein guter Tipp: Discounter wie Aldi gibt es auch in Australien und helfen, das Budget zu schonen.
- Transport: Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in den Großstädten ebenfalls nicht billig. Eine Monatskarte in Sydney kann schnell mal über 200 AUD kosten.
Es ist wirklich ratsam, für die ersten Wochen ein finanzielles Polster von mindestens 3.000 bis 5.000 AUD zur Seite zu legen. Damit kannst du die Kaution für die Wohnung, erste Möbel und andere unvorhergesehene Ausgaben locker abdecken.
Das australische Rentensystem: Superannuation
Ein Begriff, der dir beim Arbeiten in Australien sofort begegnen wird, ist die „Superannuation“, meist nur „Super“ genannt. Dahinter verbirgt sich das australische System der betrieblichen Altersvorsorge, das für Arbeitgeber gesetzlich vorgeschrieben ist.
Dein Arbeitgeber zahlt zusätzlich zu deinem Gehalt einen bestimmten Prozentsatz (aktuell 11 %) in einen Superannuation-Fonds deiner Wahl ein. Dieses Geld wird für dich angelegt und ist im Grunde für deine Rente gedacht.
Der Clou für uns als temporäre Arbeitskräfte: Nach deiner Abreise aus Australien kannst du dir die eingezahlten Super-Beiträge auszahlen lassen. Das ist am Ende des Abenteuers oft noch ein schöner Bonus!
Die richtige Krankenversicherung finden
Mit den meisten Arbeitsvisa hast du keinen Anspruch auf „Medicare“, das öffentliche Gesundheitssystem Australiens. Das bedeutet ganz einfach: Du musst dich selbst um deine Absicherung im Krankheitsfall kümmern.
Eine private Krankenversicherung ist daher unerlässlich. Es gibt spezielle Tarife für Expats und Visumsinhaber, die sich „Overseas Visitor Health Cover“ (OVHC) nennen. Anbieter wie Bupa, Medibank oder Allianz haben verschiedene Pakete im Angebot, von der reinen Notfallversorgung bis hin zu umfassenden Leistungen. Nimm dir die Zeit, die Angebote genau zu vergleichen, um den Schutz zu finden, der wirklich zu dir und deinem Budget passt. Dieser Schritt sorgt für die nötige Gelassenheit und Sicherheit während deines gesamten Aufenthalts.
Typische Fragen, wenn du in Australien arbeiten willst
Auch bei der besten Planung bleiben oft noch ein paar Fragezeichen. Ein Job in Australien ist ja auch kein alltägliches Projekt. Hier gehen wir mal auf die häufigsten Fragen ein, die uns immer wieder gestellt werden, damit du mit einem richtig guten Gefühl in dein Abenteuer starten kannst.
Eine der größten Unsicherheiten für viele ist das Thema Gehalt. Die australische Kultur ist da viel direkter und offener als die deutsche. Es ist absolut normal und wird sogar erwartet, dass du eine klare Gehaltsvorstellung hast und die auch selbstbewusst rüberbringst.
Wie verhandle ich mein Gehalt richtig?
Die gute Nachricht zuerst: Gehaltsverhandlungen sind in Australien ein ganz normaler Teil des Bewerbungsprozesses. Anders als bei uns, wo das Thema oft bis zum letzten Moment aufgespart wird, kommt es Down Under meist viel früher auf den Tisch. Sei also vorbereitet.
Ein entscheidender Punkt, den du kennen musst, ist, dass Gehälter oft als „Package“ angegeben werden. Das bedeutet, die gesetzlichen Rentenbeiträge, die sogenannte „Superannuation“, sind manchmal schon eingerechnet. Wenn also ein Job mit 100.000 AUD ausgeschrieben ist, frag unbedingt nach, ob das „plus Super“ oder „inclusive Super“ ist. Der kleine Unterschied macht immerhin 11 % aus!
Um bei der Verhandlung eine gute Figur zu machen, solltest du deine Hausaufgaben machen.
- Check die üblichen Gehälter: Portale wie PayScale oder Glassdoor sind super, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was in deiner Branche und mit deiner Erfahrung drin ist.
- Behalte die Lebenshaltungskosten im Blick: 90.000 AUD klingen erstmal fantastisch, aber in Sydney lebst du davon anders als im entspannteren Adelaide.
- Verkaufe dich mit Fakten: Untermauere deinen Wert für die Firma mit konkreten Beispielen und messbaren Erfolgen aus deinen bisherigen Jobs.
Merke dir: Die erste Zahl, die im Raum steht – egal ob von dir oder vom Arbeitgeber – ist immer nur der Startschuss für die Verhandlung. Sei selbstbewusst, aber bleib auch flexibel. Hauptsache, du zeigst, dass du deinen Marktwert kennst.
Zählen meine deutschen Abschlüsse überhaupt?
Diese Frage beschäftigt viele Fachkräfte, und das absolut zu Recht. Die ehrliche Antwort ist: Es kommt drauf an. Für viele typische Bürojobs, etwa im Marketing oder in der IT, reicht es oft, wenn du deine Qualifikationen im Lebenslauf gut „übersetzt“ und starke Referenzen vorweisen kannst.
Ganz anders sieht es aber in den sogenannten regulierten Berufen aus. Willst du zum Beispiel als Elektrikerin, Arzt, Lehrer oder Sozialarbeiter arbeiten, führt kein Weg an einer formellen Anerkennung deiner Zeugnisse vorbei. Das Ganze läuft über die zuständigen australischen Behörden.
Dieser Prozess nennt sich Skills Assessment und ist oft sogar eine knallharte Voraussetzung für dein Visum. Jede Berufsgruppe hat dafür eine eigene Anlaufstelle. Ingenieure müssen ihre Unterlagen zum Beispiel bei „Engineers Australia“ einreichen, während sich Sozialarbeiter an die „Australian Association of Social Workers“ (AASW) wenden. Plane dafür unbedingt genug Zeit und auch Budget ein – der ganze Spaß kann sich über mehrere Monate ziehen.
Was passiert in den ersten Wochen im neuen Job?
Der Start in einem neuen Land und einem neuen Job ist natürlich mega aufregend. Die australische Arbeitswelt macht einem den Einstieg aber meistens ziemlich leicht. Stell dich auf eine sehr offene, freundliche und lockere Atmosphäre ein. Es ist total üblich, dass du am ersten Tag allen vorgestellt wirst und man sich sofort mit Vornamen anspricht und duzt.
Die ersten Wochen sind meist ein Mix aus Einarbeitung (die Australier nennen das „Induction“) und einfach Ankommen. Niemand erwartet, dass du sofort alles kannst. Frag ruhig Löcher in den Bauch – das wird als Engagement und Interesse gesehen, nicht als Schwäche.
So könnte deine erste Woche ganz konkret aussehen:
- Tag 1: Du wirst vom Team begrüßt, richtest deinen Arbeitsplatz ein, nimmst an den ersten Meetings teil und oft geht’s direkt zum gemeinsamen Mittagessen.
- Mitte der Woche: Jetzt geht’s tiefer in deine Aufgaben rein. Du bekommst erste kleine Projekte und sprichst viel mit den Kollegen, um zu verstehen, wie der Laden läuft.
- Ende der Woche: Ein „Friday Afternoon Drink“ mit dem Team gehört in vielen Firmen einfach dazu. Nutze die Chance, um auch auf persönlicher Ebene anzukommen und Kontakte zu knüpfen!
Die Australier leben das Prinzip der „Mateship“ – ein kameradschaftlicher, fast freundschaftlicher Umgang. Wenn du offen auf die Leute zugehst, bist du ruckzuck Teil des Teams und kannst deinen Job in Australien von Anfang an genießen.
Träumst du davon, all das selbst zu erleben? Work and Travel Guide ist deine Plattform, um den Sprung nach Australien erfolgreich zu meistern. Wir helfen dir nicht nur bei der Jobsuche, sondern begleiten dich bei jedem Schritt, von der Planung bis zur Ankunft. Entdecke jetzt, wie wir Ihr Abenteuer Wirklichkeit werden lassen können. Besuche uns auf https://www.workandtravelguide.org.
 
								






